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Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Titel: Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie
Autoren: Ivy Paul
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aßen mit Stäbchen schneller als Anna es mit ihrem Besteck vermochte, und als sie Gabel und Messer zur Hand nahm, ruhten die Blicke der Frauen neugierig auf ihr.
    Bao, die bemerkte, dass es Anna unangenehm war, sagte etwas, und die Chinesinnen beugten sich über ihre eigenen Schüsseln.
    Anna schluckte eben den letzten Bissen hinunter, als Christopher eintrat.
    Die Konkubinen erstarrten für einen Moment, warfen sich dann zu Boden und vollzogen den Kotau.
    Christophers Stimme klang freundlich, aber bestimmt, und die Konkubinen erhoben sich. Eine nach der anderen verbeugte sich vor Anna, ehe sie den Raum verließ.
    Kit ließ sich auf den Stuhl neben Anna fallen und bekam von Bao eine saubere Schale und Essstäbchen aufgetragen. Er schaufelte ein wenig Reis, Fleischbrocken und die würzige Soße in seine Schüssel und aß.
    Anna beobachtete ihn und wartete schweigend, milde gestimmt durch die Aufmerksamkeit, die er ihr schenkte, und weil er die Konkubinen fortgeschickt hatte.
    Christophers Augen waren gerötet, und die leichten Schatten darunter verrieten seine Erschöpfung. Einige Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst, und Anna konnte sich nicht zurückhalten und strich eine vorwitzige Haarlocke hinter sein Ohr.
    Er sah auf, in seinen Blick trat ein hungriges Leuchten, das in Anna aufgeregtes Rumoren auslöste.
    „Hattest du einen anstrengenden Tag?“, fragte sie und griff nach ihrem Becher. Süßsaure Flüssigkeit rann ihre Kehle hinab. Ihre Zungenspitze leckte die Saftspuren auf ihrer Oberlippe fort, und Christopher beobachtete sie wie hypnotisiert.
    „Kit?“
    Er schreckte auf.
    „Eine furchtbare Woche“, entgegnete er.
    Interessiert beugte Anna sich vor. „Was ist passiert?“
    Christopher schüttelte den Kopf. „Nichts, worüber du dir Sorgen machen musst.“
    Anna sah in sein Gesicht und bemerkte die Erschöpfung. Sie wusste, er würde ihr nicht erzählen, was ihn quälte. Sie seufzte, stand auf und trat hinter ihn.
    Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und begann, ihn zu massieren. Glitt den Nacken hoch, den sie ebenso knetete, wanderte über seinen Hinterkopf hinauf, weiter über die Stirn. Anna strich die Sorgenfalten fort, zeichnete Augenbrauen und Nase nach, malte die Umrisse seiner Lippen nach. Liebkoste Wangen- und Kiefernknochen, ehe sie seinen Hals hinabtastete.
    Christopher lehnte sich an sie, während ihre Hände unter seine Robe schlüpften und dort die nackte Haut streichelten. Er seufzte entspannt. Anna tastete über die wellenförmigen Muskeln seines Bauches.
    Christopher machte sich los und zog Anna auf seinen Schoß. Er senkte seine Lippen auf die ihren. Erst behutsam und zärtlich, doch als sie sich ihm entgegendrängte, wurden seine Küsse wilder und leidenschaftlicher. Anna knabberte an seiner Unterlippe, und weil sie merkte, dass es ihm gefiel, sog sie sacht daran.
    Seine Zunge erforschte ihren Mund mit einer Gründlichkeit, als wäre es das erste Mal. Anna spürte die Gänsehaut, die ihre Haut emporkroch, und stöhnte leise.
    Christophers Lippen glitten über Kinn und Kiefernknochen hinauf zu ihrem Ohr. Sein warmer Atem streifte ihre Wange. Seine Hände streichelten ihren Bauch, liebkosten die Unterseite ihrer Brüste, und an ihrem Po fühlte sie Christophers erwachende Erektion.
    Das aufflammende Begehren ließ sie erzittern.
    „Zeit, uns in mein Privatgemach zurückzuziehen“, flüsterte Christopher an ihrem Ohr. „Ich ziehe es vor, dich nicht unter den Augen aller Dienstboten zu nehmen.“
    Anna schreckte so plötzlich hoch, dass sie beinahe von Christophers Schoss fiel. Er bekam sie gerade noch zu fassen.
    „Werden wir etwa beobachtet?“
    Christopher lachte. „Da sind die chinesischen Diener nicht anders als die englischen.“
    Schamesröte schoss in Annas Wangen. Sie machte sich von Christopher los und zupfte ihre Kleider zurecht.
    Er stand auf und streichelte ihr Gesicht. „Wie begehrenswert du aussiehst, wenn deine Wangen erhitzt sind und deine Augen vor Lust leuchten.“ Christopher ergriff ihre Hand. „Komm.“
    Er führte sie nach oben.
    Erstmals betrat Anna sein Schlafgemach. Weiße Seide bedeckte die Wände. Verziert mit Kalligraphie und Tigern und Lotusblüten atmete der Raum asiatisches Flair. In einer Ecke stand eine chinesische Vase auf einer schwarz lackierten Truhe mit Goldbeschlägen. In der Mitte des Zimmers befand sich das Bett. Seidenkissen und Decken türmten sich darauf.
    Christopher ließ die Tür ins Schloss krachen und packte Anna. Er
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