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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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machte eine auffordernde Handbewegung, und Alicia stand auf, um mit Lafferty im Schlepptau die Treppe nach oben zu gehen.
    „Hier entlang", sagte sie über die Schulter. Er folgte ihr ins Schlafzimmer und blieb an der Tür stehen. Das ausladende Doppelbett war mit demselben Chintzstoff drapiert, aus dem auch der Bettüberwurf gefertigt war, die blassen Pastelltöne harmonierten mit dem großen runden Seidenteppich auf dem Fußboden. Im Ankleidezimmer gegenüber konnte er eine lange Schrankwand sehen, an die sich eine mit einem dreiteiligen Spiegel bestückte Frisierkommode anschloss, die mit Cremetöpfchen, Parfümflakons und Gläsern übersät war. Zu seiner Rechten befand sich ein glänzend gekacheltes Bad mit einem auf einem Podest stehenden Whirlpool und einer Duschkabine, an der einen Wand waren zwei große Waschbecken mit einer breiten Marmorkonsole dazwischen angebracht, und an der anderen Seite stand ein Schrank aus Zedernholz.
    Lafferty schützte ein eingehendes Interesse an dem Raum vor, weil er Alicia Walker nicht merken lassen wollte, was für eine Wirkung sie auf ihn hatte. Sie war in eine feine Wolke exklusiven Parfüms eingehüllt, und ihr Seidennegligee umschmeichelte ihre Beine. Ihr Haar glänzte golden im Licht. Als sie sich zu ihm umdrehte, konnte er die Knospen ihrer Brüste sehen, die sich schwach unter dem dünnen Stoff abzeichneten.
    Er schaute schnell weg.
    „Sie können hier warten, Detective. Sie brauchen keine Angst zu haben, es ist mir zu hoch, um aus dem Fenster zu springen, und meine Künste im Drahtseilbalancieren sind ein bisschen eingerostet." Sie schien ihren Sarkasmus als Waffe einzusetzen, um sich vor der ganzen Situation, die ihr völlig surreal vorkommen musste, zu schützen. Sie ging ins Ankleidezimmer und zog die Tür bis auf einen Spalt hinter sich zu.
    „Ich werde einfach weiterreden, damit Sie wissen, dass ich noch da bin" , rief sie. Er hörte, wie Schubladen aufgezogen wurden und Stoff raschelte. „Ich fürchte, ich kenne keinen Anwalt, der auf Mordanklagen spezialisiert ist, auf jeden Fall nicht persönlich. Ich bin nämlich bis heute noch nie wegen Mordverdacht verhaftet worden. Darf ich Richter Reynolds anrufen? Vielleicht kann er mir ja jemanden empfehlen."
    „Sie können anrufen, wen Sie wollen." Während er wartete, betrach­tete er die gerahmten Fotos auf einem der Nachttische, die einen Jungen und ein Mädchen zeigten. Der Junge war etwa neun und das Mädchen ungefähr zwölf Jahre alt. Sie würde eine Schönheit werden, genau wie ihre Mutter. Er las gerade die Titel auf den Buchrücken in einem Regal neben dem Bett, als Alicia, bekleidet mit einem brauen Rock und einer elfenbeinfarbenen Bluse, mit einem kleinen Köfferchen aus dem Ankleidezimmer kam.
    „Ich bin bereit", sagte sie knapp.
    Sie gingen nebeneinander die Treppe nach unten, wobei er sich ihrer Nähe überdeutlich bewusst war. Chandler erwartete sie mit mehreren zusammengefalteten Blättern Papier, die ihm ein Streifenpolizist soeben in die Hand gedrückt hatte.
    „Wir haben einen Haussuchungsbefehl, Mrs. Walker", sagte er und hielt ihr das Dokument hin - einige computerbeschriebene Seiten, und quer über das Deckblatt war in großen roten. Buchstaben „Durchsuchungsbefehl" gestempelt.
    „Sie scheinen ja wirklich von der schnellen Sorte zu sein, nicht wahr, Lieutenant?"
    „Bei Mordfällen sollte man eben tunlichst keine Zeit verlieren, Mrs. Walker." Chandler zog einen Stift aus seiner Brusttasche und reichte ihn ihr. „Bitte lesen Sie das durch, und unterschreiben Sie auf der letzten Seite."
    Alicia überflog die Seiten, dann nahm sie den Stift und setzte auf der letzten Seite ordentlich ihre Unterschrift darunter.
    „Danke. Während wir mit Ihnen aufs Revier fahren, werden meine Leute das Haus durchsuchen."
    „Tun Sie, was Sie tun müssen, Lieutenant."
    Chandler streckte die Hand nach ihrer Tasche aus, und sie gab sie ihm.
    „Darf ich jetzt meinen Anruf machen?" erkundigte sie sich und musterte ihn aus verengten Augen.
    Beide Männer zogen sich zurück, während sie Richter Hector Reynolds vom Obersten Gericht des Staates New York anrief und ihm ihre Situation erklärte.
    „Danke, Hector", sagte sie, nachdem sie einige Zeit geschwiegen hatte. „Ich bin sicher, dass sich dieses Missverständnis bald aufklären wird. Aber zunächst bin ich verhaftet, und ich brauche jemand, der aufs Revier in Manhattan kommt und die Sache mit der Kaution für mich regelt. Können Sie mir helfen?"
    Es
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