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Tod On The Rocks

Tod On The Rocks

Titel: Tod On The Rocks
Autoren: Carol Higgins Clark
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Geheimnis«, versicherte ihm Eben. »Ich versuche inzwischen auch, mein Geld auf ehrliche Weise zu verdienen. Ich habe einen Traumjob gefunden, den ich jedoch sofort verlieren würde, wenn meine Arbeitgeber glaubten, sie könnten mir nicht vertrauen.« Während er das sagte, fragte Eben sich, ob alle Mitglieder der fünf Millionen Selbsthilfegruppen, die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, dasselbe Unbehagen empfanden, wenn sie sich in der Öffentlichkeit zufällig begegneten. Das Leben war so viel einfacher, wenn der einzige Club, dem jedermann angehörte, die G.D.E.I.F.-Gruppe - Gott sei Dank, es ist Freitag - war. Natürlich, zusammen im Gefängnis zu sitzen war nicht ganz dasselbe wie an einer Therapiegruppe teilzunehmen, aber auch das war ein Geheimnis, das nicht jedermann kennen musste.
    Eben konnte verstehen, dass eine neue Freundin ü ber einen bisher nicht erwähnten Lebensabschnitt als Gefängnisinsasse nicht besonders begeistert sein würde. Was war eigentlich der Grund gewesen, warum Judd hatte sitzen müssen? Eben dachte fieberhaft darüber nach. Als die Freundin sich zu ihnen gesellte, fiel es ihm wieder ein. Judd war ein Gemäldedieb gewesen.
    Judd stellte sein Bierglas hin. »Das ist Willeen. Willeen, dies ist Eben. Wir kennen uns von früher.«
    Sie sieht wirklich sü ß aus, dachte Eben und streckte die Hand aus. » Guten Tag. «
    »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Willeen lächelte, während sie Ebens Hand drückte und sie ein wenig zu lange festhielt. Sie hatte blondes Haar, Sommersprossen und einen Schmollmund. Eben schätzte sie auf ungefähr vierzig. Judd schaute noch immer wie früher aus: ein gutaussehender Mr. Smoothie mit braunem Haar und braunen Augen, Endvierziger, ungefähr so gro ß wie er. Eben erinnerte sich daran, dass er eine scharfe Zunge hatte, aber sehr witzig sein konnte. Ein attraktives Paar, dachte Eben, obwohl Judd nicht gerade ein Anh ä nger der Theorie »Ehrlichkeit ist die beste Politik« zu sein scheint.
    »Was ist das für ein Job, Eben?« fragte er.
    Eben erklärte es ihnen bei einem Glas Bier. Es war nett, sich ein bisschen zu unterhalten und mit dem schicken Haus anzugeben, f ü r das er verantwortlich war. Sie setzten sich in eine der Sitzgruppen in der Nähe der Bar und bestellten etwas zu essen. Eben war bester Laune und prahlte ein wenig mit seinem Auftritt als Santa Claus auf der berühmten Weihnachtsparty im Haus von Yvonne und Lester Grant. Willeen war offensichtlich eine eifrige Leserin der Klatschspalten.
    »Im Haus der Grants?« wiederholte sie.
    »Ja«, antwortete Eben voller Stolz. »Yvonne veranstaltet jedes Jahr eine riesige Party. Alle bringen ihre Kinder mit, und deshalb wollen sie natürlich, dass Santa auftritt. Das ist ein Riesenspa ß . Ihr solltet mich mal in meinem Kost ü m sehen! «
    »Ja, das wäre wirklich lustig«, meinte Judd lachend.
    »Aber wie soll das denn gehen?« fragte Willeen. Sie wandte sich Eben zu und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Wir sind ja leider nicht eingeladen«, sagte sie und machte einen verführerischen Schmollmund.
    Eben hätte ihnen zu gerne sein Kostüm vorgeführt. Gewöhnlich vermied er es, jemanden in Kendras Haus einzuladen, aber sein Santa-Kostüm lag im Schlafzimmer, und es war Weihnachten ...
    »Kommt doch noch auf einen Drink mit«, schlug er vor. »Die Woods treffen am ersten Weihnachtstag ein. Ich bin sicher, dass es ihnen nichts ausmachen w ü rde. «
    Judd bestand darauf, die Rechnung zu übernehmen, und dann machten sich alle drei auf den Weg.
    Jetzt, bei Tageslicht, hatte Eben Gewissensbisse. Mag sein, dass es falsch war, dachte er, w ä hrend er den Schneepflug ü bte. Aber es ist sinnlos, sich nun deswegen zu sorgen.
    Der Schnee fiel in dichten Flocken, und Ebens Skibrille begann zu beschlagen. Es war das perfekte Wetter für einen Heiligabend, aber er war froh, als er es bis zum Fu ß e des H ü gels geschafft hatte. Er rutschte auf seinen Skiern zu seinem Auto und schnallte sie auf den Gep ä cktr ä ger. In ein paar Minuten bin ich zu Hause, dachte er. Dann werde ich mir ein bisschen Apfelwein hei ß machen, ein Bad im Whirlpool nehmen und mich f ü r meinen gro ß en Auftritt anziehen.
    »Eben!«
    Eben war gerade dabei, die Tür zu seinem Auto zu öffnen. Er wandte sich um. Durch das Schneegestöber hindurch kam Judd auf ihn zugelaufen.
    »Hi, Judd. Was ist los?«
    Keuchend stie ß Judd aus: » Willeen h ä tte mich eigentlich hier abholen sollen, aber der Wagen
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