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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra
Autoren: Stefan Wolf
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nicht mit knallgelbem Anstrich - natürlich in wasserfester Farbe.
    „So, das wär’s. Jetzt muss es trocknen.“ Tim zog seinen blauen Kittel aus, der Karl gehörte, dem TKKG-Häuptling erheblich zu eng war und ziemlich viel Gelb abgekriegt hatte.
    Auch Karl trug einen Arbeitskittel, Gaby und Klößchen hatten sich mit Plastikschürzen begnügt.
    „Blöde Mücke!“ Gaby klatschte sich auf den nackten Fußknöchel, auf den linken. Im nächsten Moment schien sie zu erstarren. „Himmel, wo ist mein Kettchen?“
    „Es hängt dir am Hals“, feixte Klößchen und meinte die dünne Goldkette mit dem blauen Halbedelstein, die Tims Freundin so gern trägt.
    „Doch nicht die!“ Gaby wurde blass unter ihrer Sommerbräune. „Mein Fußgelenk-Kettchen ist weg.“
    „Hattest du heute gar nicht um“, wusste Klößchen.
    „Aber ja, ich hatte es um.“
    „Nein, hattest du nicht. Mir ist das zufällig aufgefallen, als du vor Mortibodis Bude wieder in Mikes Mercedes eingestiegen bist. Da bist du mir nämlich so auf den Fuß gestiegen, dass ich runtergeguckt habe - weil ich dachte: Jetzt sind mindestens vier Zehen zerquetscht. Dabei fiel mir auf, dass du dein Knöchelkettchen nicht trägst. Weder rechts noch links.“
    Gaby setzte sich auf einen der Gartenstühle und nahm die Schürze ab.
    „Ich hatte es um. Weiß ich genau. Noch bei Mortibodi hatte ich’s. Da habe ich meine Sandale zugemacht und es war noch da. Wenn ich’s dann beim Einsteigen nicht mehr hatte - was ein wertvoller Hinweis ist, Klößchen -, muss ich’s bei dem Präparator verloren haben. Beim Haus.“
    Tim wischte sich die Hände an einem Tuch ab. „Dann werden wir sofort suchen.“
    Wie auf Kommando blickten alle in den Sommerabend hinaus. Es ging auf 22 Uhr, und nur weil Freitag war, konnten die Kids noch so ungeniert den Tag verlängern. Aber die Nacht brach an mit samtblauem Himmel, flimmernden Sternen und einem buttergelben Vollmond. Etliche Sterne über der Millionenstadt blinkten rötlich und bewegten sich vorwärts. Das waren die Lichter von Flugzeugen in großer Höhe.
    „Wir brauchten Augen wie Nachteulen“, stellte Karl fest. „Taschenlampen genügen“, meinte Tim. „Gold schimmert im Licht und das kleine Herz sowieso. Außerdem weiß ich noch genau, wo wir gegangen sind. Auf die Hufe, Amigos!“
    Im Hause Vierstein gab es drei Taschenlampen. Eine leuchtete nur noch matt, wurde aber trotzdem mitgenommen. TKKG stiegen auf die Bikes und diesmal durfte Oskar mit.
    Bis zum Obtecker Weg dauerte es fast 40 Minuten und abseits der Laternen und Lichtpeitschen war die Nacht jetzt sehr dunkel.
    Hoffentlich, dachte Tim, ist das Kettchen noch da. Wenn nicht, kaufe ich Pfote ein neues. Aber am alten hängen ja nun schon Erinnerungen - die müsste ein neues erst anspecken.
    Wegen Oskar waren sie langsam gefahren. Wie alle Hunde verträgt er Schwüle nicht gut. Der Regenguss vom Nachmittag wurde immer noch ausgedampft von Gärten und Straßen. Dunst hing zwischen den Bäumen der Parks.
    Am Obtecker Weg war es still. Die Arbeit ruhte schon lange. Hier wohnte man nicht - bis auf einige Ausnahmen. Die meisten Gebäude waren dunkel. Auch der Opa mit der Luftpumpe war offenbar schon zu Bett gegangen. Kein Licht hinter den Fenstern seines Hauses.
    TKKG stellten ihre Bikes an die Hecke und betraten das Grundstück. Zwei Taschenlampen leuchteten, die von Klößchen funzelte nur. Gaby hielt Oskar an der Leine. Tim ging voran. In seine Erinnerung war jeder Schritt eingeprägt.
    Zwei Meter vor dem Hauseingang schnalzte der TKKG-Häuptling lautstark wie ein Peitschenknall, bückte sich und hielt das Knöchelkettchen in der Hand. Es fühlte sich kühl an und war feucht vom Abendtau.
    Gaby jubelte. Tim erhielt drei Bussis extra. Oskar ließ sich anstecken von der Freude und stieß Tim im Ansprung die Pfoten in den Bauch.
    „Gott sei Dank!“ Gaby schloss die Hand um ihren Schmuck.

    „Ich muss den Verschluss überprüfen - ob da was kaputt ist. Aber vielleicht war’s auch meine Schuld und ich habe es nicht richtig eingerastet.“
    Für einen Moment horchten alle, denn irgendwo am Ende der Straße, wo sich Weideland anschließt, rief ein Käuzchen.
    Dann wurde Klößchen vermisst.
    „Heh, Willi!“, rief Tim. „Machst du ein Geländespiel?“
    „Jeder muss mal müssen“, drang seine Stimme aus der Dunkelheit hinter dem flachen Anbau. „Aber kommt mal her.“
    „Von uns muss niemand.“
    „Egal. Hier kann man in die Bude reingucken. Ist echt
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