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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition)
Autoren: Serena S. Murray
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vollends. Die Seele, die nicht verschwunden war, zog an ihm. Doch warum? Er fühlte sich wohl, ohne eine Last, ohne Sorgen. Er wurde aus der Höhle gezogen und instinktiv wehrte er sich dagegen. Doch dann vernahm er eine wunderschöne Stimme. Komm zurück zu mir. Eine Frau. Doch wer war das? Komm zurück zu mir! Die Worte wiederholten sich immer und immer wieder. Auch wenn er keinen Körper besaß, spürte er mit einem Mal ein Gefühl des Erkennens. Da war Wärme. Es zog ihn unwiderstehlich zu dieser Stimme. Je näher er  dieser Stimme kam, desto mehr  Erinnerungen stürmten auf ihn ein. Diese Frau. Er liebte sie. Er wollte, dass sie bei ihm blieb. Aber warum? Wollte sie etwa weg? Ailish. Ihr Name fiel ihm wieder ein. Als er auf das Licht neben sich schaute, dass ihn in die Richtung drängte, verspürte er wieder ein Gefühl des Vertraut seins. Coimeádaí. Er war ein Pantar. Als er die kleinen Gestalten unter sich sah, bemerkte er einen Mann, der neben einer Frau lag. Reglos, den Gesichtsausdruck konnte man fast friedlich nennen. War das sein Körper? Ja, das musste er sein. Er wurde wie ein Magnet von diesem Menschenkörper angezogen. Da saß Ailish. Direkt neben ihm und sprach immer noch die Worte. Als sie ihre Lippen auf seinen Mund drückte, tauchte er in seinen irdischen Körper ein. Als er wieder vollständig bei sich war, spürte Liamh Ailish`s Körper, den sie fest an ihn drückte. Als sie merkte, dass er nicht mehr wie tot da saß, beendete sie den Kuss, lehnte sich zurück und schaute ihm in die nun offenen Augen. Und schwieg. Danil hockte sich neben ihn, nahm seinen Arm in die Hand und fühlte nach seinem Puls. Danil`s Stimme zitterte ein wenig, als sie sich an den Pantar wandte.
    „Coimeádaí, was ist passiert?“ Als er einen Blick auf Coimeádaí warf, erschrak er ein wenig. Der Pantar lag kraftlos vor ihm. Nur sein Schwanz zuckte mit langsamen Bewegungen hin und her. Seinen Kopf hatte er erschöpft auf seine Pfoten gelegt.
    „ Es besteht immer die Gefahr, dass eine Seele nicht mehr zurück findet, wenn sie erst ihren Körper verlässt. Je länger man getrennt ist, desto schwieriger wird es. Wir haben die Krieger bis zur Höhle der Seelen begleitet, doch dann wurde es immer schwieriger, zurück zu finden.“
    „Ich habe dich gehört, wie du mich gerufen hast. Deine Stimme hat uns den Weg zurück gewiesen.“ Liamh schien immer noch ein wenig abwesend zu sein. Ailish spürte einen Kloß im Hals und bemühte sich, die Tränen zurück zu halten. Ihr Herz schlug immer noch wie wild in ihrer Brust. Sie hatte instinktiv gespürt, dass er sie verließ.
    „Mach das nie wieder. Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein.“ Nach diesen Worten lief ihr doch eine Träne die Wange hinunter, die Liamh mit seinem Finger auffing. Als sie zur Seite schaute, sah sie kleine Haufen von Asche auf dem Feld liegen. Die Mohnblumen ergaben mit ihrer leuchtend roten Farbe einen seltsamen Kontrast zur fast weißen Farbe der menschlichen Überreste. Kurz nachdem Coimeádaí und Liamh sich von ihren Körpern getrennt hatten, stieß jeder einzelne der Schergen einen Seufzer aus und dann verfielen die Körper zu Staub. Dieses letzte Geräusch  hatte sich fast erleichtert angehört. Ein leichter Wind kam nun auf und verteilte die Überreste der Schergen auf der Lichtung. Vor Ailish`s Augen verschwamm das Bild ein wenig und sie schüttelte leicht den Kopf, um wieder klar zu sehen.
    „ Es hätte nicht so schwer sein dürfen, den Weg zurück zu finden.“ Coimeádaí`s Stimme war die Verwirrung deutlich anzusehen. Als Ailish zu Fianna schaute, sah sie, wie die Beine der Stute leicht zitterten. Dann ließ sie sich ebenfalls auf den Boden nieder. Danil stand auf und ging zu Cuinn, der in den Anblick der Mohnblumen versunken schien. Als sie eine Hand mit der Handfläche nach oben hielt, flog ein kleiner Rest der Asche auf sie zu, umspielte ihre Finger und berührte leicht ihre Haut. Nachdem die Überreste vollends durch die Briese hinfort geweht wurden, nahm ihr Verdacht Gewissheit an. Mittlerweile war es völlig dunkel um sie herum geworden. Nur der Mond und die vielen glitzernden Sterne spendeten ihnen Licht. In ein paar Tagen würde es eine Vollmondnacht geben.
    „Die Aufgabe der Schergen bestand nicht wirklich darin, uns zu töten.“ Erstaunt sah Alaina die jüngere Frau an. Ihre Knochen taten weh und ließ sie sich daran erinnern, dass sie nicht mehr die Jüngste war. Auch die anderen schienen durch die Worte der Heilerin
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