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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition)
Autoren: Heike Denzau
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also keine Übereinstimmung. Aber auch in diesem Fall gibt es nicht einen einzigen Ansatzpunkt, warum jemand Henning Wahlsen erschossen haben könnte. Familie und Freunde haben wir zum größten Teil schon abgecheckt.« Er sah seine Gäste an. »Darf ich Sie zu einem späten Mittagessen einladen? Wir erwarten noch diesen Nachmittag das Ergebnis der ballistischen Untersuchung.«
    »Haben Sie trotzdem schon nach Verbindungen zwischen den beiden Opfern gesucht?«, fragte Lyn. »Ob sie sich kannten oder irgendwelche Gemeinsamkeiten hatten?«
    »Selbstverständlich«, nickte der Weimarer Beamte, »allerdings bisher ohne Ergebnis. Laut Frau und Lebensgefährtin der Opfer kannten sich die Männer nicht. Es gibt keine besonderen Gemeinsamkeiten.«
    »Henning Wahlsen war Bankkaufmann bei der Sparkasse Hannover«, fügte der Hannoveraner hinzu, »glücklich verheiratet, leidenschaftlicher Vater, Marathonläufer, trainierte eine Mädchenfußball-Elf.«
    »Sie sollten den Kollegen unbedingt noch von der Beobachtung des Kindes erzählen«, fiel der Weimarer Beamte seinem Kollegen ins Wort.
    Der nickte. »Die Ehefrau von Henning Wahlsen hat ausgesagt, dass am Abend vor dem Mord ebenfalls jemand an der Haustür klingelte. Die kleine Tochter ist zur Tür gelaufen und hat geöffnet. Als die Mutter einen Moment später an der Tür war, stand niemand davor, aber Schritte im Treppenhaus waren zu hören. Als sie ihre Tochter fragte, wer an der Tür gewesen sei, hat die Kleine geantwortet …«, er sah auf seine Unterlagen, »›ein swarzzer Mann‹ … Frau Wahlsen hat dem Ganzen keine Bedeutung beigemessen, dachte, jemand hätte sich nur in der Tür geirrt. Aber nach der Tat am nächsten Abend bekam der›schwarze Mann‹ dann eine andere Bedeutung.«
    »Sie glauben, der Täter war am Abend zuvor schon da und der Anblick des Kindes hat ihn vertrieben?«, fragte Lyn. »Dann wartet er einen Tag und versucht sein Glück noch einmal?«
    »Wir schließen es jedenfalls nicht aus«, sagte der Hannoveraner.
    Ein kurzes Klopfen an der Tür ließ alle aufblicken.
    »Komm rein«, winkte der Hannoveraner Gastgeber einen Kollegen herein, sprang auf und deutete auf das Schreiben in dessen Händen. »Ist das ballistische Ergebnis da?«, fragte er. Spannung lag in seiner Stimme.
    Der Beamte nickte und reichte das Papier weiter. »Volltreffer! Thomas Lug und Henning Wahlsen wurden mit ein und derselben Waffe getötet.«

DREI
    »Ey, hör auf, das brauch ich nicht, Schwesterherz.« Andreas Stobling zog den Fünfzig-Euro-Schein, den seine Schwester ihm in die Brusttasche seiner speckigen Jeansweste gesteckt hatte, wieder heraus und drückte ihn ihr in die Hand. Dann packte er sie um die Taille, hob sie hoch und schmatzte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Reicht schon, dass ich hier bei dir wohne.«
    »Bäh!« Cornelia Stobling wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, als er sie wieder absetzte. »Darüber reden wir, wenn du wieder hier bist. Soll ja schließlich keine Dauerlösung sein. So langsam könntest du dich mal um was Eigenes kümmern.«
    Sein Gesicht verzog sich. »Sei nicht so unentspannt, Connylein. Wir verstehen uns doch prächtig. Vermutlich wirst du dich bis nächsten Sonntag schrecklich einsam fühlen, ohne mich.«
    »Vermutlich werde ich bis nächsten Sonntag ein paar schrecklich schöne Tage haben. Auf meinem mal nicht zur Schlafcouch umfunktionierten Sofa, mit einem zur Abwechslung nicht leer gefutterten Kühlschrank und mit einer Klassik- oder Pop- CD .«
    »Pop! Allein dieses Wort sagt alles: Pop-Musik. Wusstest du, dass das die Abkürzung für Popel-Musik ist?«
    »Jetzt hau schon ab, du Spinner«, lachte Cornelia Stobling und drückte ihn aus der offenen Wohnungstür in den Flur des Mehrfamilienhauses. »Viel Spaß.« Sie steckte ihm den Fünfziger erneut in die Brusttasche. »Auch du kannst nicht nur von Luft und Liebe leben. Oder besser gesagt: nicht nur von Alkohol und Sex.«
    Er schulterte grinsend seinen schwarzen Rucksack. »Was soll ich sagen? Die Weiber sind da einfach willig.«
    Cornelia Stobling verdrehte die Augen. Als er winkend die Treppe hinuntersprang, rief sie ihm hinterher: »Und, Andy, nimm ’ne Dusche, bevor du hier nächsten Sonntag klingelst.«
    »Das sieht schlecht aus«, hallte seine Stimme durch das Treppenhaus, »dieses Jahr pennen wir im Zelt. Und da gibt’s kein fließend Wasser.«
    * * *
    »Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis Ihrer ballistischen Untersuchung«, sagte der Weimarer
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