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Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
Autoren: Dorien Kelly , Lori Wilde , Stephanie Doyle
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dass sie ganz vergessen hatte, dass Margery und Alex auch noch da waren. Sie hatte das Bild ihrer Mutter vor Augen, die sie in den Schlaf gewiegt hatte, und hörte ihre Stimme, mit der sie “Sexy Sadie” gesummt hatte. Sie erinnerte sich an das Lächeln ihrer Mutter und die Farbe ihrer Augen. Sie waren blau gewesen. Genau wie ihre eigenen.
    “Deine Mutter war sehr viel jünger als ich. Sie war fast noch ein Mädchen, als wir heirateten. Und sie arbeitete damals hart an sich, um eine gute Schauspielerin zu werden. Ich fühlte mich von ihrem Idealismus und Eifer stark angezogen. Und ich vermute, sie hat bei mir ein Stück Sicherheit gesucht. Sie hatte ein sehr bewegtes Leben. Deine Großeltern waren von Anfang an gegen die Heirat gewesen, aber ich war so bezaubert von Maria, dass ich nicht erkennen konnte, in wie vielen Punkten wir nicht zueinanderpassten. Sie hätte einen jüngeren, flexibleren Mann gebraucht.”
    “Gib dir nicht die Schuld.”
    “Aber ich bin dafür verantwortlich zu machen. Ich war so mit dem Unternehmen beschäftigt, dass ich nicht gemerkt habe, wie unglücklich sie nach deiner Geburt war. Aber nicht weil sie dich nicht geliebt hätte, Sarah, sondern weil sie ihr altes Leben vermisste. Eines Tages – du musst etwa drei Jahre alt gewesen sein, und ich habe gearbeitet – hat sie dich mitgenommen, um einige ihrer Freunde aus dem Schauspielmetier zu besuchen. Sie haben dort zusammen ein Glas Wein getrunken, haben gelacht und geredet, und Maria dachte, du würdest im Nebenzimmer ein Nickerchen machen. Aber du warst aus dem Fenster geklettert. Die Polizei hatte dich auf der Straße aufgelesen und zum Revier gebracht. Zum Glück hatten wir dir deinen Namen und deine Adresse beigebracht. Meine Eltern holten dich dann dort ab. Sie haben Maria das nie verziehen.”
    Sarah tat das Herz weh, und ihre Hände zitterten. “Aber sie wollte doch nicht, dass mir irgendetwas passierte. Und mir ist doch auch nichts geschehen.”
    Ihr Vater hielt einen Moment inne, bevor er tief einatmete und fortfuhr: “Da ist noch mehr. Um sich finanziell über Wasser zu halten, hatte deine Mutter früher einmal als Stripteasetänzerin gearbeitet. Sie hatte sich deswegen sehr geschämt und mir nie davon erzählt. Aber meine Eltern fanden es heraus und entschieden, sie sei nicht gut genug für ihren Sohn. Nachdem dann auch noch der Zwischenfall mit dir passiert war, redeten sie ihr ein, dass sie eine Rabenmutter sei und du und ich ohne sie besser dran wären. Und schließlich drohten sie ihr, sie bekäme nie wieder einen Job als Schauspielerin, wenn sie Ärger machen würde.”
    “Nein”, flüsterte Sarah voll Mitgefühl für die junge Frau, die ihre Mutter gewesen war.
    “Doch. Sie ist mitten in der Nacht gegangen. Ich habe sie durch einen Privatdetektiv suchen lassen, aber als er sie schließlich ausfindig gemacht hatte, war sie ernstlich an einer Lungenentzündung erkrankt, und ich konnte nie mehr mit ihr reden. Was damals wirklich passiert war, habe ich erst viele Jahre später erfahren, als mir deine Großmutter auf dem Sterbebett alles gestanden hat. Nachdem sie gesehen hatte, wie sehr ich darunter gelitten habe, dass Maria weg war, bedauerte sie, was sie und mein Vater getan hatten.”
    “Aber warum hast du mir das alles nicht schon viel früher erzählt?” Sarah fragte sich, wie anders ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie von klein auf die Wahrheit gekannt hätte.
    “Weil ich befürchtete, dass du sie bewundern und versuchen würdest, ihr nachzueifern. Und weil sie eine wundervolle Frau war, hatte ich Angst, dich zu verlieren. Wenn du auch nur ansatzweise ein temperamentvolles Verhalten an den Tag gelegt hast, habe ich das unterdrückt. Ich habe nie zugelassen, dass du dich hast entfalten können. Alles was auch nur im Geringsten an deine Mutter erinnerte, habe ich versucht, dir auszutreiben.”
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. “Dad, geh nicht zu hart mit dir ins Gericht.”
    “Dank Margery und dem Therapeuten bin ich zur Vernunft gekommen und weiß nun, welche Rolle ich dabei gespielt habe.” Ihr Vater lächelte seine neue Freundin an, bevor er sich wieder Sarah zuwandte. “Und ich bin zu der Einsicht gelangt, dass ich uns beide betrogen habe, indem ich dich so festgehalten habe. Es ist Zeit, dich loszulassen und zu akzeptieren, dass du auf eigenen Füßen stehst.”
    Noch vor elf Tagen, bevor sie Alex getroffen und begonnen hatte, in einem Restaurant zu arbeiten, wäre es für sie undenkbar
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