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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Sitzecken waren gespenstische Schatten im Halbdunkel. Mit raschen Schritten ging sie auf den Ausgang zu und drückte die Klinke nieder. Panik, einer eiskalten Welle gleich, schoss in ihr hoch – diese Türe war verschlossen!
    Es war schon fünfzehn Minuten nach Mitternacht, als Cecilia, Jon und Elsie endlich die Pier erreichten. Jon machte sich gar nicht erst die Mühe auf den Parkplatz zu fahren, sondern bremste direkt dort, wo sich vor wenigen Stunden noch die Gangway der dritten Klasse befunden hatte. Mit quietschenden Reifen kam der Wagen zum Stehen. Cecilia sprang als Erste heraus und starrte ungläubig auf die TITANICWORLD , die friedlich mitten im Hafenbecken schwamm. Doch je länger sie hinsah, je mehr wurde ihr bewusst, dass etwas nicht stimmte. Da trat Jon neben sie und murmelte verblüfft: „Was, zum Henker, soll das denn nun schon wieder?“
    Cecilia antwortete nicht, sondern blickte weiter stumm auf das Schiff. Elsie fielen fast die Augen aus dem Kopf und sie trippelte aufgeregt von einem Fuß auf den Anderen. Plötzlich blieb sie abrupt stehen. Das, was sie sah, konnte unmöglich stimmen. Sie ging einen Schritt auf Cecilia zu, als plötzlich eine Stimme die Stille durchbrach.
    „Cecilia? Sind Sie das? – Oh, Gott sei Dank!“ Cal kam völlig außer Atem angerannt und musste erst ein paar Mal tief Luft holen, bevor er weitersprechen konnte: „Ich brauch‘ Ihre Hilfe! Mein Handy tut’s nicht! Ich versuch‘ schon die ganze Zeit meine Kollegen zu erreichen, aber alles, was dieses beknackte Teil zustande bringt, ist ein Rauschen – die Küstenwache konnte ich nämlich auch nicht kriegen und ich … eigentlich weiß ich überhaupt nix mehr!“ Völlig atemlos hielt Cal inne. Noch während er sprach, hatte Parker schon sein Handy aus der Jackentasche geholt. Allerdings schien er nicht mehr Erfolg, als der junge Securitymitarbeiter zu haben, denn nach einer Weile gab er fluchend auf.
    „Hör‘ zu, honey “, wandte er sich an Cecilia. „Ich fahr los und verständige die Küstenwache. Die können TITANIC-WORLD wieder an die Pier schleppen.“
    Cecilia nickte wortlos. Sie starrte immer noch auf das Schiff und plötzlich zog sich ihr Magen zusammen. „Die Distanz“, stammelte sie, „da … da stimmt was nicht!“
    Jetzt fixierten alle das Schiff. Die TITANIC-WORLD schwamm inmitten des Hafenbeckens, nur etwa 100 Meter von ihnen entfernt. Trotzdem erweckte ihr Anblickden Eindruck, als lägen viele, viele Meilen zwischen der Pier und dem Schiff!
    „Ich hol‘ die Küstenwache“, war Jonathans einziger Kommentar und er flitzte zum Auto. Während Cecilia und Cal fast gleichzeitig ihre Handys aus der Hosentasche zogen und mit zitternden Händen auf die Tasten drückten, stand Elsie reglos da. Ihr Mund war wie ausgedörrt, ihre Augen riesig. Mit einer langsamen Bewegung zupfte sie an Cecilias Ärmel. Im gleichen Moment schlug hinter ihnen die Autotüre krachend zu und sie hörten Jon lauthals fluchen. „Diese verdammte Scheiß-Batterie! Der Typ, der mir die eingebaut hat, kann was erleben! Von wegen generalüberholt und deswegen so gut wie NEU! Wenn ich den Heini erwische, häng ich dem erstmal ‘ne Strafanzeige wegen Betrugs an den Arsch! Scheiß-Batterie! Scheiß-Werkstatt!“
    Als er wutentbrannt wieder neben den Anderen stand, sagte Cal mit brüchiger Stimme: „Ich glaub‘ nicht, dass es an der Batterie liegt. SIE wollen nicht, dass wir Hilfe holen.“
    Ein Schauer überlief Elsie, als sie das hörte. Sie wusste genau, wen Cal mit SIE meinte. Denn aus dem Nichts heraus, hatte sich plötzlich eine Menschenmasse auf der Pier zu materialisieren begonnen. Während Jon ungläubig auf die altmodisch gekleideten Menschen starrte, hingen Cecilias Blicke unverwandt an dem Schiff. Obwohl Elsie vor Angst die Knie schlotterten, riss sie die Augen von den Geistern los. Sie sah wieder auf die Erlebniswelt. Mit zitternder Hand zupfte sie an Cecilias Ärmel und bemerkte ängstlich: „Miss Cecilija? Die TITANIC-WORLD , die tut sinken.“
    „Mensch, Sammy! Jetzt stell endlich den verflixten Wasserhahn ab! Das verdammte Rauschen macht mich noch wahnsinnig!“ Pete fixierte seinen jüngsten Kollegen wutentbrannt. Sammy stand mit weißem Gesicht in der Tür, die zu der kleinen Teeküche führte und sah Pete entgeistert an. Es war fast viertel vor eins und seit knapp fünfundvierzig Minuten saßen sie in der Überwachungszentrale fest. Als sich Joe nach der Erschütterung auf den Weg zu den oberen Decks hatte machen
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