Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
Vom Netzwerk:
Freund Ihres Vaters, und was die Kaution anbetrifft, will ich alles für Sie tun, was in meiner Macht steht. Aber danach möchte ich mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Ich habe vor, im Herbst noch einmal für das Richteramt zu kandidieren, und so eine Sache, so ein Skandal ..."
    „Ich verstehe", fiel Alicia ihm ins Wort. Sie war sich sicher, dass er nicht der einzige alte Freund war, der sie fallen lassen würde, falls es tatsächlich zu einem Prozess kommen sollte.
    Er wirkte erleichtert. Mühsam erhob er sich und reichte ihr die Hand. „Viel Glück, meine Liebe. Ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun, aber ..."
    „Danke, Hector", sagte sie mit unbewegtem Gesicht.
    Er schaute sie für einen langen Moment an, dann sagte er: „Alicia, ich weiß, dass es nicht leicht war, mit Joe zu leben. Wenn Sie es getan haben ..."
    „Ich habe es nicht getan", sagte sie abweisend. „Danke, dass Sie gekommen sind, Hector. Gute Nacht."
    „Bis heute Nachmittag haben wir auch die Durchsuchungsbefehle für das Stadthaus der Walkers in Manhattan und das Landhaus in Maine", sagte Charlie Chandler am nächsten Morgen. Es war halb neun, und er war nach einer Doppelschicht schon wieder auf dem Revier, nachdem er die ganze Nacht die Durchsuchung der Villa in Scarsdale überwacht hatte. Jetzt blieb er an der Tür stehen, um sich von Lafferty zu verabschieden und endlich nach Hause zu der Frau zu gehen, mit der er seit zweiunddreißig Jahren verheiratet war.
    Lafferty stöhnte bei der Vorstellung, den ganzen Tag mit der Durchsuchung der diversen Wohnsitze der Walkers zu verbringen. Er hatte genug davon, in Schubladen mit seidener Unterwäsche herumzuschnüffeln und teure Einrichtungsgegenstände auseinander zu nehmen.
    „Charlie! Was sollen wir denn dort finden? Etwa die Tatwaffe? Glaubst du wirklich, Alicia Walker wäre so blöd, sie im Stadthaus zu verstecken. Außerdem kann sie es gestern Abend unmöglich bis zum Landsitz nach Maine und zurück geschafft haben, Charlie. Oder besitzt sie eine Concorde?"
    „Staatsanwalt Woods hat angeordnet, dass wir die Häuser durchsuchen, also durchsuchen wir sie."
    „Reichen die Zeugen nicht? Warum müssen wir das alles machen?" fragte Lafferty erschöpft.
    „Unser lieber Woods will das Beweispaket eben ordentlich verschnüren", erklärte Chandler. „Meinen Segen hat er. Hast du es nicht auch satt, bei Fällen zu ermitteln, die wegen Mangels an Beweisen ein­ gestellt werden, noch ehe sie vor Gericht kommen?"
    Lafferty schaute sich anstelle einer Antwort nach einer sauberen Tasse um. Kaffee. Er brauchte jetzt dringend einen Schluck Kaffee.
    „Also, wir treffen uns hier wieder um 17.00 Uhr", rief Chandler zum Abschied und verschwand nach draußen.
    Lafferty erspähte eine Tasse, die nur wenig benutzt war, und schenkte sich Kaffee ein. Der erste Schluck bestätigte, dass das Gebräu so 'abgestanden war wie Chandlers Witze, aber er trank. es dennoch in der Hoffnung, wenigstens lange genug wach zu bleiben, um in sein Apartment zu kommen. Er lehnte sich gegen den ramponierten Tresen und überlegte gerade, ob er vorher noch frühstücken sollte, als er durch die Glastür Alicia Walker sah, die von einem nervös wirkenden jungen Streifenbeamten in den Besucherraum geführt wurde. Dicht hinter den beiden ging Captain Cramer, sein Boss.
    Lafferty wartete; bis Cramer außer Sichtweite war, dann stellte er seine halb leer getrunkene Tasse auf den Tresen und ging auf den Flur. Er verschwendete keinen Gedanken an das, was er tat; es war eine rein instinktive Handlung, die so natürlich war wie atmen. Er nickte dem jungen Streifenbeamten, der sich vor der Tür postiert hatte, zu und ging eilig an ihm vorbei in den Besucherraum.
    Als Alicia ihn sah, hellte sich ihr Gesicht auf.
    „Ah, Officer Lafferty", sagte sie.
    „Detective", korrigierte er sie.
    „Oh. Entschuldigen Sie. Das ist wichtig, nicht wahr?" fragte sie, anscheinend verärgert über sich selbst, dass sie ihn unter seinem Rang eingestuft hatte.
    „Nein ... früher vielleicht", sagte er leichthin. Sie schauten sich an. Alicia sah aus, als ob sie eine schlaflose Nacht hinter sich hätte, aber sie war immer noch schön, ihre Augen waren so klar, dass sie fast durchsichtig wirkten. Lafferty gab sich alle Mühe, sie nicht anzustarren, aber sein Blick schien von ihrem Gesicht wie magisch angezogen zu werden. Er schaffte es nicht, ihn abzuwenden.
    „Gibt es noch etwas, das ich tun muss?" fragte sie angespannt. 
    Er blinzelte. „Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher