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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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Red Jenkins es gefunden hat, kann es wahrlich nicht gut versteckt gewesen sein. Du kennst Red, Charlie. Er ist ein netter Kerl, aber er ist nicht gerade ein Sherlock Holmes."
    „Na und? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul , heißt es nicht so? Ich weiß, dass die Dame super Beine hat, Kleiner, aber sie hat ihren Mann um die Ecke gebracht. Gewöhn dich an den Gedanken."
    Lafferty schüttelte im Geiste den Kopf. Die ganze Sache fühlte sich nicht richtig an, das war alles viel zu einfach. Für ihn sah es eher danach aus, als ob hier jemand mit aller Kraft versuchte, Alicia Walker etwas in die Schuhe zu schieben, als ob jemand sie in eine Falle gelockt und den angeblichen Beweis ihrer Schuld ins Haus geschmuggelt hatte.
    Oder vielleicht wollte er es auch nur glauben, weil in dem Moment, in dem er diese Frau zum ersten Mal gesehen hatte, sein Herzschlag für eine Sekunde ausgesetzt hatte.
    Lafferty warf seinem Partner rasch einen Blick zu, als dieser die Spur wechselte.
    Dann schaute er wieder aus dem Fenster.
    „Sie haben zehn Minuten", sagte der Wachmann und ging nach draußen, wo er vor der Tür seinen Platz einnahm.
    „Meine Liebe, es tut mir so Leid, Sie in einer so furchtbaren Lage zu sehen", sagte Reynolds, ein würdevoller grauhaariger Mann in seinen Sechzigern, und nahm gegenüber von Alicia Platz. Sie registrierte, dass sein Verhalten sich völlig von dem Gepolter unterschied, das er am Telefon veranstaltet hatte: Jetzt erschien er gedämpft und besorgt.
    „Ich habe mit Ihrer Großmutter telefoniert. Sie versucht Harry Landau für Ihre Verteidigung zu gewinnen", kündigte er an.
    Alicia war zu sprachlos, um etwas zu sagen. Harry Landau war ein Medienstar, ein sündhaft teurer Anwalt, der für gewöhnlich seine Kunst einsetzte, um reiche - und klar ersichtlich schuldige - Mandanten herauszupauken.
    „Hector, ist es wirklich so schlimm?" fragte sie leise.
    Er seufzte. „Alicia, ich habe mit der Polizei gesprochen und den Bericht der Polizeibeamten, die Sie verhaftet haben, gelesen. Ihr Strafverteidiger wird die Jury überzeugen müssen, dass alle Zeugen, die Staatsanwalt Woods aufrufen wird, sich geirrt haben. Eine Person, ja. Aber vier? Öder fünf?" Er schüttelte den Kopf. „Und bei der Durchsuchung Ihres Hauses wurde im Keller hinter dem Heizkessel ein Kostüm gefunden, das dem Kostüm, das die Täterin trug, täuschend ähnlich sieht."
    Alicia starrte ihn an. „In meinem Keller?"
    „Was für ein Kostüm?"
    Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Beige, glaube ich. Seide.   Von Chanel."
    „Dieses Kostüm hängt in meinem Schrank!" sagte Alicia entschieden.
    „Sind Sie sicher? Haben Sie es überprüft?"
    „Warum sollte ich es überprüfen, ich habe es seit Monaten nicht   getragen", gab sie verzweifelt zurück.
    „Vielleicht hängt es ja nicht mehr dort."
    „Sie meinen, jemand hat das Kostüm weggenommen?"
    „Es wäre möglich, nicht?"
    „Ich nehme es an", sagte sie nachdenklich.
    „Ich fürchte, das ist noch nicht alles. Der Staatsanwalt hat angekündigt, Ihnen sämtliche Konten sperren zu lassen, wenn Sie auf Kaution   freikommen. Er ist der Meinung, dass Fluchtgefahr besteht."
    „Oh, um Himmels willen, Hector, wo sollte ich denn hingehen? Meine Kinder sind hier."
    „Es ist mehr oder weniger ein Standardverfahren bei Angeklagten, die sehr reich sind."
    Alicia brachte kein Wort heraus. Wie hatte sie nur in diesen Albtraum geraten können? Vor ein paar Stunden noch hatte sie in ihrem Bett geschlafen, und nur wenig später hatte sich ihr Leben in eine einzige Katastrophe verwandelt.
    „Und Sie werden die Nacht über hier bleiben müssen. Man wird Sie erst morgen früh vernehmen. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Staatsanwalt Woods entschlossen ist, an Ihnen ein Exempel zu statuieren. Es könnte sogar sein, dass er sich weigert, Sie auf Kaution frei­ zulassen."
    „Das wird ja immer besser."
    „Ihr Anwalt wird morgen früh hier sein, und falls Landau verhindert sein sollte, wird er auf jeden Fall einen Kollegen von seiner Kanzlei her­ schicken, um die Sache mit der Kaution zu regeln."
    „Dann sitze ich also hier fest."
    „Ich garantiere Ihnen, dass Sie nach dem Verhör auf freien Fuß gesetzt werden. Der Staatsanwalt ist zwar nicht ohne Einfluss, aber ich habe auch ein paar Freunde ..." Er unterbrach sich, und Alicia wartete.
    Schließlich faltete er seine Hände und legte sie vor sich auf den ramponierten Tisch. „Alicia, ich war dreißig Jahre lang der
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