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Tod On The Rocks

Tod On The Rocks

Titel: Tod On The Rocks
Autoren: Carol Higgins Clark
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Minuten zusammengebraut hatten, öffneten sich, und es begann zu schneien. Das dichte, weiche Pulver hüllte die Berggipfel am Horizont innerhalb weniger Sekunden in einen dunklen Schleier.
    Eben begann »Frosty, the Snowman« zu summen. Alles klappte wunderbar. Er würde noch einmal den Hang hinunterfahren, sich dann nach Hause begeben und sich für seinen gro ß en Auftritt fertigmachen. Sein Summen ging in » Santa Claus is Coming to Town« über.
    Auf dem Berggipfel stieg Eben aus, nahm seine Skier und stapfte zu dem Bereich hinüber, wo die Leute sich zur Abfahrt bereitmachten. Er zog seine Skibrille heraus, um seine Augen vor den wirbelnden Schneeflocken zu schützen. Eines Tages werde ich ein gro ß artiger Skifahrer sein, dachte er, aber im Augenblick bin ich froh, dass so wenige Leute hier sind und ich ein bisschen Platz habe.
    Er begann in sanften Schwüngen den Hügel hinunterzufahren, wobei er den Schneepflug übte - bis jetzt für ihn der sicherste Weg, ins Tal zu kommen. Er versuchte sich die Regeln ins Gedächtnis zu rufen, die er aus seinem Selbst Sie können Skifahren-Video gelernt hatte. Den Film hatte er sich mindestens zwanzigmal angesehen, und zwar in der Gästesuite des Hauses der Woods, wo er als Hausverwalter arbeitete und sein eigenes Apartment hatte. Dass er den Job bekommen hatte, war ein gro ß er Gl ü cksfall gewesen.
    Es gefiel ihm sehr, für so wichtige Leute wie Sam und Kendra Wood zu arbeiten. Sie besa ß en ein Haus in Aspen, waren aber nicht oft dort. Eben sorgte dafür, dass alles gepflegt und gut in Schuss war. Die Woods w ü rden morgen f ü r die Weihnachtsferien herfliegen. Ihre Hausg ä ste, die Kriminalschriftstellerin Nora Reilly und deren Mann Luke, w ü rden sie begleiten. Eben hatte ganz schön zu tun gehabt, um alles in Ordnung zu bringen. Er musste aber noch seine Sachen aus der G ä stesuite holen, die er, wenn er allein war, heimlich benutzte. Niemand hatte dadurch einen Nachteil, und Eben genoss es, wie ein K ö nig zu wohnen. Sein eigenes kleines Reich war völlig angemessen, doch das Apartment über der Garage war gelegentlich ein wenig zugig, und es hatte kein Fernsehgerät mit Gro ß bildschirm und keinen dicken Auslegeteppich und keinen Whirlpool im Badezimmer. Eben achtete immer sorgf ä ltig darauf, alles blitzsauber und in tadelloser Ordnung zurückzulassen, wenn es Zeit war, die Zimmer zu räumen, eine Aufgabe, der er mit sehr gemischten Gefühlen nachging. Er freute sich, wenn die Woods kamen, aber er liebte auch das gro ß e, bequeme Doppelbett und die elektrisch gewärmten Handtuchhalter, die er erst dann wieder genie ß en konnte, wenn seine Leute ihre Taschen packten und nach New York zur ü ckflogen. Geben und nehmen - das ist es, worum es im Leben geht, sagte sich Eben.
    Er war so stolz auf das schöne Haus, dass er gestern ein wenig ü berm ü tig geworden war und nach einigen Drinks ein befreundetes Paar dorthin mitgenommen hatte. Wahrscheinlich h ä tte ich das nicht tun sollen, dachte Eben, rutschte auf seinen Skiern aus und fiel r ü cklings in den Schnee. Gestern abend war er auf ein Bier und einen Hamburger ins Red Onion gegangen, einen berühmten alten Saloon aus der Goldgräberzeit, wo er sich an der antiken hölzernen Bar unter den alten Fotos gern ein wenig entspannte. Wer hätte gedacht, dass er dort Judd Schnulte begegnen würde? Das war wirklich eine Überraschung gewesen. Und es hätte durchaus zu einem Problem werden können. Niemand in Aspen au ß er seinem Freund Louis wusste, dass er im Knast gewesen war, und das sollte auch so bleiben.
    Doch er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Als sie einander sahen, war aus den entsetzten Gesichtern der beiden Männer schwer abzulesen, wem der Schreck heftiger in die Glieder gefahren war.
    »Meine Freundin ist noch immer nicht zurück«, hatte Judd nervös gesagt.
    »Wie lange muss sie noch sitzen?« fragte Eben mitfühlend.
    »Das kann man bei Frauen nie wissen. Sie stöhnt immer über die langen Warteschlangen auf den Damentoiletten.«
    »Ich hatte gedacht, sie sitzt«, erwiderte Eben lachend und senkte dann die Stimme. »Im Gefängnis.« Er klopfte Judd auf die Schulter. »Na ja, du warst schon damals immer unser Mr. Smoothie.«
    »Äh, ja, mag sein, dass ihr mich so genannt habt, aber sie wei ß nichts davon, dass ich im Knast war. Und ich wünsche, dass das so bleibt « , f ü gte Judd mit einem fast warnenden Unterton hinzu, der Eben ein wenig ä rgerte.
    »Es ist unser kleines
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