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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)
Autoren: Andreas Adlon
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Dienstgebäude abgestellt haben an jenem Tag?«
    » Wenn Sie die Vernehmungsprotokolle gelesen hätten, wüssten Sie es. Die Antwort ist ‚Nein‘. Ich habe, nachdem ich den Wagen abgestellt hatte, weder jemanden gesehen noch gesprochen.«
    » Bei Gericht waren Sie nicht mit Ihrem eigenen Auto, oder?«
    » Nein, Kollege Jensen hatte mich mitgenommen, auch das habe ich bereits ausgesagt.«
    » Was haben Sie nach dem Gerichtstermin gemacht, sind Sie direkt nach Hause gefahren?« Kai Rentz kräuselte die Stirn und dachte nach.
    » Das hat mich noch keiner gefragt. Nein, ich bin zunächst noch in den ‚Club Leonardos‘ in die Gartenstraße gefahren.«
    » Mit Ihrem Auto, und Ihren Aktenkoffer hatten Sie auch dabei?«
    » Ja.«
    » Was haben Sie im Club genau gemacht, und mit wem haben Sie dort gesprochen?«
    » Ich habe lediglich mit Henning Werdemann einen Termin besprochen.« Als Kai Rentz die verengten Augen von Paul sah, fügte er hastig hinzu: »Vergessen Sie es, Sie verrennen sich schon wieder in die falsche Person. Herr Werdemann ist eine völlig integre Persönlichkeit. Auf ihn lasse ich nichts kommen.«
    » Haben Sie Ihren Aktenkoffer mit reingenommen?«
    » Nein, er war die ganze Zeit im Auto, das ich mit Sicherheit abgeschlossen hatte, wie Sie merken, kann Henning…«, Kai stoppte mitten im Satz, und mit monotoner Stimme setzte er ihn fort, als würde nicht mehr er selbst, sondern eine leise Stimme von einem Band sprechen, «er hat mich nach dem Autoschlüssel gefragt, weil ich noch die beiden Kartons Flyer im Auto hatte, die er rausholen wollte. Oh mein Gott.«

Kapitel 19
    Paul hatte gut daran getan, Kai Rentz in die Stadtwohnung von Henning Werdemann mitzunehmen. Für die Nachbarn musste der Zugriff des Spezialeinsatzkommandos um Mitternacht beängstigend und verstörend gewesen sein. Nachdem Kai den Einsatzleiter über den Grundriss der Wohnung informiert hatte, wurde die Tür ohne Vorwarnung mit einem Rammbock aufgebrochen, und die vermummten Beamten durchsuchten Raum für Raum, wie sie es tausendfach drillmäßig geübt hatten. Jeder von ihnen trug eine ballistische Weste, einen Helm mit Funkgerät, Gehörschutz, und war mit einer Maschinenpistole ausgestattet. Paul hörte genau, wie der Einsatzleiter nach kurzer Zeit die abschließende Meldung über Funk durchgab: «Alle Räume frei und gesichert.«
    Also befanden sich weder Henning noch Lisbeth in der Wohnung. Auch im Keller und auf dem Dachboden wurden sie anschließend nicht fündig.
    » Wohin könnte Werdemann meine Kollegin denn noch verschleppt haben?«, fragte Paul. Rentz fuhr sich mit Zeigefinger und Daumen übers Kinn und überlegte.
    » Hennings Mutter hat ein alleinstehendes Haus, ich glaube, das steht in Bad Zwischenahn. Mir persönlich hat er nie von ihr erzählt. Vor einem Jahr rief sie mich mal im Büro an und wollte einen juristischen Rat. Ich sollte ihm auf keinen Fall erzählen, dass sie mich angerufen hatte, eine herrische Person, diese Elisabeth Werdemann. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er sie dorthin geschafft hat. Wie sollte er Frau Eicken im Beisein seiner Mutter dort verstecken?«
    Rentz wusste zwar die Adresse nicht, aber es dauerte keine fünf Minuten, um diese herauszufinden .
     
    ***

In weniger als 20 Minuten hatten die Einsatzkräfte vor der imposanten Villa Stellung bezogen. Wäre es helllichter Tag gewesen und hätte es sich nicht um eine Aktion zur Rettung einer Kollegin gehandelt, hätten sie sehen können, dass das Anwesen zwar eine Menge Geld gekostet haben musste, aber seit Wochen nicht mehr gepflegt worden war.
    Auch hier verschafften sich die SEK-Beamten gewaltsam Zutritt, nachdem sie den Befehl zum Zugriff erhalten hatten. Im mit massiven Eichenholzmöbeln und einer Bibliothek ausgestatteten Arbeitszimmer überraschten sie Henning Werdemann vor einem Laptop. Sie drückten ihn auf den Boden, legten ihm Handschellen an und führten ihn Paul Schweigert vor. Der ganze Vorgang dauerte nur wenige Sekunden.
    » Wo ist Lisbeth Eicken? Was haben Sie mit ihr angestellt?«
    Kreidebleich und mit Schweißperlen auf der Stirn sagte Henning Werdemann nichts. Aus dem Funkgerät hörte Paul zwei Sätze, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Wir haben hier was gefunden. Es stinkt fürchterlich und sieht sehr unappetitlich aus.«
    Schon beim Treppenaufgang kam ihm der beißende Verwesungsgestank entgegen. Paul hielt sich ein Taschentuch vor die Nase , als er das Schlafzimmer von Elisabeth
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