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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Schäden davontragen. Um es genauer zu sagen, Ihre Stadt wird so stark beschädigt werden, daß sie nicht mehr repariert werden kann, es sei denn, Sie hätten ungewöhnliches Glück: Also: Mit Ausnahme von mir und einem anderen Mann weiß niemand, daß die Spindizzies der IMT noch funktionsfähig sind. Das bedeutet, daß die Büttel nicht versuchen werden, mit ihnen zu entkommen. Sie werden statt dessen versuchen, Sie zu vernichten. Aber wenn die Maschinen funktionieren und jemand am Steuer sitzt, der mit ihnen umgehen kann…«
    »Ich verstehe«, sagte Hazleton. »Sie schlagen vor, die IMT zu starten, solange Sie den Planeten noch mit einer einigermaßen funktionsfähigen Stadt verlassen können. Als Gegenleistung bieten Sie uns den Planeten und die Chance an, nur minimale Schäden davonzutragen. Hmm. Jedenfalls interessant. Angenommen, wir sehen uns Ihre Spindizzies ein mal an und prüfen, ob sie noch in betriebsfähigem Zustand sind. Immerhin sind eine ganze Menge Jahre vergangen, und Maschinen, die nicht benutzt werden, haben die Tendenz, zu korrodieren. Wenn sie noch einsatzfähig sind, können wir uns ja weiter unterhalten. Einverstanden?«
    »Ich muß ja wohl«, knurrte Heldon. Amalfi sah, wie es in den Augen des Büttels befriedigt aufblitzte. Er erkannte das sofort, weil er sich voll und ganz in die Situation des anderen versetzen konnte – wenn er auch seine Befriedigung in ähnlicher Lage stets besser verborgen hatte. Er schaltete den Bildschirm ab.
    »Nun?« sagte der Bürgermeister. »Was führt er im Schilde?«
    »Irgend etwas Unangenehmes«, sagte Karst langsam. »Es wäre sehr töricht, ihm irgendeinen Vorteil zukommen zu lassen. Die Gründe, die er hier genannt hat, sind nicht seine wahren Gründe.«
    »Natürlich nicht«, sagte Amalfi, »bei wem ist das schon der Fall? Oh, Tag, Mark. Was halten Sie von unserem Freund?«
    Hazleton trat aus dem Aufzugsschacht und wippte leicht auf den Fußspitzen, als er auf dem Boden der Steuerkammer stand. »Er ist dumm«, sagte der Stadtdirektor, »aber er ist auch gefährlich. Er weiß, daß es etwas gibt, was er nicht weiß. Er weiß auch, daß wir nicht wissen, was er im Sinn hat, und außerdem hat er den Platzvorteil. Mir gefällt diese Kombination gar nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte Amalfi. »Man sollte immer vorsichtig sein, wenn der Feind freiwillig Informationen preisgibt! Glauben Sie, daß die Mehrzahl der Büttel wirklich nicht weiß, daß die Spindizzies der IMT noch funktionsfähig sind?«
    »Ganz bestimmt«, meinte Karst. Beide Männer wandten sich ihm zu. »Die Büttel glauben nicht einmal, daß Sie hier sind, um den Planeten zu erobern. Wenigstens glauben sie nicht, daß das Ihre Absicht ist, und ich bin sicher, daß es ihnen gleichgültig ist, so oder so.«
    »Warum eigentlich?« fragte Hazleton. »Mir wäre das nicht gleichgültig.«
    »Sie haben nie ein paar Millionen Sklaven besessen«, sagte Karst ausdruckslos. »Das für sich alleine betrachtet ist schon eine Katastrophe für die Büttel. Und sie können nichts daran ändern. Sie wissen, daß das Geld, das Sie bezahlen, legal ist und daß die Macht der Erde dahintersteht. Sie können uns nicht daran hindern, dieses Geld zu verdienen. Wenn sie das täten, würde das sofort zu einem Aufruhr führen.«
    Amalfi sah Hazleton an. Das Geld, das die Stadt verteilte, war der Oc-Dollar. Er war hier gesetzliches Zahlungsmittel – aber in der Galaxis war es bloß noch bedrucktes Papier. Es hatte nur Germanium-Deckung. Konnte es sein, daß die Büttel so naiv waren? Oder war die IMT einfach zu alt, um die Dirac-Simultanempfänger zu besitzen, über die sie vom wirtschaftlichen Zusammenbruch der Heimatgalaxis erfahren haben müßte?
    »Und die Spindizzies?« fragte Amalfi. »Wer von den Großen Neun weiß sonst noch davon?«
    »Asor, zum Beispiel«, sagte Karst. »Er ist der Vorsitzende und zugleich der religiöse Fanatiker der Gruppe. Es heißt, er würde immer noch jeden Tag die dreißig Yogaübungen der Semantischen Starre praktizieren. Der Prophet Maalvin hat für alle Zeiten das Fliegen von Menschen verboten, also würde Asor unmöglich zu einem so späten Zeitpunkt gestatten, daß die IMT gestartet wird.«
    »Er hat seine Gründe«, sagte Hazleton nachdenklich. »Religionen existieren nur selten im Vakuum. Sie haben immer ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft, die sie reflektieren. Wahrscheinlich hat er Angst vor den Spindizzies. Mit solchen Waffen braucht man nur ein paar hundert Männer, um
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