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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra
Autoren: Stefan Wolf
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interessant.“
    Also folgten sie seiner Aufforderung und stiefelten hinter den Flachbau, der vermutlich Büro oder Geschäftsräume enthielt.
    Der Vollmond, der sich eben noch hinter Wolken versteckt hatte, kam hervor und machte die Taschenlampen überflüssig. Auch Klößchen schaltete seine Funzel aus, mit der er in ein Fenster hineingeleuchtet hatte.
    Es war das Einzige an der Rückseite des Flachbaus, ein quadratisches Fenster mit kreuzförmigen Holzstreben. Das Mondlicht fiel in den Raum dahinter und TKKG blickten hinein.
    Tierpräparate! Die Kobra auf dem Tisch war zum Fenster gewandt, blähte den Hals und schien bereit zum Angriff. Aber sie war schon lange tot, ihr Körper präpariert und ausgestopft und das Glitzern in den Glasaugen wirkte viel bösartiger als im wirklichen Schlangenleben.
    Neben der Kobra stand ein ausgestopfter Geier auf einem Sockelfundament, auch er zum Fenster gewandt. Sein Gefieder war staubig. Er sah alt aus.
    Aber Geier, dachte Tim, sind ja auch zu Lebzeiten keine Paradiesvögel, sondern zerzauste Aasfresser. Ob die Mundgeruch haben?
    Im Schatten neben der Kobra stand eine Raubkatze.
    „Das ist ein Leopard“, sagte Karl, „ein echter Leopard! Ich glaub’s nicht! Der ist tot und ausgestopft.“
    „Leoparden sind akut bedroht!“ Tim bemühte sich, ruhig zu sprechen. „Sind vom Aussterben bedroht! Leoparden und Ozelots, Elefanten und Kaimane, Nashörner und Meeresschildkröten, Papageienvögel, Jaguare und und und!!! Neulich las ich: Auf dem schwarzen Markt bringt ein Panda-Fell 100000 DM. Unsere Mitgeschöpfe werden gejagt, getötet, ausgerottet. Weil man ja unbedingt Pelzmäntel braucht, hahahah!, weil man Schuhe, Gürtel und Handtaschen aus Krokodilleder braucht, weil der Kerzenhalter oder der Aschenbecher aus Elfenbein sein müssen und weil Schildkrötenfleisch ein unverzichtbares Nahrungsmittel ist fürs Überleben der Menschheit. Diese Tiermörder! Man sollte sie behandeln wie ihre gemeuchelten Opfer! Und Mortibodi stellt also Tierpräparate her von streng geschützten Lebewesen. Um den Typ werden wir uns kümmern.“
    „Der wird sich wundern“, Gabys Stimme bebte, „wenn er aus dem Urlaub zurückkommt.“
    Klößchen drückte die Nase an die Scheibe. „An der Kobra erkennt man nicht, wann die geschlachtet wurde. Den Geier würde ich als Antiquität einschätzen. Aber der Leopard ist kein bisschen räudig. Das Fell glänzt wie . wie . fast wie deine Haare, Gaby.“
    Tim beugte sich vor und bestätigte. „Hast Recht, Willi. Diese wunderschöne Raubkatze ist noch vor nicht allzu langer Zeit durch den Urwald gestreift. Und hat ihren Teil beigetragen zur natürlichen Ökologie. Leoparden-Pelzmäntel sieht man zwar nicht mehr so häufig wie früher, weil auch die blödeste Schicki-Micki-Tante nicht gern angespuckt wird - wenn sie schon nicht begreift, dass wir unseren Planeten nicht für dämliche Eitelkeiten leerplündern dürfen. 

    Aber trotz dessen und der Tritte in den Hintern der Pelzindustrie seitens der Tierschützer bleibt leider als Tatsache: Gefleckte Großkatzen werden immer noch gnadenlos gejagt. Und hier haben wir ein Beispiel.“
    „Wie gut, dass ich mal musste“, meinte Klößchen. „Jetzt haben wir mehr Durchblick.“
    „Sobald wir aus Amerika zurück sind“, sagte Tim, „und Mike wieder antanzt, nehmen wir uns Mortibodi vor. Erst soll Mike sein Anliegen vorantreiben, aber dann sind wir an der Reihe. Mortibodi wird uns genau erklären müssen, woher er den Leoparden hat. Garantiert wurde der eingeschmuggelt.“
    „Lebend?“, fragte Klößchen.
    „Natürlich nicht. Aber Kopf und Fell und Pranken. Holzwolle-Innereien und Glasaugen sind ja dann Mortibodis Job. Dass dieser Kerl sich nicht schämt! Er hätte Anzeige erstatten müssen.“
    „Der doch nicht!“ Gaby lachte auf. „Ich sagte ja schon: Wenn ich seinen Namen nur höre - kriege ich Brechreiz und Bauchweh.“
    Die Kids wandten sich ab und gingen um die Ecke des Flachbaus nach vorn, wo der Garten jetzt wieder in völliger Dunkelheit lag, denn Wolken verdeckten den Mond.
    Auf der Straße rollte ein Wagen heran, langsam - und hielt vor Mortibodis Tor, ein Kleintransporter ohne Fenster am Laderaum. Die Scheinwerfer erloschen. Ein Mann stieg aus.
    „Pst!“, machte Tim. „Der will hierher?“
    Der Mann kam zum Tor und öffnete es, ohne TKKG zu bemerken.
    „Ob das Mortibodi ist?“, flüsterte Gaby. „Gesehen habe ich ihn noch nicht.“
    „Scheint so.“ Auch Tim flüsterte.
    Der Mann stieg
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