Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
Vom Netzwerk:
würde sie sich einem erotischen Vergnügen hingeben.
    „Mögen Sie Schokolade?" Sams leise, tiefe Stimme klang in Lonnies Ohren, als würde er viel mehr fragen.
    „Sie ist geradezu sündhaft sinnlich", murmelte sie selbstvergessen, aber dann riß sie verlegen die Augen auf und blickte direkt in Sams. Dieser Blick! Er sah sie an, als würde er sie mit den Augen trinken wie einen erlesenen Wein. Sein Blick sandte einen heißen Strom durch ihren Körper, und auch sie starrte ihn gebannt an.
    Der Moment der Verzauberung dauerte nur kurz. Die Realität drang ein, und über Sams Gesicht schob sich wieder die Maske. Lonnie konzentrierte sich darauf, die Sahne in ihrem Kaffee umzurühren. Wahrscheinlich hing dieser merkwürdige Flirt mit der ungewöhnlichen Situation zusammen - ein Tisch für zwei, der noble Rahmen, der Reiz des Ungewohnten. Vielleicht hatte sie sich Sams begehrlichen Blick auch nur eingebildet. Jedenfalls mußte das aufhören. Es war lächerlich.
    Sam war offenbar zu demselben Schluß gekommen. Er murmelte etwas über den Flug der Zeit, winkte dem Kellner und bat um die Rechnung.
    Lonnie fragte nicht noch einmal nach dem Grund seiner Einladung. Vielleicht eine neue Taktik im Management, dachte sie. Oder er hatte sie feuern wollen und es sich dann anders überlegt.
    Im Vestibül erklärte Sam ihr, er habe in der Bar einen befreundeten Geschäftsmann gesehen, mit dem er sich gern noch einen Moment unterhalten würde.
    „Kein Problem, Mr. Triver."
    „Gut. Wir sehen uns dann nachher im Büro, Miss Stockton."
    Zum erstenmal, seit Lonnie für die „News" arbeitete, konnte sie nicht schnell genug ins Verlagshaus kommen.

2. KAPITEL

    Der goldgravierte Füllfederhalter in Sams Hand schien sich zu verselbständigen. Die sauber gedruckten Worte auf dem Notizblock - ein Entwurf zur wirtschaftlichen Sanierung der Zeitung - zerflossen in Schleifen und Schnörkel, bis das Blatt aussah wie die vollgekrakelte Seite des Chemiehefts eines Oberschülers.
    Es war später Nachmittag. Sam lehnte sich in seinem Ledersessel zurück, und während er sich zu konzentrieren versuchte, schrieb die Feder ein geschnörkeltes L auf das Blatt. Wieder wanderten seine Gedanken zu dem Lunch mit Lonnie Stockton. Er hatte buchstäblich vergessen, ihr ihre Beförderung mitzuteilen.
    Wie konnte ihm so etwas passieren?
    „Weil du ein Idiot bist", murmelte er und verzierte das L mit einer feinen Girlande. Wie konnte Mr. Business bei einem Business-Lunch das Business vergessen? Weil er abgelenkt gewesen war und etwas beschwipst. Weil er sich großartig unterhalten hatte.
    Oder hast du es absichtlich nicht erwähnt? fragte eine kleine hartnäckige Stimme. Brauchtest du einen Vorwand, um dich noch einmal mit ihr zu treffen?
    Sam lockerte seine Krawatte, schob den Sessel zurück und begann, im Raum auf und abzuwandern. Jetzt verstand er, warum sein Onkel von Lonnie beeindruckt war. Sie war in der Tat voller Energie und eine originelle Denkerin. Vielleicht war die Beförderung doch keine so schlechte Idee. Vielleicht brauchte die Abteilung jemanden wie Miss Stockton, um sich zu neuen Ideen inspirieren zu lassen. In dem Punkt - das war Sam klar - hatte er gründlich versagt.
    Er trat ans Fenster und blickte auf die schwarzen Wasser der Flüsse, in denen sich die Lampen des Parks spiegelten. Ja, er mußte mehr über Lonnie Stockton erfahren, mußte mehr Zeit mit ihr verbringen. Vielleicht sollte er sie bei der Arbeit beobachten und herausfinden, warum sie solch ein Verkaufsgenie war. Und wenn er das Rätsel Stockton gelöst hätte, dann könnte er aufhören, an sie zu denken... und an ihr Lächeln. In ihrem Lächeln lag eine unglaubliche Frische und Vitalität. Und ihre tiefen grünen Augen, in denen man lesen konnte wie in einem Buch. Ganz zu schweigen von der Unverblümtheit, mit der sie redete.
    Lonnie war von einer Offenheit, wie Sam sie noch nie erlebt hatte - außer vielleicht bei Kindern. Aber Lonnie war weder ein Kind, noch war sie naiv. Sie war intelligent und besaß weiblichen Charme. Sie war sogar sehr sexy...
    Ein diskretes Räuspern brachte Sam in die Wirklichkeit zurück. Lieber Himmel, hatte er Tagträume? Bei Tage von einer Frau zu träumen, das war ihm seit Ewigkeiten nicht passiert.
    Er drehte sich um und sah Victoria Willmington an seinem Schreibtisch stehen, gepflegt und schön wie stets, im modischen blauen Hosenanzug eines Top-Designers. 
    „Victoria, ich habe dich gar nicht kommen gehört."
    Sie warf einen kurzen Blick auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher