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Tiefer

Titel: Tiefer
Autoren: Sophie Andresky
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Handmuschi oder Kabel für Cybersex?» Zip schüttelte den Kopf, dann sah er das Schild, das auf der Wand der Schalldusche angebracht
     war, «na wenigstens einen McMiez. Ist doch praktisch, dass es die überall gibt. Da bin ich aber echt gespannt, ob die das
     hier so hinkriegen wie zu Hause.» Yoko hielt schon ihr Videohandy in der Hand und wählte. Eine elektronische Stimme meldete
     sich nach dem ersten Piep. «Hallo, hier ist McMiez, Ihr freundlicher Hostessen-Service. Wir leiten Sie jetzt automatisch durch
     unser Angebot. |24| Möchten Sie eine Mieze unter dreißig, dann wählen Sie bitte die Eins, möchten Sie eine Mieze zwischen dreißig und fünfundvierzig,
     wählen Sie bitte die Zwei, möchten Sie eine Mieze zwischen fünfundvierzig und   …» Zip nahm ihr das Handy weg und drückte dabei aus Versehen mit dem Daumen auf die Fünf. «Na super», lachte Yoko, «du hast
     uns gerade eine siebzigjährige Mieze bestellt, vielen Dank.» Die elektronische Stimme redete weiter: «Möchten Sie eine Mieze
     mit blonden Haaren, drücken Sie die Eins, möchten Sie   …» Yoko schnappte wieder das Handy und drehte sich damit auf den Bauch, Zip warf sich über sie und versuchte, es ihr wegzunehmen.
     Schließlich landete es auf dem Fußboden, und Yoko erwischte es gerade noch, als die elektronische Stimme sagte: «Vielen Dank,
     Sie haben eine siebzigjährige, transsexuelle Mieze ohne Haare mit Dominaausstattung für Badewannenspiele gebucht. Bestätigen
     Sie die Bestellung jetzt mit Ihrem Ringfingerabdruck, und in fünfzehn Minuten ist die Mieze bei Ihnen.» Yoko schaltete das
     Handy aus und sah Zip an. «Und was jetzt? Mensch, ich bin so fransig, ich muss ficken, sonst kommt mein Biorhythmus durcheinander.»
     Zip rieb an seinem aufgerichteten Schwanz auf und ab und überlegte. «Wir können einen 3- D-Porno laufen lassen und versuchen, es mit der Schalldusche zu machen.» – «Klar, wir können uns auch Bärenfelle umhängen und in
     Höhlen leben. Mein Kitzler ist groß wie ein Startknopf im Shuttle, ich
muss
ficken, ich sag dir das.» Yoko stand vom Bett auf und nahm sich einen |25| neuen Overall aus einem Vakuumpack, «dann fahren wir eben zum nächsten McMiez-Schalter, der muss hier ja irgendwo sein.» Motels
     und McMiez-Schalter waren meistens in der Nähe von Landebahnen und Kommunikationsknotenpunkten. Mit dem Navigationssystem
     im Shuttle hatten sie den Schalter bald gefunden. Yoko rutschte auf ihrem Sitz hin und her. «Mach den Drive-In, ich hab’s
     eilig!» Zip fuhr in die vorgezeichnete Bahn, senkte das Fenster und drückte auf den Knopf über dem Monitor. Das Bild der elektronischen
     Empfangsmieze erschien. «Die sieht schon mal aus wie überall», sagte Zip.
    «Hallo», schepperte die Stimme, «was kann ich für Sie tun?»
    «Einmal McMiez, bitte.»
    «Zum Hiervögeln oder zum Mitnehmen? Beim Mitnehmen hat die Mieze einen Mantel an.»
    «Zum Mitnehmen. Wir vögeln sie im Shuttle.»
    «Und welches Angebot hätten Sie gerne zur Mieze? Wir haben McToy mit Spielzeug, McBoy für Knabenliebhaber, Mcfriend für Gruppensex,
     McMoist für Badewannen- und Schallduschenspiele, McLook, dabei darf dann einer zusehen   …»
    «McLook», rief Yoko vom Beifahrersitz, «und zwei Miezen, einen rothaarigen Mann und eine schwarze Frau», sie blinzelte Zip
     zu und flüsterte: «Mal testen, ob die wirklich das ganze Angebot parat haben.» Dann sagte sie wieder lauter: «Die Frau bitte
     als halb afrikanische, halb asiatische Mieze. Normalprogramm hetero, |26| mit ihm Fick von hinten», «und die Mieze französisch», ergänzte Zip.
    «Bitte fahren Sie jetzt vor zur Kasse», schepperte die Stimme, «dort bekommen Sie die Nummer Ihrer Nische. Bitte bestätigen
     Sie Ihre Auswahl mit dem Ringfingerabdruck.»
    Es gab einen Rumms, ein Scheppern, und dann, nach einigem Schaukeln, parkte das Shuttle. Der Platz vor dem McMiez war hell
     erleuchtet. Rundherum wippten die Shuttles im Takt. Miezen in allen Altersklassen und mit allen Haarfarben und Figuren gingen
     vom Schalterhaus zu den Kunden, verschwanden im Inneren und tauchten nach exakt fünfzehn Minuten wieder auf. Sie trugen alle
     die gleiche Uniform. Die Frauen steckten in pokurzen Schlauchkleidern, die vorne durch einen großen Klettverschluss zusammengehalten
     wurden. Wenn man keine Sonderausstattung bestellt hatte, trugen alle die gleiche Hochsteckfrisur und Stiefel mit halbhohen
     Absätzen. Die Männer kamen in kurzen Overalls, die ebenfalls von einem
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