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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Autoren: Aileen P. Roberts
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gerade mit Ariac unterhielt, und sie lächelte.
    »Das bärtige Ungetüm?«, stöhnte Lynn und schnitt eine komische Grimasse.
    »Er ist kein Ungetüm«, schimpfte Leá. »Er hat mir das Leben gerettet, und ich werde bei ihm bleiben.«
    »Man sollte ihm zumindest einige Tätowierungen verpassen!«
    Leá zog ihre Schwester an den langen Haaren. »Nein. Er ist, wie er ist, und ich liebe ihn. Sogar Vater hat uns seinen Segen gegeben.«
    »Na wenn das so ist.« Lynn stand auf und ging zu Falkann. Sie tippte ihm auf die Schulter. »Du wirst meine Schwester glücklich machen, ist das klar? Ansonsten werde ich dir den gesamten Clan der Arrowann und den Wolfsclan auf den Hals hetzen.«
    Für einen Augenblick war Falkann zu verblüfft, um etwas zu erwidern. Doch Ariac packte seine Schwester an der Hüfte
und warf sie sich über die Schulter. »Du freches kleines Biest. Es wird Zeit, dass dein Mann zurückkommt und dir Anstand beibringt!«
    »Ariac, ich bin schwanger«, kreischte sie und trommelte ihm auf den Rücken.
    Schließlich ließ er sie wieder hinunter, kniete sich vor sie und sagte zu dem Baby in ihrem Bauch: »Wenn du so frech wirst wie deine Mutter, werde ich dich übers Knie legen, noch bevor du laufen kannst.«
    Lynn schnaubte und stolzierte hocherhobenen Hauptes davon.
    »Du wirst einiges mitmachen mit deiner Schwägerin«, versprach Ariac an Falkann gewandt und lachte.
    »Das macht nichts.« Falkann blickte auf das Lager. »Ich bin sehr froh, dass alles so gut ausgegangen ist.« Er blickte Ariac nachdenklich an. »Ich weiß nicht, ob es in meiner Macht steht, das zu versprechen, aber ich hoffe, dass wir, falls wir eines Tages wiedergeboren werden, gleich von Anfang an Freunde sein können.«
    »Das hoffe ich ebenfalls. Aber es macht keinen Sinn, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen.« Ariac lachte befreit. »Lass uns dieses Leben genießen. Wir beide haben wundervolle Frauen und eine Welt, die wir neu erschaffen können.«
    Sie gingen Seite an Seite zum Kochfeuer, wo Ariacs Mutter das Essen austeilte.

ZWEI JAHRE NACH DER SCHLACHT VON BALMACANN
    R ijana stand mit ihrer kleinen Tochter auf dem Arm in der herbstlichen Steppe. Schon lange war das Wasser abgeflossen. Die Steppe hatte sich ebenso gewandelt wie die restlichen ehemaligen Königreiche. Nun war die Steppe mit ungewohnter Fruchtbarkeit gesegnet. Fremde Blumen und Kräuter wuchsen jetzt hier, und einige Bauern hatten sich sogar dazu entschlossen, sich am Rande der Steppe anzusiedeln und Felder zu bestellen.
    Rijana winkte Ariac zu, der mit einigen Freunden von der Jagd zurückgekehrt war. Seine langen dunklen Haare flogen im Wind, als er von Nawárrs Rücken sprang und sie stürmisch in den Arm nahm.
    »Geht es euch beiden gut?«
    Rijana nickte, und die kleine Thara streckte lächelnd die Arme nach ihrem Vater aus.
    »Tovion und Nelja haben einen Falken geschickt. Mit der Schule von Gronsdale geht es gut voran.« Rijana lachte. »Und Broderick hat uns auch schon wieder in seinen Gasthof eingeladen. Er hat gesagt, Rudrinn und Saliah würden beim nächsten Vollmond mit einer Lieferung Rum eintreffen.«
    »Dann sollten wir bald nach Gronsdale aufbrechen.« Ariac gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. »Es wird Zeit, dass diese junge Dame hier lernt, auf einem Pferd zu sitzen.«
    »Sie ist gerade einmal ein Jahr alt«, protestierte Rijana.
    »Na und, Steppenkinder reiten, bevor sie laufen können.«

    Wie um ihm zuzustimmen, lachte das Mädchen mit den schwarzen seidigen Haaren laut auf und klatschte in die Hände.
    »Von mir aus«, seufzte Rijana, »ich bin wohl überstimmt.«
    Die beiden gingen Hand in Hand auf die Zelte zu. Sie lebten nun wieder bei Ariacs Clan, der wie seit ewigen Zeiten über die Steppe zog. Auch Rijanas Nichte und Neffe hatten bei den Arrowann eine neue Familie gefunden.
    Obwohl niemand mehr damit gerechnet hatte, tauchte sogar eines Tages Warga, die alte Hexe, wieder auf. Niemand wusste, wie sie den Wandel der Welt überstanden hatte, und sie verriet auch nicht, wo sie die ganze Zeit über gesteckt hatte.
    »Ihr habt ein wunderbares Kind«, krächzte sie, als die kleine Thara auf sie zugekrabbelt kam.
    »Siehst du etwas in ihrer Zukunft?«, fragte Ariac leise. Er hatte Angst, dass die Hexe auch seiner Tochter ein gefährliches Leben prophezeien würde, genauso wie ihm vor so langer Zeit.
    Warga holte den Beutel mit ihren Runen heraus und warf sie auf den Boden.
    »Sie ist die Tochter von zwei Steppenkriegern, doch ich sehe
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