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Titan 12

Titan 12

Titel: Titan 12
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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sich mit großer Geschwindigkeit fortbewegten.
    Er sah, daß sie zumindest bis zu einem gewissen Grade menschliche Gestalt besaßen und nur zu dritt waren.
    Sie brausten heran und hielten abrupt an, vielleicht dreißig Meter von den Stufen entfernt.
    Er bewegte sich nicht, sagte kein Wort – es gab nichts, was er hätte sagen können. Irgendwie war die Situation fast lächerlich.
    Sie waren vielleicht ein wenig kleiner als er und schwarz wie die Raben und trugen kurze, hautenge Hosen und Westen, die ihnen aber irgendwie nicht recht paßten. Sowohl die Hosen als auch die Westen leuchteten so blau wie der Himmel im April.
    Doch das war nicht das Seltsamste.
    Sie saßen in Sätteln mit Hörnern vorn und Steigbügeln und hinten etwas, das nach einem zusammengerollten Schlafsack aussah, doch sie hatten keine Pferde.
    Die Sättel schwebten in der Luft, die Steigbügel etwa einen Meter über der Erde, und die Fremden saßen gemütlich in ihren Sätteln und starrten ihn an, während er zurückstarrte.
    Schließlich erhob er sich und machte einen oder zwei Schritte auf sie zu, worauf die drei sich aus den Sätteln schwangen und ebenfalls auf ihn zukamen, während die Sättel in der Luft hängenblieben, wo sie sie zurückgelassen hatten.
    Taine ging weiter, die drei Fremden ebenfalls, und schließlich standen sie sich auf kaum zwei Meter Entfernung gegenüber.
    »Sie begrüßen dich«, erklärte Beasly.
    »Nun, dann, na gut… he, sag mal, woher weißt du das alles?«
    »Teddybär sagt mir, was sie sagen, und ich erzähle es dir. Du redest mit mir, und ich sag’s ihm weiter, und er erzählt es ihnen. So funktioniert das. Dazu ist er hier.«
    »Na, da soll mich doch…« entfuhr es Taine. »Also kannst du wirklich mit ihnen reden.«
    »Das hab’ ich doch die ganze Zeit gesagt«, meinte Beasly wütend. »Ich hab’ dir auch gesagt, daß ich mit Towser reden kann, aber du hast mich für verrückt gehalten.«
    »Telepathie!« murmelte Taine. Und das machte alles noch sonderbarer. Hatten die rattenähnlichen Wesen also nicht nur von allem anderen gewußt, sondern auch noch von Beasly?
    »Was hast du da gesagt, Hiram?«
    »Mach dir nichts draus«, entgegnete Taine. »Sag deinem Freund, er soll ihnen sagen, ich würde mich freuen, ihnen zu begegnen, und was ich für sie tun könnte.«
    Er stand unbeweglich da und starrte die drei an. Dabei sah er, daß ihre scheinbar schlecht passenden Westen nur mit zahlreichen Taschen besetzt waren. Die Taschen waren allesamt vollgestopft, wahrscheinlich mit dem jeweiligen Äquivalent von Tabak und Taschentüchern und Taschenmessern und ähnlichem.
    »Sie sagen«, sagte Beasly, »daß sie mit dir feilschen wollen.«
    »Feilschen?«
    »Klar, Hiram. Du weißt doch, handeln.«
    Beasly kicherte leise. »Man stelle sich vor, ausgerechnet mit einem Yankee‐Händler lassen sie sich ein. So nennt dich Henry immer. Er sagt, du kannst einem das Fell über die Ohren ziehen, ohne daß man es merkt…«
    »Laß Henry aus dem Spiel«, schnappte Taine. »Er muß ja nicht überall die Finger drinhaben.«
    Er setzte sich auf den Boden, und die drei setzten sich ihm gegenüber.
    »Frage sie, womit sie handeln wollen.«
    »Mit Ideen«, sagte Beasly.
    »Ideen! Das ist verrückt…«
    Und dann begriff er, daß es ganz und gar nicht verrückt war. Von allen Gütern, die zwischen fremden Völkern ausgetauscht werden konnten, waren Ideen die wertvollsten, am einfachsten einzutauschenden. Sie erforderten keinen Frachtraum und brachten die Wirtschaft nicht durcheinander – wenigstens nicht unmittelbar. Sie leisteten bestimmt einen größeren Beitrag zum Wohlergehen der verschiedenen Kulturen als der Handel mit materiellen Gütern.
    »Frage sie«, sagte Taine, »was sie für die Idee, für das Prinzip haben wollen, das diesen Sätteln zugrunde liegt.«
    »Sie wollen wissen, was du dafür bieten willst.«
    Da lag das Problem. Eine Antwort darauf würde schwerfallen.
    Autos und Lastwagen, Benzinmotoren überhaupt – nun, daran waren sie wahrscheinlich nicht interessiert, denn sie hatten ja bereits ihre Sättel. Vom Standpunkt dieser Rasse war das Transportwesen der Erde veraltet.
    Bauwesen – nein, das konnte man kaum als Idee bezeichnen. Außerdem gab es ja dieses andere Haus, also kannten sie das Prinzip schon.
    Kleidung? Nein, die besaßen sie bereits.
    Lack, dachte er. Vielleicht ließe sich mit Lack etwas erreichen.
    »Frag sie, ob sie an Lack interessiert sind«, sagte Taine zu Beasly.
    »Sie fragen, was das ist.
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