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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
Autoren: Suzanne Frank
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goldüberzogenen Göttern so ergeben gewesen wären. Mir was das gleichgültig gewesen.
    Alle drei Räume waren klein. In früheren Zeiten hatte darin die Gottes-Statue auf einer Barke residiert, einem ägyptischen Papyrusgarben-Boot, das an Bug und Heck hochgezogen war. Die ersten beiden Kammern waren leer, die Reliefs an den Wänden fast vollkommen verblaßt, und das Gold, das sie einst geschmückt hatte, war vor Tausenden von Jahren von gierigen Ungläubigen heruntergeschlagen worden.
    Ich trat in die dritte Kammer. Und genau wie beim Märchen von Goldlöckchen war die dritte Kammer die richtige, wenn ich auch nicht sagen konnte, wieso. Ein Gefühl von Frieden, Einverständnis und Sehnsucht erfüllte mich. Ich faßte den Ankh um meinen Hals und rieb damit über mein Kinn. Als ich aus dem kaputten Fenster sah, begriff ich, daß sich von hier aus faszinierende Aufnahmen machen ließen. Ein hinreißender Sonnenaufgang , flüsterte eine Stimme in mir. Einer der vielen Aufseher mit Turban trat herein und wies mich aus dem Raum, doch ich war fest entschlossen, wiederzukommen und diese Fotos zu machen.
    Innerlich immer noch von der Wärme erfüllt, die ich in der dritten Kammer gespürt hatte, verließ ich das Tempelgelände und machte mich auf die Suche nach einem Mittagessen. Ich entdeckte ein kleines Bootsrestaurant, das mit dem besteste Essen in alte Lucqsur prahlte, und bestellte die Spezialität des Hauses, Fisch mit Feigen und Granatäpfeln, meinem Lieblingsobst. Es schien mir passend, mit einem teuren Essen zu feiern. Schließlich wird Frau nur einmal vierundzwanzig Jahre alt. Ich schlemmte bei honigüberzogenem Gebäck und starkem Kaffee zum Dessert und beobachtete dabei die Boote bei ihren Wettrennen von Ufer zu Ufer, unter der alles ausbleichenden Kraft der Sonne. Kein Wunder, daß die alten Ägypter die Sonne als Amun-Re verehrt hatten.
    Nach dem Essen saß ich auf einer der vielen Bänke entlang dem Nil und schaute der Prozession von Booten, Touristen und Ägyptern zu. Müßig fertigte ich ein paar Skizzen an und bannte dabei die wenigen Wasservögel und die Hände der Matrosen auf das Papier.
    Ich hörte Schritte hinter mir.
    »Chloe?« sagte er. »Wie geht es Ihnen heute? Hoffentlich besser?«
    »Hallo, Anton.« Ich lächelte ihn an. »Viel besser, danke. Wohin gehen Sie?«
    »Eigentlich nirgendwohin. Ich bin müde.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann stieg er aus seinen Birkenstock-Sandalen und lachte. »Soviel Sand.« Er schüttelte kläglich den Kopf. »Ich glaube, ich gehe heute nachmittag schwimmen und heute abend zum Son et Lumière.«
    »Ach?« fragte ich neugierig. Cammy hatte mir empfohlen, hinzugehen, aber auf gar keinen Fall allein. »Die Klang-undLicht-Show? Ich habe gehört, sie soll ganz toll sein, aber was genau wird da geboten?« Ich bedeutete ihm, neben mir Platz zu nehmen.
    Er ließ sich geschmeidig nieder, streckte die schlanken, muskulösen, gebräunten Beine aus und stellte seinen Rucksack auf dem Boden ab. »Sie wird in Karnak gegeben. Nach Einbruch der Dunkelheit wird man durch den Tempel geführt, und dabei schildern sie einem, wie es war, im alten Ägypten die Götter zu verehren. Etwa gegen halb elf endet die Vorführung dann am heiligen See.«
    Ich grinste insgeheim. Also heute nacht, wie? Vielleicht war mein Wunsch, diese dritte Kammer zu erforschen, doch nicht völlig abwegig. Oder die Fotos vom Sonnenaufgang …? Hmmm … Hatte ich geeignete Linsen dabei?
    Er war noch nicht fertig: »Die Show ist ziemlich teuer, überlaufen, und es wird kalt, aber sie ist auch faszinierend, und man sollte sie nicht verpassen. Es ist zwar keine Christmesse, aber es verspricht, ein eindrucksvolles Erlebnis zu werden.«
    »Klingt toll«, sann ich vor mich hin. »Ich glaube, ich gehe auch hin.«
    Anton sah mich durch seine dunkle Sonnenbrille an.
    »Zusammen mit Ihrer Schwester? Vielleicht könnten Sie mich beide begleiten, und wir könnten danach noch einen Kaffee trinken?«
    Ich lächelte. Ich war ehrlich überrascht, daß er mich noch nicht völlig abgeschrieben hatte, schließlich hatte ich mich gestern unmöglich aufgeführt, aber es war die ideale Gelegenheit. Ich wand mich ein wenig, immerhin hatte ich ihm erzählt, daß Cammy noch in der Stadt war. Es war nicht besonders schlau, als Frau allein zu reisen. »Cammy hat sie schon gesehen. Wahrscheinlich würde sie sich langweilen. Aber wenn die Einladung auch für mich alleine gilt, würde ich gern mitkommen.«
    Anton lächelte
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