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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller
Autoren: Boyd Morrison
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stöhnten oder weinten, manche wegen ihrer Verletzungen, andere, weil sie Angehörige oder ihr Zuhause verloren hatten.
    Ein Leutnant wies sie zu einem zweiten Hangar, wo sie eine ähnliche Szene erwartete. Eine Schwester reichte den Mädchen Decken und zeigte ihnen eine Stelle, an der sie sich hinlegen konnten. Als sie erfuhr, dass Teresa Ärztin war, nahm sie sie beiseite.
    Eine Minute später kam Teresa zu Kai zurück. »Es fehlt an Ärzten«, sagte sie.
    »Das erstaunt mich nicht«, antwortete Kai. Allein in diesem Hangar lagerten die Leute zu Hunderten auf dem Boden, und das waren bei Weitem noch nicht alle Betroffenen, die es nach Wheeler geschafft hatten.
    »Ich muss gehen. Lani wird sich wieder erholen. Ihre Lunge dürfte keinen Schaden genommen haben. In Toms Fall wäre es am besten, wenn sich ein Orthopäde seine Schulter ansieht. Mia braucht eine CT, aber dafür müssen wir erst auf dem Festland sein. Trockene Kleidung sei noch keine vorhanden, sagte die Schwester. Wir müssen einfach abwarten.«
    Tom massierte sich seine schmerzende Schulter, schien sich aber dennoch im Hangar umsehen zu wollen.
    »Wenn du jemanden findest, der hier etwas zu sagen hat«, wandte sich Kai an Teresa, »sprich ihn oder sie darauf an, dass Tom seine Eltern sucht.« Bei diesen Worten wurde ihm bewusst, dass er noch nicht einmal wusste, wie Tom hieß, obwohl sie so viel miteinander durchgemacht hatten.
    »Wie lautet dein Nachname?«
    »Medlock«, erwiderte Tom, der den Sinn der Frage verstand. »Meine Eltern heißen Joseph und Belinda Medlock.«
    »Wir finden sie, Tom«, sagte Teresa. Leiser fügte sie hinzu: »Kai, ich bin nur … O Gott … Ich meine, Rachel …« Bevor sie den Satz beenden konnte, brach sie in Tränen aus und fiel Kai weinend um den Hals. Nach einigen Sekunden ließ sie ihn los. »Ich komme zurück, so schnell ich kann.«
    Sie holte tief Luft, um ihre Fassung wiederzugewinnen, und machte sich dann auf den Weg. Kai wandte sich wieder Lani und Mia zu.
    Beide schwiegen. Mia starrte in die Ferne, und Lani blätterte in dem Fotoalbum, das Kai gerettet hatte. Es war kaum zu glauben, dass es dieselben Mädchen waren, die am Morgen noch so gesprächig gewesen waren.
    Kai kniete sich neben Lani und lächelte sie an.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Ich muss manchmal etwas husten.«
    »Das wird vorbeigehen«, sagte Kai. »Du wirst dich wieder erholen.«
    »Warum, Daddy?«, weinte sie plötzlich los. »Ich will Mami! Ich will Onkel Brad!«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte laut. Kai tröstete sie, so gut er konnte, und schöpfte Trost aus der Tatsache, dass sie so viel Energie hatte.
    »Ich weiß, Süße, ich wünsche mir auch, dass sie lebten.«
    Schließlich verebbte ihr Schluchzen, sie legte den Kopf an seine Schulter und stöhnte leise.
    Etwas Warmes kitzelte Kai am Ohr. Er drehte sich um, und Bilbo leckte ihm das Gesicht ab.
    »Bilbo!«, rief Lani. Der Hund sprang zu ihr, und sie überschüttete ihn mit Zärtlichkeit.
    Kai sah auf und entdeckte eine kräftige braune Hand.
    »Ich bin froh, dass du es geschafft hast«, sagte Reggie Pona, zog Kai hoch und nahm ihn in den Arm. »Ein paar Mal habe ich schon geglaubt, dass wir dich verloren hätten.«
    »Wenn du uns nicht Hilfe geschickt hättest, wäre es so gekommen.«
    »Ich sah Teresa da hinten«, sagte Reggie und deutete auf den Eingang zum Hangar. »Es scheint ihr gut zu gehen. Wie steht es mit euch Mädchen?«, wandte er sich an Mia und Lani.
    Sie nickten nur, so sehr lenkte Bilbo sie ab. Der Hund war genau das, was sie jetzt zum Trost brauchten. Kai wusste, dass Reggie darauf brannte zu erfahren, was ihnen zugestoßen war.
    »Drehen wir eine Runde, Reggie. Lani kümmert sich um Bilbo.« Lani wollte protestieren, aber Kai gebot ihr mit der Hand Einhalt. »Ich schwöre dir, ohne dich fahre oder fliege ich nicht von hier weg. Ich gehe nur ein paar Schritte nach draußen.«
    Als sie aus dem Hangar traten, kamen gerade zwei Lastwagen an und luden Leute und Kisten ab.
    »Ich weiß, wo wir unsere Ruhe haben. Ich habe eine gute Stelle auf dem Weg hierher entdeckt. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich war, als ich hörte, dass ihr gelandet seid.«
    Kai gab keine Antwort. Nach ein paar Sekunden Schweigen fragte er: »Ist nun alles überstanden?«
    »Laut der Messboje haben wir alles hinter uns. Die letzte Welle war unglaublich. Hundert Meter! Bestimmt hat sie an einigen Stellen bis zu fünf Kilometer landeinwärts alles vernichtet.«
    »Ich konnte die
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