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Tod in Garmisch

Titel: Tod in Garmisch
Autoren: Martin Schueller
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die
Lippen. Dann tranken sie und aßen. Schwemmer nahm von den Bratkartoffeln. Sie
waren exakt so, wie sie sein mussten, mit einem Hauch Rosmarin.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass das geht«, sagte er.
    »Was?«
    »Dass ich dich tatsächlich in manchen Momenten noch
ein bisschen mehr liebe als sonst.«
    Burgl legte den Kopf schief. »Das könnte ich als
Kritik an meinen anderen Gerichten auffassen«, sagte sie.
    »Schlag nach bei Watzlawick«, sagte Schwemmer.
    »Das sagst du mir ?«, fragte Burgl, und
Schwemmer war froh, dass seine Replik vom wahren Kern ihrer Antwort abgelenkt
hatte.
    Aber dann sah sie ihn an, und er wusste, dass sie
geradewegs in sein Hirn und sein Herz sah.
    Sie lachten beide.
    * * *
    »Sag mal«, sagte Burgl.
    Schwemmer reagierte mit Sich-schlafend-Stellen, obwohl
dieser Trick noch nie funktioniert hatte.
    Burgl zog ihm das Plumeau vom Kopf.
    »Was denn?«, maulte er.
    »Eines ist mir grad noch eingefallen … Wer hat
eigentlich den Hund vergiftet?«
    »Ich«, sagte Schwemmer, »habe nicht die geringste
Ahnung.«
    Dann schlief er ein.
    ENDE

Ich danke
    Sabine Gammel und
Michael Johann Maria Thalhauser fürs Sprachliche, Herrn Rudy Lück für
Waffentechnik, Susi, Hubi, Moritz und Valentin Rath für den Knabenchor und das
Tegernseer Spezial (und die Migräne – tut mir leid, kleiner Mann), den Herren
Maurer und Holzer für bereitwillige Auskunft, Inge DelliSanti für gute
Restauranttipps, Werdenfelser Interna und Haarschnitt.
    Außerdem: Marie-Louise Buchen und Ulrike Emons für die Fünf-Sterne-Unterbringung, Hejo
Emons für den Hund, Lisa McCartney für Britisch und Steffi Rahnfeld für
richtige Tipps, die ich leider erst spät und gerade noch rechtzeitig als
richtig erkannt habe (sorry); sowie Ernst Jandl
für den Kühlschrank, Rainer für die Ruine und Klaus für den Proktologen.
    Ein besonderer Dank
geht außerdem an den Emons-Verlag, der meinen Roman »Kunstblut«, in dem der
harfespielende Snobdetektiv Jo Kant seinen ersten Auftritt hatte, neu aufgelegt
hat. Und mein größter Dank gilt Christel. Ohne dich geht’s nicht.

Nicola Förg
    MARKTTREIBEN
    Oberbayern Krimi
    ISBN 978-3-86358-026-1
    »Nicola Förg prangert in ihrem Krimi die fehlende Zivilcourage an.«
    Garmisch-Partenkirchener Tagblatt
    »Nicola Förg hat die Befindlichkeiten der Menschen im Oberland und ihrer Romanfiguren einmal mehr geschickt mit der Handlung in ›Markttreiben‹ verwoben.«
    Kreisbote

Leseprobe zu Nicola Förg,
MARKTTREIBEN
:
    Prolog
    Die Atemlosigkeit des Denkens,
    auch auf den Gletscherwiesen,
    ohne Beweis.
    Langsam stieg er in diesem steilen Hang. Er hatte seinen Rhythmus
gefunden, und seine Atmung ging regelmäßig. Er liebte die Passagen, in denen er
einer Flanke seine Spur einbrannte, seine Zickzackspur, die bleiben würde, bis
die gleißende Sonne sie verwischt oder Neuschnee sie zugedeckt hätte. Spuren
auf Zeit. Lebenslinien auf Zeit. So vergänglich. Er war fast traurig, als er an
die Kante kam, wo es flacher wurde. Er musste die Bindung umstellen, er hatte
seinen Rhythmus verloren. Er mochte diese flachen Passagen nicht, die doch nur
einen langen Hatsch bedeuteten. Auch mochte er solche Stufen nicht. Er wäre
lieber weiter steil bergan gestiegen, auf der Direttissima. So lebte er auch.
Aber um den Gipfel zu erreichen, blieb ihm nur diese Route über lange Flachstücke,
über nervige Verzögerungen auf dem Weg zum Allerhöchsten. Der Schatten zog
herein, noch stand die Sonne zu tief; es war zu früh, um den ganzen Berg zu
erhellen. Endlich, das letzte Steilstück, er legte den Kopf in den Nacken. Er
lächelte. Zum ersten Mal seit Tagen lächelte er wieder. Zum ersten Mal, seit er
das Unglaubliche erfahren hatte. Er zog Harscheisen auf und trat an. Diese
letzte Passage war eigentlich viel anstrengender als alle vorhergegangenen
Teilstücke. Aber nun pendelte sich seine Atmung wieder ein, er ging fast
schwerelos und erreichte den Grat. Zog die Ski ab und stapfte in seinen
Tourenstiefeln zum Gipfel. Er war allein, die Gunst der frühen Stunde.
    Weiße Eisberge staken heraus aus einem Meer in Gebirgsblau. Es war
wirklich sehr früh, noch im Dunkeln war er losgegangen. Ein leiser Wind war
aufgekommen, er runzelte die Stirn. Es hatte viel geschneit in den letzten
Tagen, heute war der erste Tag, der in gleißendem Sonnenlicht erstehen würde.
Sie hatten ihn gestern noch gewarnt, seine Kumpels vom Alpenverein, weil sie
der Meinung waren, der Neuschnee würde sich nicht verbinden mit dem
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