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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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müssen, wand er sich unter seinem Peiniger hin und her.
    „Ach du Scheiße!“, erklang es plötzlich. Die Verbindungstür der Suite hatte sich längst geöffnet, und Tony eilte heran. „Lass ihn los! Lass ihn sofort los!“
    Er stürzte sich auf das Bett, riss Thor zur Seite, um Dylan befreien zu können. Der japste nach Luft, dazu griff er sich an den Hals, an dem rote Abdrücke zurückgeblieben waren. Er fand keine Worte dazu, war sichtlich erschrocken.
    „Bist du nicht ganz dicht!“, schrie Tony in Rage. Er hatte Dylan inzwischen etwas aufgerichtet und seine Arme schützend um ihn gelegt.
    Gemeinsam starrten sie Thor an, dessen Brustkorb sich aufgeregt hob und senkte.
    „Reg’ dich doch nicht so auf“, bat Erik. Auch er war ins Zimmer getreten. Die bedrohliche Atmosphäre gefiel ihm gar nicht.
    Thor sagte nichts, doch sein Gemüt bebte noch immer.
    „Nicht aufregen?“ Tony konnte es nicht fassen. Er zog Dylan über die Matratze, half ihm, auf die wackeligen Beine zu kommen und sich wieder anzuziehen. „Er hat ihn gewürgt! Hast du es nicht gesehen? Er hat ihn gewürgt!“
    Eine beklemmende Stille stellte sich ein, in der keiner von ihnen etwas sagte.
    Als Dylan angezogen war, wurde er von Tony direkt zur Tür gezerrt.
    Bevor sie das Hotelzimmer verließen, drehte sich Tony noch einmal um.
    „Du verdammter Mörder“, fauchte er in Thors Richtung. „Ich zeige dich an, darauf kannst du Gift nehmen!“

    Es war weit nach Mitternacht, als sie den Bungalow betraten. Tony war noch immer ganz außer sich. Der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben, er war blass, sein Körper kraftlos.
    „Es ist mir egal, was mit den Aufnahmen wird. Diesmal ist er wirklich zu weit gegangen und wird nicht ungeschoren davonkommen!“
    So etwas musste ja passieren, dachte er still bei sich. Wenn Dylan und Thor zusammentrafen, gab es doch ständig Probleme. Er erinnerte sich daran, wie er Thor damals mit einschneidenden Maßnahmen gedroht hatte, würde er sich erneut an Dylan vergehen. Nun war es geschehen. Tony musste handeln, um seine Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren.
    Dylan hatte seine schwarze Felljacke im Wohnzimmer auf das Sofa geworfen, sein nächster Gang war der zur Hausbar. Seine Hände zitterten auffallend, und seine Stimme klang erstaunlich dünn.
    „Es hat doch keinen Sinn“, stöhnte er, dabei schenkte er sich ein großes Glas Whiskey ein. Gierig führte er es zum Mund, trank ebenso eifrig daraus, bis er erleichtert ausatmete. Dieser Drink war längst fällig gewesen. Müde nahm er auf dem Sofa Platz.
    „Wieso hat es keinen Sinn? Er wollte dich umbringen !“
    Dylan schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht.“
    Tony kam näher. Sein schwarzes Haar hing ihm strähnig ins Gesicht, sodass er es nach hinten strich. Vor Dylan ging er in die Hocke.
    „Sag’ mal, merkst du noch was? Er hatte seine Hände um deinen Hals gelegt. Er hat dich gewürgt. Du warst schon ganz blau im Gesicht!“
    Dylan wich dem Blick aus. „Ich habe ihn provoziert.“
    „Aber das ist doch kein Grund, um jemandem an die Gurgel zu gehen!“, keifte Tony. Er kam wieder auf die Beine, lief ein paar unruhige Schritte durch den Raum.
    „Ich hätte ihm beinah eine Bierflasche an den Kopf geworfen, ist das besser? – Meinst du, ein Richter würde dafür Verständnis zeigen?“
    „Oh, Gott!“ Tony fasste sich an die Stirn. „Wieso machst du so etwas?“ Er sah Dylan tadelnd an. „Warum tust du das nur?“
    Dylan antwortete nicht. Ja, wieso tat er es? Hatte er sich nicht vor langer Zeit geschworen, nicht mehr zu provozieren und sich erst recht nicht provozieren zu lassen, und schon gar nicht von Thor Fahlstrøm? Der Gedanke daran machte ihn erneut wütend. Denn er wusste, dass er mit Thor auch in Zukunft aneinandergeraten würde. Irgendetwas stimmte nicht mit der Chemie zwischen ihnen. Vielleicht sollte er mal einen Naturwissenschaftler um Rat fragen?
    Lächelnd führte er das Glas wieder zum Mund.
    „Und bitte, hör’ auf, so viel zu trinken“, ermahnte Tony. „Warum hältst du dich nicht an unsere Vereinbarung?“
    Zwischen den Tourneen keinen Alkohol , das hatten sie abgemacht. Meist hatte sich Dylan an diese Absprache halten können, aber in der letzten Zeit war kaum noch daran zu denken. Er fühlte sich unruhig, aufgewühlt, eigentlich den ganzen Tag – und erst recht, seitdem Thor wieder in seiner Nähe war.
    „Ich werde mir Mühe geben“, erwiderte er. Aber er schielte zur Whiskeyflasche, war sich sicher, dass er sie
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