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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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wunderte sich ein wiederholtes Mal darüber, dass sie so sachlich über all die Dinge sprechen konnten. Warum um alles in der Welt klappte es dann mit der praktischen Umsetzung nie?
    Tiefgründig sahen sie sich an, bis Thor noch ein Stück näher kam.
    „Vielleicht sollten wir heute Abend mal essen gehen, ich meine, alleine, ohne die anderen.“
    „Ja.“ Dylan schluckte. Thors eindringlicher Blick machte ihn ganz benommen, und die deutliche Annäherung tat ihr übriges.
    „Ständig stört irgendjemand, das bin ich nicht gewohnt.“
    „Das weiß ich doch“, erwiderte Dylan. Ihm war sehr wohl bewusst, was man von Thor, der die meiste Zeit in der norwegischen Einöde hauste und nur Erik als seinen einzigen Nachbarn akzeptierte, während der Studioaufnahmen, abverlangte.
    Tagsüber waren sie umgeben von den anderen Musikern, von den Produzenten und Tontechnikern. Vor dem Studio lauerten Reporter und jeder ihrer Schritte wurde genaustens verfolgt. Selbst im Hotel fühlte sich Thor beobachtet.
    Ohne Zweifel war das auch ein Grund, warum Thor noch ernster war, als sonst und immer ein wenig angespannt wirkte.
    Und irgendwie war es genau das, was Dylan reizte. Vorsichtig ertasteten seine Hände Thors Hüften, und da der sich nicht wehrte, zog er sich an ihnen heran. Verlangend presste er seinen Mund auf Thors Lippen, welche sich sofort einen Spalt öffneten, um in einem innigen Kuss versinken zu können.
    „Ähm, sorry, wir wollen anfangen:“
    Thor löste sich, erblickte Erik, der in der Tür stand und sie mit großen Augen ansah.
    „Genau das meine ich“, zischte Thor. Trotzdem setzte er sich in Bewegung. Dylan folgte, nachdem er seinen Becher Kaffee schnell geleert hatte.
    Im Studio selbst nickte er Tony beruhigend zu. Das unschöne Ereignis des Vorabends schien damit vorerst aus der Welt.

    Als ihr langer Arbeitstag beendet war, nahmen sich Dylan und Thor ein Taxi, das sie quer durch London fuhr, bis sie absolut sicher waren, dass ihnen niemand gefolgt war.
    In einem exquisiten Restaurant, das ihnen eine entspannte Atmosphäre ohne Schaulustige versicherte, hatte Dylan einen Tisch reserviert.
    Tatsächlich führte sie der Kellner an einen Platz, wo sie ganz ungestört zu sein schienen.
    „Ich nehme das erste Menü“, orderte Thor, als sie die Karte gründlich studiert hatten. „Und ein Bier dazu.“
    Der Kellner nickte und notierte sich die Bestellung.
    „Für mich nur den gebratenen Reis mit Huhn und einen Château Margaux“, äußerte sich Dylan.
    Der Kellner sah auf. „Einen viertel oder einen halben Liter?“
    „Eine Flasche“, erwiderte Dylan. Der Kellner zögerte einen Moment, doch als er Dylans entschlossenen Gesichtsausdruck sah, nickte er erneut und verschwand.
    „Geht’s auch mal in Maßen?“, fragte Thor.
    „Kann dir wohl egal sein“, konterte Dylan.
    „Klar, einem Egoisten, wie ich einer bin, dem kann es egal sein, aber nicht, wenn die Produktion einer neuen Platte daran hängt.“
    Dylan stöhnte genervt. „Du hörst dich an, wie Tony.“
    „Tja, was mich ziemlich wundert“, erwiderte Thor, und er beugte sich ein wenig vor. „Hat er dich nicht mehr im Griff oder was ist mit eurer Abmachung?“
    Dylan winkte ab. Genüsslich steckte er sich eine Zigarette an.
    „Tony weiß genau, dass er mir nicht drohen kann. Was will er denn machen? Mich einsperren?“
    Der Kellner brachte die Getränke. Kaum saß Dylan vor seinem Glas, nahm er einen Schluck, als wolle er Thor vorsätzlich reizen.
    „Was soll das überhaupt?“, fuhr er fort. „Du trinkst auch nicht gerade wenig.“
    Thor lächelte. „Das stimmt vielleicht, und ich gebe zu, dass ich während einer Tournee gerne mal über die Stränge schlage.“ Er dachte zurück an das Black Festival . Er und Dylan waren eigentlich jeden Abend betrunken gewesen. „Doch ich habe mich unter Kontrolle und weiß morgens immer genau, was ich am Abend zuvor getan habe. – Was man von dir nicht gerade behaupten kann.“ Er nahm sich Dylans Zigarettenschachtel und entzündete ebenfalls eine Zigarette. Aber sein prüfender Blick blieb. „Und ich kann sehr gut mal drauf verzichten, wenn ein kühler Kopf gefragt ist.“
    „Willst du damit sagen, ich hänge mich nicht genug rein in die Sache? Mir sind die Aufnahmen auch wichtig!“
    „Ist gut, Perk!“ Thor hob die Hände ein wenig an. „Ich habe jetzt keine Lust zu diskutieren. Du verstehst mich ja doch nicht.“
    „Dazu gehört auch nicht viel“, zischte Dylan. Demonstrativ sah er weg. In dem
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