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Titan 03

Titan 03

Titel: Titan 03
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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bedeutsamen Entdeckung, für die Ihnen Anerkennung gebührt. Aber was zum Teufel hat es zu bedeuten? Zunächst müssen wir uns selbst überprüfen.« Er schaltete die Sprechanlage ein. »Holen Sie einen Experten für Schockzustände und einen Psychiater.«
    Die beiden Experten kamen und wurden eingeweiht. Sie befragten die Zeugen. Sie dachten nach.
    »Sie alle leiden unter einem leichten Schock«, sagte der Experte für Schockzustände. »Frontkoller.«
    »Wollen Sie damit sagen, wir hätten diese drei nicht verschwinden sehen?«
    Der Schockexperte schüttelte den Kopf und blickte zum Psychiater, der ebenfalls den Kopf schüttelte.
    »Massenhalluzination«, sagte der Psychiater.
    In diesem Augenblick kehrten Schütze Riley, Feldwebel Machan und Gefreiter Hammer zurück. Eben waren sie noch eine Massenhalluzination gewesen, im nächsten Augenblick saßen sie wieder auf ihren Stühlen, umgeben von Verwirrung und aufgeregten Stimmen.
    »Geben Sie ihnen noch eine Spritze, Dimmock!« rief Carpenter. »Geben Sie ihnen die doppelte und dreifache Dosis!« Er riß das Mikrofon der Sprechanlage an sich. »Ich möchte jeden Experten, den wir haben. Die Sondersitzung findet sofort in meinem Büro statt.«
    Siebenunddreißig Experten, allesamt gehärtete und geschärfte Werkzeuge, untersuchten die bewußtlosen Schockpatienten und diskutierten drei Stunden lang über sie. Bestimmte Tatsachen waren offensichtlich: Dies mußte ein neues und fantastisches Syndrom sein, hervorgerufen durch die neuen und fantastischen Schrecken des Krieges. Mit der Entwicklung neuer Kampftechniken müssen auch die Opfer dieser Techniken neue Wege suchen. Für jede Aktion gibt es eine entsprechende Reaktion. Darin war man sich einig.
    Dieses neue Syndrom mußte psychokinetische Aspekte beinhalten… die Macht des Geistes über Materie und Raum. Wie es schien, entwickelte der vom Schock betroffene Geist, während er gewisse bekannte Fähigkeiten verlor, andere latente Fähigkeiten, die bisher unbekannt gewesen waren. Auch darin war man sich einig.
    Offensichtlich mußten die Patienten jeweils zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren, da sie andernfalls nicht in Abteilung T auftauchen würden noch in General Carpenters Büro erschienen wären. Ferner mußten sie in der Lage sein, sich während ihrer Abwesenheit mit Nahrung und Schlaf zu versorgen, da sie beides in Abteilung T nicht benötigten.
    »Ich möchte hier noch etwas anfügen«, sagte Oberst Dimmock. »Sie scheinen nun weniger oft zur Abteilung T zurückzukehren. Am Anfang kamen und gingen sie fast jeden Tag. Jetzt bleiben die meisten von ihnen wochenlang aus und kommen kaum jemals zurück.«
    »Das braucht uns jetzt nicht zu interessieren«, sagte Carpenter. »Wohin gehen sie?«
    »Transportieren sie sich durch Psychokinese hinter die feindlichen Linien?« fragte jemand. »Das würde diese Fälle von Geheimnisverrat erklären.«
    »Stellen Sie fest«, sagte Carpenter zu seinen Geheimdienstexperten, »ob der Feind ähnliche Schwierigkeiten mit Kriegsgefangenen oder eigenen Leuten hat, die aus ihren Lagern und Lazaretten verschwinden und wieder erscheinen. Mich interessiert besonders die Situation in ihren Gefangenenlagern, denn dort könnten unsere Leute aus Abteilung T auftauchen.«
    »Es könnte sein, daß sie einfach nach Haus gehen«, meinte Oberst Dimmock.
    »Auch das muß überprüft werden«, befahl Carpenter. »Beobachten Sie die Heimatadressen, Verwandten und Freunde dieser vierundzwanzig Verschwinder. Doch nun zu unseren Operationen in Abteilung T. Oberst Dimmock hat da einen Plan.«
    »Wir werden in Abteilung T sechs zusätzliche Betten aufstellen«, erklärte Dr. Dimmock. »Sechs Experten werden in diesen Betten liegen und Beobachtungen machen. Wir müssen versuchen, auf indirektem Wege Informationen zu erhalten. Die Patienten sind katatonisch und reaktionslos, wenn sie bei Bewußtsein sind, und unfähig, Fragen zu beantworten, wenn sie unter Drogeneinfluß stehen.«
    »Meine Herren«, resümierte Carpenter, »dies ist die größte potentielle Waffe in der Geschichte der Kriegführung. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was es für uns bedeuten könnte, mittels Psychokinese eine ganze Armee hinter die feindlichen Linien zu bringen. Wir können den Krieg für den Amerikanischen Traum in einem Tag gewinnen, wenn es uns gelingt, das Geheimnis zu entdecken, welches in diesen gestörten Gehirnen verborgen ist. Wir müssen siegen!«
    Die Experten machten sich an die Arbeit, die Geheimdienste
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