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TITLE

Titel: TITLE
Autoren: Aischylos
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Stadt ein Bote, geh ich fort,
Obschon ein Greis, doch Jüngling noch an Geist und Wort. –
(Danaos kehrt mit Gefolge zur Stadt zurück)
Erste Strophe
    Chor:
Du holmreich Land! Du teures Heiligtum!
Was werd ich dulden, ach, in Apia wohin
Entfliehn, wo dunkle Stätte finden, auszuruhn?
Ein schwarzer Rauch möcht ich fliehn,
Zeus' Wolken nah von hinnen ziehn,
Lautlos verschwinden,
Möcht ein leiser, leichter Staub,
Emporgeweht, flügellos verfliegen!
Erste Gegenstrophe
    Nein, fluchtlos bliebe hier nicht meine Furcht!
Und dunkelwogend pocht das Herz in meiner Brust!
Des Vaters Wort, es traf mich, ich vergeh vor Angst! –
So werd der Tod eh mein Teil,
Hoch aufgeknüpft im bittren Seil,
Eh diesen Busen
Rührt der Gottverfluchten Hand,
Eh will ich tot, will ich des Todes Raub sein!
Zweite Strophe
    Wo find ich einen Ort mir hoch in luftger Höh,
Um den die nebelfeuchte Wolke wird zu Schnee,
Ein stilles, jähes, gemseneinsames, abgrundschwindelndes,
Adlernistendes Felsgehäng,
Tiefen Sturzes Zeuge mir,
Eh dieser Brautnacht dunkelem Fluch mein brechend Herz anheimfällt?
Zweite Gegenstrophe
    Dann auch der Hunde Beute, dann der nagenden
Raubvögel Mahl zu werden, ich erduld es gern!
Der Tod allein, er macht von wehklagebittrem Jammer frei!
Komme, Tod, denn! Komm herbei,
Vor der Brautnacht mach mich frei!
Wo kann ich einen Weg mir erspähn, wo dieser Banden Lösung?
Dritte Strophe
    Oh, jammert laut zum Himmel empor
Den Ewigen flehenden Gesang,
Allendenden mir, zuwendenden mir,
Was mir fehlt; was mich quält, o Vater, du sieh's! –
Gewalt zu schaun, dein allgerecht
Auge begehrt es nicht; zu uns schaue; wir flehn
Zu dir, Zeus, Walter der Welt, Allmächtger! –
Dritte Gegenstrophe
    Aigyptos' Söhne, frevelerfrecht,
Zu unerträglichem Gelüst
Nachstürmend in wilder Jagd, mich zu fahn,
Mich Scheue scheuchen sie wilden Geschreis,
Gewalt bereit mir anzutun.
Dein ist der Waage Zünglein; was könnte der Mensch,
Wenn du, Zeus, nicht es erfüllst, erfüllen? –
    Da, die Räuber von den Schiffen am Gestad!
Räuber, eh versinket!
Neue landen!
Ich erhebe lauten Angstruf!
Sie rüsten, ich seh es genau, schon zu unserm Unheil Gewalt!
Weh uns! Weh uns! Komm und errett uns Flüchtge!
Fürchterlich wimmelt's und schwillt's, grausig vom Schiff zum Ufer!
Fürst! Fürst! Beschirm uns! –
    (Der Chor flüchtet auf den Hügel an die Altäre; ein ägyptischer Herold kommt mit dem Heroldstab und zahlreichen Begleitern vom Strand her)
    Herold:
Fort nun, fort, in die Barken geschwind! geschwind!
Ihr säumt? ihr säumt? fortreißt, fortschleift,
Peitscht sie fort, mit dem Blutbeil
Schneidet das blutende Haupt vom Rumpf! –
Erste Strophe
    Fort denn, fort in das Verderben, Verderben, fort an Bord!
Wandert zum Ufer hinab,
Längs den Weg am Gestad,
Herrischen Hohnes verlacht,
Während des Wegs mit geknotetem Riem
Blutig gepeitscht, so kommt ihr an Bord,
Sklavinnen jetzt und allezeit;
Ich gebiet euch, der Macht zu weichen!
Es betrog euch Wunsch und Schicksal.
    Chor:
Weh uns! Weh uns!
    Herold:
Fort von den Sitzen, in die Barken fort!
Du der heimischen Weihen Entweiherin!
Erste Gegenstrophe
    Chor:
Nie seh ich wieder den fruchtüppigen heimischen Strom,
Der ein verführerisch Blut
Liebesempfänglicher Lust entzündet!
Ich Ahnenerlauchte bin heilig
Am Altar, am Altar, o Greis!
    Herold:
Zu den Barken, den Barken geschwind hinweg,
Ob du magst, ob versagst.
Mit Gewalt, mit Macht und Gewalt hinweg jetzt!
Und herabsteigt, eh zuvor ihr es büßt,
Eh bewältigt ihr sinkt! –
Zweite Strophe
    Chor:
Wehe! Wehe!
Sinken mußtest du selbst unrettbar
In die peitschende Meerflut,
Zu den vielsandigen Untiefen Sarpedons hinaus,
Von den Stürmen der Nacht verschlagen.
    Herold:
Wehklag und schrei und jammre nach der Götter Schutz,
Du entrinnst Aigyptos' Barken nun und nimmermehr!
Wehklag und schrei noch jammerlauter deinen Schmerz!
Zweite Gegenstrophe
    Chor:
Wehe! Wehe!
Grausiges Unheil gähnt vom Strand her!
Der du sprachst, du erfreust dich
In Verruchtheit; daß, o Allfrechster, des Nil Flutengrab
Dich hinabschläng im Gericht des Frevels.
    Herold:
Fort! fort! gebiet ich! fort zum Schiff, schon steht's gewandt
Fort! fort! beeilt euch! säume länger keine hier!
An den Haaren fortgerissen, zwingt man sonst sie leicht.
Dritte Strophe
    Chor:
Weh, Vater! Fluch war mir der Schutz des Altars!
Langschreitend, spinnegleich,
Gespenst, Gespenst, so schwarz!
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