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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)
Autoren: Andreas Adlon
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bei Elena Wagner genauso?«
    » Das war ich nicht, die kenne ich gar nicht. Ich habe Annika nur im Schlosspark in Rastede abgelegt, weil Rentz von dem Fall erzählte, und weil sie auch mit einem Seil umgebracht wurde.«
     

Vorsorglich hatte man Lisbeth ins katholische Pius-Hospital gebracht. Rein körperlich war sie unversehrt geblieben. Gegen die seelischen Leiden einer Entführung halfen keine Medikamente. Das erforderte Zeit und gute Gespräche. Paul ging zwar von keiner weiteren Gefahr aus, da Werdemann zumindest das Tötungsdelikt gestanden hatte und offensichtlich der Entführer von Lisbeth war. Dennoch hatte Paul angeordnet, dass ein Streifenpolizist vor dem Krankenzimmer Stellung beziehen sollte. Das gab sowohl seiner lieben Kollegin als auch nicht zuletzt ihm selbst ein gutes Gefühl der subjektiven Sicherheit. Susanne Klein betrachtete es als größtes Geburtstagsgeschenk, dass ihre beste Freundin relativ glimpflich davongekommen war, und beide schmiedeten Pläne, wie sie die Geburtstagsfeier am besten nachholen konnten. Ganz hoch im Kurs stand ein gemütlicher Mädchenfilmabend mit einem guten Rotwein.
    Paul brütete über der Akte Elena Wagner. Nachdem er sich die Vernehmungsprotokolle durchgelesen hatte, griff er zum Telefonhörer und rief Alexander Hoffmann, den Ex-Freund von Elena Wagner , an.
    » Moin, Herr Hoffmann, Schweigert, Kripo Oldenburg, ich habe bezüglich Ihrer Ex-Freundin noch ein paar Fragen an Sie.«
    » Gut, dass Sie anrufen, Herr Kommissar, ich wollte mich in den nächsten Tagen sowieso bei der Polizei melden.«
    » Wieso das denn?«
    » Kann man eigentlich auch eine Frau wegen Stalkings anzeigen?«
    » Ja, Stalking an sich ist nicht an ein Geschlecht gebunden. Warum fragen Sie?«
    » Irina Stojkov lässt mich einfach nicht in Ruhe. Seit Elenas Tod ist es immer schlimmer geworden. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber sie belästigt mich unentwegt. Sie schickt mir SMS, bei Facebook habe ich sie schon blockiert, sie ruft mitten in der Nacht an, steht morgens vor meiner Tür. Ich habe ihr oft genug gesagt, dass ich das nicht will. Gestern kam ein Päckchen mit getragener Unterwäsche von ihr. Können Sie sich das vorstellen? Die Frau ist total krank im Kopf.«
    » Das ist ja interessant. War das auch schon so, als sie noch mit Elena zusammen waren?«
    » Ja, da war das aber noch nicht so massiv, und ehrlich gesagt ist sie auch der Grund, warum wir uns getrennt haben. Sie hat intrigiert, hat Elena erzählt, ich hätte was mit ihr gehabt. Dabei hat mich diese blöde Deutsch-Russin nie interessiert. Eine Woche vor ihrem Tod haben wir uns ausgesprochen, wir standen kurz davor, wieder zusammen zu kommen.«
     
    ***
     
    Eifersucht war das älteste Mordmotiv der Welt. Dass der erste Mord von einer Frau verübt worden sein könnte, diesen Gedanken hatten sie in ihren Ermittlungen völlig vernachlässigt. Elena Wagner wog keine 50 kg und konnte leicht von Irina Stojkov getragen worden sein. Paul erinnerte sich daran, ein Werbeplakat für eine Karateschule in der Wohngemeinschaft gesehen zu haben.
    Ohne Problem unterschrieb ihm ein Richter vom Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung. Die Kollegen von der Spurensicherung brauchte n nicht lange, um einen schwarzen Schal im Nachtkästchen von Irina Stojkov zu finden. Sichergestellt in einer durchsichtigen Tüte, hielt Paul ihr das mutmaßliche Tatwerkzeug vor die Nase.
    » Haben Sie damit Elena Wagner erdrosselt?« Irina spielte am silbernen Kreuz ihrer Halskette, sah nach draußen und antwortete nicht.
    » Frau Stojkov, es ist besser für Sie, wenn Sie mit uns reden. Unsere Leute werden feststellen, dass Ihre Mitbewohnerin genau mit diesem Schal erdrosselt wurde, und wir werden vermutlich Ihre DNA an diesem Schal finden.«
    » Sie hat ihn mir einmal ausgeliehen.«
    » Ach, kommen Sie schon, und das Tatwerkzeug liegt zufällig in Ihrem Schlafzimmer? Sie stand einer Beziehung zwischen Ihnen und Alexander Hoffmann im Weg, musste sie deswegen sterben?« Irina ging in Richtung Fenster, schaute teilnahmslos nach draußen. Die Frühlingsonne hatte sich ihren Weg durch die Wolken freigekämpft. Paul stellte sich zwischen das Fenster und Irina.
    » Dass Alexander Sie gar nicht will, auch jetzt nicht, wo Elena tot ist, damit haben Sie nicht gerechnet, oder?«
    » Seien Sie still, Sie wissen gar nichts. Alexander liebt mich, und die blöde Schlampe war nichts für ihn.«
    » Da hat er mir aber was ganz anderes erzählt. Davon haben
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