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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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bitte?"
    „Man hat mir gesagt, dass mein Anwalt gleich hier sein wird. Ich soll um neun zur Anklage vernommen werden, was immer das heißt."
    „Es ist nur eine Voruntersuchung, damit der Richter die Kaution fest­ setzen kann."
    „Wird man mich auf Kaution freilassen?" fragte sie. „Richter Reynolds hat die Vermutung geäußert, dass der Staatsanwalt möglicherweise versucht, an mir ein Exempel zu statuieren und sich gegen eine Freilassung auf Kaution aussprechen könnte." Sie lächelte schwach. „Soweit ich weiß, möchte er ins Büro des Bürgermeisters gewählt wer­ den, und mein Missgeschick könnte ihm dabei helfen."
    Die Angst, die unüberhörbar in ihrem spöttischen Tonfall mit­ schwang, veranlasste ihn, eine ganze Weile nichts zu sagen. „Sie sind keine Mörderin, Mrs. Walker. Ich bin mir sicher, dass man Sie freilässt."
    „Ich scheine bereits verurteilt zu sein", sagte sie.
    „Ich darf mit Ihnen ohne Ihren Anwalt nicht über Ihren Fall sprechen, aber ich kann Ihnen immerhin sagen, dass meiner Erfahrung nach Leute in Ihrer Situation normalerweise auf. Kaution freigelassen wer­ den. Eine hohe Kaution, aber sie kommen frei."
    „Leute in meiner Situation", murmelte sie. Dann zog sie die Augen­ brauen zusammen. „Ich verstehe nicht, Detective. Warum sind Sie hier?"
    Gute Frage, dachte Lafferty. „Ich wollte nur sehen, ob Sie irgendetwas brauchen."
    Sie musterte ihn argwöhnisch. „Oh, wie aufmerksam", sagte sie spöttisch.
    „Gibt es etwas, das ich für Sie tun kann?"
    Sie starrte ihn einen Moment verständnislos an. „O ja", sagte sie schließlich. „Ich habe vergessen, es Hector gegenüber zu erwähnen. Es ist jetzt Morgen, und die Neuigkeiten werden die Schule, auf die meine Kinder gehen, bald erreichen. Ich möchte nicht, dass sie hören ..." Sie brach ab und biss sich auf die Lippen.
    „Ja, natürlich. Das verstehe ich. Was kann ich für Sie tun?"
    „Wenn Sie sich mit meiner Großmutter Hannah Green in Verbindung setzen könnten. Sicher haben Sie etwas zu schreiben, dann gebe ich Ihnen die Telefonnummer. Ich möchte, dass sie meine Kinder anruft, falls sie es noch nicht getan hat. Und zwar so schnell wie möglich. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Kinder es aus den. Morgennachrichten erfahren müssen, dass ihr Vater tot ist und ihre Mutter wegen Mord ..." Sie unterbrach sich abrupt. „Hannah wird einen weniger schmerzlichen Weg finden, es ihnen beizubringen. Außerdem möchte ich, dass mein Sohn und meine Tochter nach Hause kommen. Kinder können manchmal grausam sein, und ich möchte den beiden die Kommentare ihrer Schulkameraden ersparen. Könnten Sie das für mich tun? Ist das erlaubt? Meine Großmutter hat zwar bereits mit Hector gesprochen, aber ich würde keine Ruhe finden, bevor ich nicht sicher weiß, dass sie sich auch mit Claire und Joey in Verbindung gesetzt hat."
    „Ich kümmere mich darum", sagte er ruhig und zückte sein Notizbuch und einen Stift. „Wenn Sie mir die Nummer Ihrer Großmutter geben."

2

    Eine farbige Frau öffnete die Tür der Villa in Scarsdale, sofort nachdem Lafferty geklingelt hatte. Die Frau war mittleren Alters und hatte einen wachen, intelligenten Gesichtsausdruck:
    „Detective Michael Lafferty, New York Police Department", stellte er sich vor und zückte seine Polizeimarke. „Ist Mrs. Walker da?"
    „Sie ist mit Miss Fisher im Wohnzimmer", sagte die Frau verunsichert.
    „Dann sagen Sie ihr bitte, dass ich sie kurz sprechen möchte. Ich warte."
    Die Frau zog sich zurück und erschien kurz darauf wieder.
    „Mrs. Walker bittet Sie einzutreten", sagte sie.
    Lafferty wurde in den Salon geführt. Alicia Walker saß auf einem der wuchtigen Sofas, die vor dem prunkvollen Kamin standen; ihr gegenüber hatte eine rothaarige, äußerst gepflegte Frau in ihrem Alter Platz genommen. Sie musterte Lafferty mit unverhüllter Neugier.
    „Danke, Maizie", sagte Alicia. Nachdem sich die Haushälterin zurückgezogen hatte, fügte sie hinzu: „Hallo, Detective. Das ist meine Freundin Helen Fisher. Kann ich Ihnen einen Drink anbieten?"
    „Nein danke, ich bin im Dienst."
    „Irgendetwas Alkoholfreies? Eine Cola vielleicht?"
    „Gerne."
    Alicia warf einen Blick durch die geöffnete Tür auf den Flur. „Ich glaube, Maizie ist oben. Ich hole es schnell selbst."
    Sie schlüpfte aus dem Zimmer, und kaum war sie weg, sagte ihre Freundin zu Lafferty: „Sie sitzt ganz schön in der Tinte, stimmts?" Er antwortete nicht.
    „Ich weiß, dass alle denken, sie war es",
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