Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
dann atmete er tief durch und strich ihr beruhigend über die Hand. “Du hast recht.” Er sah sich um und erstarrte. “Was, um Himmels willen …”
Und dann sah Emily auch, was er entdeckt hatte.
Mr Smith-Hill und Mrs Hopemore standen fassungslos mit offenen Mündern da, und vor ihnen saß stolz und triumphierend Kafka. Sein seidiges Fell flatterte, und zwischen den Zähnen hielt er den Fetzen einen Hosenbeins.
Direkt neben ihm saß Godzilla und blickte bewundernd zu ihm hinauf.
Emily und David wechselten einen Blick. Er war genauso erstaunt wie sie. “Ich kann es nicht fassen. Kafka hat es geschafft. Er hat Godzilla gerettet.”
Er löste sich aus ihrem Griff und führte sie am Arm weiter. “Komm, gehen wir zu ihnen und verschwinden wir von hier, bevor der Kerl mit der zerrissenen Hose beschließt, noch einmal zurückzukommen.”
Vor Angst bekam sie eine Gänsehaut. “Hältst du das für möglich?” Sie hörten Reifen quietschen. Das war sicher der Sportwagen.
“Das bedeutet doch nicht, dass unser Mann auch in dem Wagen saß”, wandte David ein. “Es wäre wirklich verrückt, wenn er noch einmal zurückkäme. Aber er hat ja bereits am helllichten Tag vor Hunderten von Leuten versucht, Godzilla zu entführen. Und fast hätte er es auch geschafft. Wäre nicht jetzt der beste Zeitpunkt für einen zweiten Versuch, wenn niemand damit rechnet?”
Entsetzt erwiderte sie seinen Blick. “Du hast recht, David. Mir reicht es jetzt. Wir sollten wirklich die Polizei einschalten. Und zwar sofort.” Damit ging sie zu den Hunden und Mrs Hopemore und Mr Smith-Hill, die beide wild gestikulierten und der umstehenden Menge genau berichteten, was geschehen war.
“Nein, Emily, keine Polizei”, widersprach David. “Noch nicht.”
Wieso wollte er nach allem, was passiert war, die Polizei weiterhin ausschließen? “Weshalb nicht?”
David presste die Lippen aufeinander. “Jetzt ist es ganz offensichtlich, dass sie es ausschließlich auf Godzilla abgesehen haben. Und das bedeutet, dass der Plan von Mr Smith-Hill aufgegangen ist. Ich will herausfinden, wieso die Kerle es ausgerechnet auf Godzilla abgesehen haben. Allmählich nehme ich das persönlich.”
“Mir ist klar, was in dir vorgeht, aber wir können doch das Gesetz nicht in die eigenen Hände nehmen”, erwiderte Emily.
“Das weiß ich. Aber sieh es mal so: Ich darf eigentlich keinen Kontakt zu dir oder zu Godzilla haben, trotzdem bin ich hier. Gleichzeitig hat man wieder versucht, den Hund zu entführen. Was, glaubst du, wird die Polizei darüber denken?”
Emily verzog das Gesicht. Natürlich hatte er, was die Polizei betraf, recht. Und sie wurde nur ungern daran erinnert, dass er nicht in ihrer Nähe sein durfte. Wenn die Polizei ihn bei ihr sah, würde er ins Gefängnis wandern. Dennoch … “Aber die Polizei müsste sich jetzt unsere Geschichte anhören. Wir können doch beweisen, dass du nicht hinter der Entführung steckst.”
“Und als Beweis haben wir den Stofffetzen, den unser hochgeschätzter Mr Smith-Hill gerade in der Luft herumschwenkt, als wäre er der erfolgreichste Detektiv der Welt?”
Dieser kleine dicke Mann als Detektiv? Fast hätte Emily gelacht. Doch wie würde Mr Smith-Hill als Zeuge auf die Polizei wirken? “Genau, das meine ich. Aber da haben wir ja noch Mrs Hopemore. Sie könnte beschwören, dass …”
Unvermittelt deutete David auf seine Sekretärin. “Sieh dir doch unsere tolle Zeugin mal genau an, Emily.”
Sie tat es und musste schlucken. Fast hatte sie vergessen, dass Mrs Hopemore über ihrem dunkelroten Kaftan ein Cape mit Leopardenmuster trug. Emily ließ die Schultern sinken. “Stimmt, daran habe ich nicht gedacht.” Dann kam ihr ein Gedanke, der sie wieder fröhlicher stimmte. “Und was ist mit mir? Ich habe doch auch alles mitbekommen. Und als gestern der Entführer bei mir zu Hause auftauchte …”
“… war ich auch da, obwohl ich mich dir nicht nähern darf. Wie willst du erklären, dass du nicht sofort die Polizei gerufen hast? Ich stelle mir gerade vor, wie du den Beamten die Geschichte erzählst, und dann hast du Lavinia und Hubert als Zeugen bei dir. Seien wir doch mal ehrlich. Die Polizei würde uns sofort ins Irrenhaus stecken. Wir kämen mit Zwangsjacken in die Gummizelle.”
Emily musste lachen. “Vielleicht sollte man uns wirklich alle einsperren, David. Wir müssen verrückt sein. So etwas passiert normalen Menschen doch nicht. Wie konnte unser Leben so aus den Fugen geraten?”
Er
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