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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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was ich wollte, war doch nur, ihn 'n bißchen zu erschrecken. Das ist alles. Und das mit dem Flugzeug - einen Schreck wollte ihm ihn einjagen, sonst nichts. Wollte doch nicht, daß das verdammte Ding abstürzt. Und erst recht nicht, daß du in alles verwickelt wirst."
    Der Mann war verrückt.
    „Ich mag dich, Shelly, wirklich", beteuerte er, während er die Pistole noch immer auf sie gerichtet hielt. „Ich wollte nicht, daß du da mit reingezogen wirst. Und daß dir vielleicht noch was passiert. Ehrlich. Deshalb hab' ich dich angerufen. Um dich zu warnen."
    Wie wohl hätte sie da mit hineingezogen werden können? Shelly schüttelte den Kopf. Vom Verstand her war seinen Argumentationen nicht zu folgen. Er war vollkommen durcheinander, und das wahrscheinlich schon seit geraumer Zeit.
    „Schau, Grant." Das Wichtigste war, daß sie die Nerven behielt. Und er auch. Dafür mußte sie sorgen. „Es ist noch nicht zu spät. Wenn Charlies Tod wirklich ein Unfall war, so wie du behauptest, dann kann dir niemand etwas nachweisen. Ich will dir helfen, verstehst du? Du mußt dich der Polizei stellen und alles erklären. Wir werden dafür sorgen, daß die Polizei es versteht."
    „Nein." Er schüttelte den Kopf. „Das würde nicht klappen."
    „Doch, es wird", redete sie auf ihn ein. „Was willst du denn sonst tun?"
    „Ich weiß nicht." An seiner Schläfe rollte ein Schweißtropfen hinab. Seine Hände zitterten.
    Grant war fertig, Shelly sah es ganz deutlich.
    Da öffnete sich die Tür, und eine Krankenschwester trat ein. In Sekundenschnelle erfaßte sie die Situation, schrie gellend nach Hilfe, während sie vor Schreck das Tablett mit den Medikamenten, das sie in Händen gehalten hatte, fallenließ und sich auf dem Absatz umdrehte und aus dem Zimmer rannte .
    Grant erstarrte, seine Reaktionsfähigkeit war durch den Alkohol, den er im Blut hatte, deutlich verlangsamt, es war ihm nicht möglich gewesen, schnell genug zu handeln. Shelly hörte das klappernde Stakkato der sich rasch entfernenden Schritte draußen auf dem Flur. Das Krankenhauspersonal würde die Polizei rufen. In ein paar Minuten würden sie hier sein.
    Grant würde ihr nichts zuleide tun. Sie konnte sich durchaus vorstellen, daß er die Wahrheit gesagt hatte. Ja, und sie nahm ihm auch ab, daß er sie auf seine eigene verdrehte Art und Weise mochte, ganz sicher wollte er nicht, daß ihr etwas zustieß. Aber gute Absichten allein reichten nicht aus. Er hatte ja auch nicht gewollt, daß Charlie wirklich etwas passierte.
    Und doch war Charlie jetzt tot.
    Brian raste die U.S. 41 nach Nordwesten. Während der Fahrt telefonierte er mit dem Pflegeheim. Er versuchte die Krankenschwester aufzutreiben, die heute morgen mit Shelly telefoniert hatte. Man bat ihn, einen Moment zu warten.
    Grant Edwards war dort. Shelly war dort. Und der Mann hatte eine Pistole. Er mußte sich beeilen.
    Brian drückte das Gaspedal noch ein bißchen weiter durch, als endlich die Schwester an den Apparat kam.
    „Grant, wenn du dich der Polizei nicht stellen willst, solltest du so schnell wie möglich von hier verschwinden."
    „Ja." Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ja, das sollte ich wohl."
    Er hatte sie losgelassen und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Er hatte panische Angst, Shelly sah es ganz deutlich. „Ich weiß nicht, alles ist so kompliziert, findest du nicht?" Verwirrt und unglücklich sah er sie an.
    Shelly nickte. Auf einmal kam er ihr vor wie ein Kind, das sich im Wald verlaufen hat.
    „Mir tut doch alles so leid."
    „Ich weiß, Grant." Sie trat ans Fenster. Dann hörte sie die Sirenen, noch bevor sie die Polizeiautos sehen konnte.
    „Es ist noch nicht zu spät, Grant. Sie sind anscheinend vorn. Du könntest den Hinterausgang nehmen, doch du mußt dich beeilen."
    „Ich weiß nicht." Er zögerte. „Und was ist mir dir? Du weißt über alles Bescheid." Mit diesen Worten richtete er wieder die Pistole auf sie. „Ich muß dich mitnehmen."
    O Gott. Hoffentlich drehte er jetzt zum Schluß nicht noch durch.
    „Ich werde niemandem ein Sterbenswörtchen sagen”, versprach sie hastig. „Ich schwör's dir."
    Grants Lachen jagte ihr einen Schauer den Rücken hinunter.
    „Ich... ich mag dich doch, Grant, ehrlich. Ich will nicht, daß du ins Gefängnis kommst."
    „Ich geh' nicht in den Knast. Ich bin unschuldig, alles war ein Mißverständnis, dafür kann man mich doch nicht einsperren. Du darfst das nicht zulassen." Schnell sprudelte er seine Worte hervor, während
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