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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen
Autoren: Ilsa J.Bick
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im Gefecht.
    Nur war da noch der vierte Bellona, der sich auf dem Rückzug befand. Und ein umgekippter Eisschlitten, unter einer grauen Qualmspirale, die der Wind zum Meer trieb. Er war noch immer zu hoch, um ... Er streckte die linke Hand aus und schaltete auf Infrarotsicht. Blinzelte.
    Soldaten.
    Sechs Paar, insgesamt ein Dutzend Männer, in Krötenrüstungen. Standardrüstungen der Inneren Sphäre, keine Draconier, und ja, jetzt erinnerte er sich, der einzige Infanterieabwurf war für Iwanji vorgesehen, nicht für hier ... und nicht für jetzt! Mehr Hitze, deutlich intensiver, und Jonathan schaltete zurück auf Normaloptik. Aus dem Flammer des Bellona schlugen Flammen, spielten in einem ungefähren Halbkreis über das Eis, während der Wind in die Flammensäule schlug, sie mal anfachte, mal fast löschte - und das alles gute dreißig Meter vor den Bannson-Kröten.
    Er schmilzt das Eis. Aber warum? Und wie soll das...?
    »He!« Eine Stimme schlug in seinen Helm, laut genug, um zu schmerzen: Kyle im Heuschreck. Momentan desorientiert, wollte Jonathan schon antworten, als Kyle beinahe panisch weitersprach. »Saka-moto-san, was ist los? Hören Sie mich? Bitte antworten Sie!«
    In seinem ganzen Leben hatte Jonathan nur zwei
    Fehler begangen. Zwanzig Jahre zuvor einen kaum messbaren Fehler von solcher Belanglosigkeit, dass er das Ausmaß der Konsequenzen noch einige Zeit gar nicht erkennen sollte. Und dann einen zweiten, vor nicht annähernd so langer Zeit, aber ebenfalls winzig, vernachlässigbar. Jetzt jedoch beging er den dritten. Als das panische Geplapper Kyles, der Sakamoto zu erreichen versuchte, den Äther füllte, und sich jetzt auch das Landungsschiff einmischte, um herauszufinden, was los war, wurde ihm klar, dass er seinen lieben Kriegsherren vergessen hatte, und das ging wirklich nicht. Sein Blick zuckte von den Soldaten hoch und nach rechts, dann abwärts ...
    Dort, weit unter ihnen, genau über dem blauen Meer: Sakamotos No-Dachi. Er führte den Angriff nicht an, sondern wirbelte auf dem Rücken liegend durch die Luft, Arme und Beine weit ausgestreckt. Die Sonne blitzte auf der Klinge des Katana, als sich der No-Dachi um sämtliche Achsen drehte, und es glich dem Spiel der Strahlen eines Sterns, der zum Untergang verdammt war.
    Deine Arbeit. Whistler schwitzte wie der Teufel, kochte in einem Feuer aus Nervosität und Anstrengung, obwohl Eisstaub über seine Rüstung schlug. Seine Zunge zuckte zur Oberlippe, und sein Mund füllte sich mit dem Geschmack von feuchtem Salz. Er konzentrierte sich auf den Sonarbohrer, auf das markante Vibrieren des Bohrers, das er durch die Rüstung spürte. Deine Arbeit, tu deine Arbeit. Er wusste, dass der Bellona da war, schaute kurz auf, sah die Feuerwand, wusste auch, dass der Graben, den der Panzer zwischen ihnen und dem Kampftitan aushöhlte, ständig breiter und tiefer wurde, wie ein Burggraben. Gegen den Schweiß blinzelnd, stierte Whistler auf den Tiefenmesser. Der Bohrer hatte dreißig Meter erreicht. Das war ziemlich gut. Er brauchte nur noch zehn, fünfzehn Meter mehr, dann konnten sie die Sprengladung platzieren ...
    Die Bohrer machten einen solchen Lärm, und Whistler war so auf seine Arbeit konzentriert, dass er McClintock zunächst gar nicht hörte - er bemerkte nur ein auf- und abschwellendes Geräusch. Doch dann brüllten sie plötzlich alle, und Whistler schaute nach oben, sah, worauf sie deuteten. Hoch über ihnen im Osten. Er riss den Kopf hoch und sah die orangegelben Feuerstöße der Sprungdüsen zweier weiterer Mechs. Sein Magen gefror. Und dann sah er etwas anderes, im Osten, über der flirrenden Feuerwand, die der Bellona weiter aufbaute, ohne etwas von den Mechs zu ahnen, die über ihm vom Himmel fielen ...
    Oder auch von dem einen, der wie ein Meteor ins Meer stürzte.
    »Madre de Dios«, stieß Whistler aus.
    Taumelnd, wirbelnd, sich überschlagend raste der Mech auf die Meeresoberfläche zu, schlug auf - und zerschellte.
    Sektor Carillan, Iwanji, Saffel Präfektur II, Republik der Sphäre
    5. September3135
    »Verdammt, Sterling, hauen Sie ab!« Parks beschleunigte, brachte den Jupiter in einen schwerfälligen Trab, der nicht schnell genug war, um einem Landungsschiff zu entkommen, aber darum ging es auch gar nicht. Wenn er es nur aus dem Wald schaffte, konnte er seine verbliebenen Raketen abfeuern und Sterling eine halbwegs annehmbare Chance verschaffen ...
    Ein Pulk Soldaten sprang am Rand des Wäldchens auf, knapp rechts von ihm, und statt nach
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