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TITLE

Titel: TITLE
Autoren: Aischylos
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müßte mir nicht solch ein Opfer bitter sein,
Wenn Männerblut für Weiber unsre Felder tränkt.
Und doch, ein Zwang ist's, Zeus', des Flüchtlingshortes, Zorn,
Dem aller Menschen höchste Furcht sich beugt, zu scheun! –
Du, greiser Vater dieser Jungfraun, sammle denn
In deinen Armen schleunig ihre Zweige auf;
Den Landesgöttern leg sie auf die anderen
Altäre, daß die Zeichen eurer Flucht zu uns
Fremd keinem Bürger bleiben noch kundwerden mag
Mein Wort; denn gern häuft Schuld das Volk auf seinen Herrn.
Auch möchte Mitleid bei dem Anblick eurer Not
Den Trotz verabscheun jener frechen Jünglinge,
Euch aber desto wohlgesinnter sein das Volk;
Denn jeder hegt Zuneigung für die Schwächeren.
    Danaos:
Mit höchstem Danke soll's von uns gepriesen sein,
Daß wir zum Schutzherrn fanden solchen edlen Mann.
So gib Geleit und Führer mir, die mich des Wegs
Geleiten, wie ich der stadtbeschützenden Götter Herd
Im Tempelvorhof, wie der stadtbeschirmenden
Allheilige Zellen finden, sicher durch die Stadt
Hinschreiten könne; fremd ist meine Tracht und Art;
Der Nil und Inachos nähren nicht ein gleich Geschlecht.
Du sorge, daß sich mein Vertraun nicht kehrt in Furcht;
Auch seinen Freund schlug mancher aus Unkunde tot.
    Pelasgos:
So geht denn, Männer; weise sprach der edle Gast;
Zeigt ihm der Stadt Altäre, unsrer Götter Sitz,
Und haltet nicht Neugierige vieler Worte wert,
Da ihr den Schutzbefohlnen führt zum Götterherd.
    (Danaos mit Begleitern ab)
    Chorführerin:
Dem gibst du Weisung; mög er ungefährdet ziehn!
Was soll denn ich tun? Schutz und Trost, wo find ich ihn?
    Pelasgos:
Dort liegen laß die Zweige, Zeugen deiner Not!
    Chor:
Ich lasse sie auf deinen Wink, auf dein Gebot.
    Pelasgos:
Und komm herab jetzt auf die freie Reigenflur!
    Chor:
Wie soll mich schützen dort der offne Raum der Flur?
    Pelasgos:
Glaub, Kind, ich setz dich nicht den Geiern aus zum Raub!
    Chor:
Doch Feinden, grausiger als der Drachen wilde Brut!
    Pelasgos:
Mit heitrem Wort gebeten, sprich du heiter auch!
    Chor:
Kein Wunder, wenn es in meiner Herzensangst mich bangt!
    Pelasgos:
Stets schützt die Ehrfurcht vor dem Fürsten jeglichen.
    Chor:
Aufheitre meines Herzens Gram mit Wort und Tat.
    Pelasgos:
Nicht lange läßt euch euer Vater mehr allein;
Denn ich berufe meines Reiches Völker jetzt,
Die Volksversammlung euch zu stimmen treu und mild;
Auch eurem Vater sag ich, was er sprechen soll.
Darum so bleibt, und zu den Landesgöttern fleht
Demütig, euch zu geben, was ihr wünschen mögt.
Ich aber geh von hinnen, nützlich euch zu sein;
Sei Peitho mit mir und das Glück, das alles schafft! –
(Der König mit Gefolge ab)

Erste Strophe
    Chor:
Herr aller Herrn, Seligster du der Seligen,
Aller Gewalt Gewaltigster, Zeus in den Himmeln droben,
Hör uns, erhör uns gnädig!
Wend heilgen Zornes ihre Frechheit von uns!
Hinabstürz in die purpurne Meerflut
Dieser Verruchten Fluchschiff.
Erste Gegenstrophe
    Und unserm Flehn gnädig, der Mädchen nah, erneu
Unserem altgefeierten Stamm von der teueren Ahnin
Den Ruhm der einstgen Gnade!
Ja, treugedenk sei mein, du Buhle Ios,
Von der unser Geschlecht sich entstammend
Heimisch in diesem Land nennt.
Zweite Strophe
    Ich find hier alte, teure Spuren,
Finde die blumigen Aun der Mutter,
Das Wiesenbruch hier, von wannen Io,
Auf von der Bremse gescheucht,
Flüchtig in irrendem Wahn
Weit in die Lande der Menschen umher-
Schweifte, dem Schicksal gemäß
Zweimal zum jenseitigen Strand flüchtend die Fluttore der See benannte.
Zweite Gegenstrophe
    Sie stürmt drauf durch die Asiswiese,
Phrygias lämmerbedecktes Feld durch,
Durcheilt der Stadt Teuthras mysisch Talland,
Über die lydischen Aun,
Durch Pamphylias Volk,
Durch die Kilikischen Alpen im Flug,
Weiter die Zwillingsströme hinab,
Weiter zum fruchtseligen Land, weiter zum kornüppigen Reich der Kypris.
Dritte Strophe
    Sie fliegt, fortjagt mit wildem Stachel sie
Ihr geflügelter Treiber
Zum allnährenden Fruchtland;
Den schneegetränkten Fluren, über die herein
Vor Typhons Hauch
Die Flut des Nils, jeder Seuche rein, schwillt,
Naht sie in schmachgehäuftem Schmerz, rasend in geißelblutger Qual
Der haßtrunkenen Hera.
Dritte Gegenstrophe
    Wer damals das erlebt in jenem Land,
Bleichen Grausens erfaßt ward
Sein Geist, ihre verstörte,
Grasweidende, grause Menschenmißgestalt zu schaun;
Ihr Leib, halb Kuh,
Halb
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