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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162
Autoren: Raeanne Thayne
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auf eine hilflos am Boden liegende Gestalt einzuschlagen war etwas ganz anderes, als im Augenblick höchster Lebensgefahr auf einen Mann loszugehen.
    Deshalb wälzte sie ihn, bevor er ganz zu sich kommen konnte, kurzentschlossen herum und fesselte ihm die Hände auf den Rücken, wobei tiefe Dankbarkeit in ihr aufstieg, dass Matt ihr vor vielen Jahren beigebracht hatte, wie man einen richtigen Knoten machte.
    Sie ließ Wade mit dem Gesicht im Schlamm liegen, während sie ihn an den Beinen fesselte und anschließend mit dem zweiten Seil an dem dicken Stamm einer Fichte festband.
    Erst jetzt konnte sie sich um Zack kümmern. Nachdem sie bei ihm war, sah sie zu ihrem größten Entsetzen, dass sich der Fleck auf seinem Hemd in den wenigen Minuten noch weiter ausgebreitet hatte. “Zack, bitte. Wach auf. Wir müssen dich in die Hütte bringen, damit du wenigstens im Trockenen bist, während ich Hilfe hole. Bitte! Wach auf.”
    Als nicht einmal seine Lider flatterten, schluchzte sie auf und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Oh, Gott, was sollte sie bloß tun? Selbst an ihrem besten Tag würde sie es nicht schaffen, einen zweihundert Pfund schweren muskulösen Mann eine so weite Strecke zu schleppen, vor allem nicht, wenn er aus einer Schusswunde blutete.
    Und heute hatte sie keinen guten Tag.
    Sie musste ganz schnell Hilfe holen, aber sie konnte ihn unmöglich so im Regen liegen lassen. Einen Moment lang wirbelten ihre Gedanken auf der Suche nach einem Ausweg wild durcheinander, dann schaffte sie es irgendwie, Zack ein paar Schritte weit zu schleifen, bis er unter den breit gefächerten Zweigen einer Schierlingstanne lag.
    Obwohl er sich die ganze Zeit nicht gerührt hatte, verdrängte sie die nicht geringe Möglichkeit, dass er tot sein könnte, entschieden.
    Sie würde ihn nicht sterben lassen.
    Sie durchwühlte eilig die Satteltaschen seines Hengstes und fand den Erste-Hilfe-Koffer, ohne den Jean ihre Gäste nie losreiten ließ. Darin befanden sich neben Verbandszeug eine dünne Plastikregenjacke und eine Thermodecke.
    Nachdem sie ihm einen Druckverband angelegt hatte, wickelte sie ihn in seine Öljacke – die er ihr überlassen hatte – und die dünne Plastikjacke aus dem Erste-Hilfe-Koffer ein, dann breitete sie die Thermodecke als ein behelfsmäßiges Dach auf den Zweigen über seinem Kopf aus.
    Das würde zumindest den größten Teil des Regens abhalten.
    Erst nachdem sie damit fertig war, merkte sie, dass ihre Sicht nicht nur vom Regen getrübt wurde, sondern auch von dem Tränenstrom, der ihr immer noch unaufhörlich über die Wangen rann.
    Die nächsten fünfzehn Minuten flogen dahin, während sie, tief über den Hals des Pferdes gebeugt, auf die Lost Creek zugaloppierte. Glücklicherweise brannte Zacks Pferd ebenso darauf, nach Hause zu kommen, wie sie selbst, und es kannte den holprigen Pfad weit besser.
    Als sie auf der Ranch angelangt war, begann ihr in die Höhe geschnellter Adrenalinspiegel langsam wieder abzusinken. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, und sie schaffte es kaum, Atem zu holen, weil ihr die Angst den Hals abschnürte.
    Zu ihrer größten Verwunderung sah sie, dass vor dem Ranchhaus mehrere Polizeiautos parkten, unter anderem Jesses Geländewagen. Wie hat er das wissen können? überlegte sie, während sie mit letzter Kraft die Treppe hinauf und ins Haus stolperte.
    Ihr Bruder stand, umringt von der ganzen Polizeitruppe von Salt River, wie es schien, gleich neben der Eingangstür. Als sein Blick auf ihr über und über mit Schlamm und Blut besudeltes T-Shirt fiel, entgleisten ihm vor Schreck die Gesichtszüge.
    “Bitte. Ich … ich brauche Hilfe”, stammelte sie.
    “Cassie. Was zum Teufel ist passiert? Bist du verletzt?” Er kniff die Augen zusammen und schaute sie durchdringend an. “Wo ist dieser Dreckskerl? Ich schwöre, dass ich ihn mit bloßen Händen in Stücke reiße, wenn er dir etwas angetan hat.”
    Sie blinzelte, während sie sich fragte, was er hier machte. Er konnte nicht wissen, was Wade getan hatte.
    “Warum bist du hier?”, stieß sie mühsam hervor.
    “Ich bin wegen Slater gekommen. Ich werde es unter keinen Umständen dulden, dass der Dreckskerl die Stadt verlässt. Ich habe es endlich geschafft, den Staatsanwalt davon zu überzeugen, dass er Mordanklage gegen ihn erhebt.”
    Sie starrte in das harte wütende Gesicht ihres Bruders. Natürlich, was soll er sonst schon hier machen, schoss es ihr durch den Kopf. Er war hier, um Zack festzunehmen, der da
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