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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle
Autoren: Tabea S. Mainberg
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möchte nicht vermieten, ich suche eine Stadtwohnung für mich!“
    Sie starrte ihn an.
    „Für euch?“
    Er schaute sie verständnislos an.
    „Na, für deine Familie, Frau und so.“ Jetzt kam sie sich wieder etwas dämlich vor. Schnell zündete sie sich eine Zigarette an.
    „Wie kommst du denn darauf?“, er grinste breit.
    „Nur so“, nuschelte sie. „Wegen der hellen Stelle an deinem rechten Ringfinger.“ Ihr Erklärungsversuch kam ihr nun sehr kläglich vor. Maximilian schüttelte den Kopf, reagierte aber auch nicht belustigt.
    „Nein, ich bin nicht verheiratet.“
    Victoria sank in ihrem Stuhl zurück, hob den Arm Richtung Jana und seufzte: “Ich hätte gern noch einen Prosecco … du auch?“
     
    Maximilian war sehr redselig, Victoria hingegen, wie üblich, eher verschlossen, als es um ihre beruflichen Aktivitäten ging - was ihm auffiel, es aber nicht weiter hinterfragte.
    Seine Karriere war beeindruckend. Als CIO war er für einen großen Konzern fast 15 Jahre weltweit unterwegs, bis er vor ca. 5 Jahren wegen eines Burnouts beschloss, sein Leben zu ändern. Er schmiss den Job, nahm mehr als 10 kg ab und kehrte wieder nach Brandenburg zurück. Da er über gewisse finanzielle Mittel verfügte, die er durch seine geschickten Börsenspekulationen optimierte, konnte er sich ein Leben als Privatier leisten und sich viel mit Kunst, Kultur und den schönen Dingen des Lebens, wie er es nannte, beschäftigen. Mit der Stadtwohnung wollte er sich einen komfortablen zentralen Standort schaffen.
    „Ich habe so oft im Hotel übernachtet, da lohnt sich nun mittlerweile ein Wohnsitz.“
    „Warum bist du denn wieder öfters in der Stadt?“
    Natürlich vermutete sie eine Frau dahinter.
    „Es haben sich ein paar neue Aspekte ergeben“, war seine knappe Aussage, die diese Annahme in Victoria verstärkte. So hinterfragte sie dies nicht weiter, denn es ging sie im Grunde ja nichts an. Er war ein Fremder – mit dem sie zufällig einen netten Nachmittag verlebte. Doch irgendwie spürte sie ein seltsames Gefühl, das sich anfühlte wie Eifersucht.
    Ein Seufzer und ein Kopfschütteln sollten diese absurden Gedanken vertreiben. Da aber auch er mit ihr flirtete, bemühte sie sich, dieses seltsam aufkommende Gefühl zu verdrängen und seine Anwesenheit einfach zu genießen.
    Zwei Prosecco sei Dank, fühlte sich Victoria zunehmend entspannter. Irgendwann, Victoria war jegliches Zeitgefühl abhandengekommen, brachen sie gemeinsam auf, denn Maximilian hatte sie gefragt, ob sie nicht Lust hätte, ihn zu begleiten. Ein weiblich geschultes Auge bei einer Wohnungsbesichtigung wäre doch sicherlich hilfreich.
    „Als potenzielle Nachbarin, kannst du mir die Bitte nicht abschlagen“, scherzte er, als sie zunächst zögerte. Da ihr Arbeitstag sowieso komplett aus den Fugen geraten war, stimmte sie zu.
    Entspannt schlenderten sie durch das pulsierende Viertel, Victoria gab zu dem einen oder anderen Geschäft eine kleine Erklärung ab.
    „Hier gibt’s die besten Tapas, mein Lieblingsspanier. Also, solltest du wirklich hier in den Kiez ziehen – im Zweifelsfall findest du mich abends immer dort.“
    Sie zwinkerte frech, dieser Mann hatte etwas, was ihr wirklich gefährlich werden konnte; etwas, das ihr gefiel, was auch Lust nach mehr in ihr auslöste. Aber was würde er sagen, wie würde er reagieren, wenn er von ihrem Job erfuhr?
     
    Sie betraten gemeinsam die leere Wohnung. Alles wirkte sehr hochwertig, hell und weitläufig - eine repräsentative Unterkunft für einen Mann wie Maximilian von Bredow. Der Ausblick über das Viertel war atemberaubend.
    „Atemberaubend bist auch du!“, flüsterte er ihr plötzlich ins Ohr, als sie auf der Loggia standen. Er stand ganz nah hinter ihr, so dicht, wie der Graf bei seinem erotischen Überfall.
    Leicht lehnte sie sich an ihn. Es kribbelte. Wieder stellten sich ihre Brustwarzen etwas auf. Etwas verschämt zog sie ihre Lederjacke zusammen. Doch es war zu spät, sein wachsames Auge hatte dieses kleine Zeichen der Erregung schon erspäht. Vorsichtig wanderten seine Hände unter ihr T-Shirt, begannen sanft über ihre Haut zu streichen und wanderten unter ihrem leichten Seufzen nach oben bis zu ihren Brüsten.
    „Das fühlt sich gut an.“
    Er spielte ein wenig an ihrem Piercing.
    „Ich glaube, ich werde die Wohnung kaufen. Das ist genau der richtige Ort.“
    Sie nahm wohlwollend zur Kenntnis, dass sich in seiner Hose eine mächtige Beule gebildet hatte, ihr Becken kreiste, drückte
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