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Titan 22

Titan 22

Titel: Titan 22
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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eisiges Lachen zu hören, wie es keiner unserer Spezies je hervorbringen könnte.
     
    Originaltitel: »Among the Hairy Earthmen«
    Copyright © 1966 by R. A. Lafferty

Wenn es kein Leben mehr auf der Erde geben wird und die fremden Archäologen eintreffen, um das auseinanderzusortieren, was der letz ten Zivilisation widerfuhr, dann wissen Sie, es ist…
     
     
Später als Sie glauben
    (LATER THAN YOU THINK)
     
FRITZ LEIBER
     
     
    Ganz offensichtlich gehörte das Arbeitszimmer des Archäologen in eine Epoche, die weit, weit von heute entfernt ist. Vertraute Ähnlichkeiten hier und dort verschärften nur das Gefühl des Fremden. Das Sonnenlicht, das durch die Fenster in der Decke hereinfiel, war fahl und grünlich und wurde durch die Strahlung irgendeines leuchtenden Materials verstärkt, mit dem die Wände und der Boden imprägniert waren. Selbst der große Schreibtisch und die bequemen Sessel glühten in einem ruhigen Licht. Über ersterem waren zahlreiche metallgefaßte Wachstafeln verstreut, Stifte und eine große, seltsam geformte Brille. Die vollgestopften Bücherregale waren nicht besonders ungewöhnlich, aber die Bücher waren in Metall gebunden, und die Schrift auf ihren Rücken wäre auch den gebildetsten modernen Sprachkundlern äußerst fremd gewesen. Eines der Bücher, das offen auf einem Sessel lag, zeigte Blätter aus einem dünnen, flexiblen, nichtrostenden Metall, die mit leuchtenden Schriftzeichen bedeckt waren. Zwischen den Bücherregalen waren phosphoreszierende Ölgemälde zu sehen, hauptsächlich vom Grund des Meeres in düsteren Grün-und Brauntönen. Ihr Stil, der weder realistisch noch abstrakt war, hätte den Kunsthistoriker verblüfft. Eine Tafel, die teilweise mit großen farbigen Kreidezeichen bedeckt war, deutete in gleicher Weise auf Klassenzimmer und Arbeitsraum.
    In der Mitte des Raums, auf halber Höhe zur Decke, hing ein Fisch mit irisierenden Schuppen, von atemberaubender Schönheit. Die Art, wie er von der Decke hing, war so ungewöhnlich, daß man – wenn man die fremdartigen Gemälde und das grünliche Licht ebenfalls in Betracht zog – geschworen hätte, der Zweck des Ganzen sei es, eine Unterwasserszene zu erschaffen.
    Der Forscher trat mit einer theatralischen Bewegung ein. Er umarmte den Archäologen mit einer Wärme, die offenbar darauf abgestimmt war, den etwas verknöcherten alten Burschen zu verblüffen. Dann machte er es sich auf einem Sessel bequem, blickte auf und stellte eine Frage, und dies in einer Sprache und einer Mundart, die von jeder, die wir kennen, so unterschiedlich war, daß man sie eher ein anderes Mittel der Kommunikation nennen mußte und nicht nur eine andere Sprache. Was er ausdrückte, bedeutete etwa: »Wie stehtʹs?«
    Wenn das den Archäologen verblüffte, so verbarg er es. Sein Ausdruck ließ nur die Freude erkennen, wieder mit einem lange abwesenden Freund vereint zu sein.
    »Wie steht was?« fragte er.
    »Deine Entdeckung!«
    »Welche Entdeckung?« Das Unverstehen des Archäologen war gespielt.
    Der Forscher hob die Arme. »Nun, was denn sonst als deine Entdeckung hier auf der Erde von den Überresten einer intelligenten Spezies? Das ist ein epochemachender Fund! Muß ich dich bedrängen? Raus damit!«
    »Ich habe die Entdeckung nicht gemacht«, sagte der andere ruhig. »Ich habe nur die Ausgrabungen überwacht und die Korrelation des Materials geleitet. Du solltest eigentlich reden. Du bist es, der gerade von den Sternen zurückgekehrt ist.«
    »Vergiß das doch!« Der Forscher wischte die Frage beiseite. »Sobald unser Raumschiff in Radioreichweite der Erde gelangte, fingen die an, uns eine dauernde Nachrichtensendung über die Zeit unserer Abwesenheit zuzuspielen. Und darin wurde, wenn auch entnervend kurz, deine Entdeckung erwähnt. Meine Phantasie war sofort entzündet. Ich konnte es nicht erwarten, Einzelheiten zu hören.« Er hielt inne und gestand dann: »Man wird dort draußen im Weltraum so eifrig – ein von einem Metallfilm umgebenes Tröpfchen Leben, verloren in der Unendlichkeit. Man entdeckt seine Gefühle neu…« Er wechselte die Farbe und schloß dann schnell: »Sobald ich mich mit einigem Anstand entfernen konnte, kam ich geradewegs zu dir. Ich wollte darüber von der besten Autorität hören, die es gibt – von dir.«
    Der Archäologe sah ihn rätselhaft an. »Es freut mich, daß du an mich und meine Arbeit denkst, und ich bin sehr glücklich, dich wiederzusehen. Aber gib es doch zu, ist es nicht ein wenig seltsam, daß
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