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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Autoren: Aileen P. Roberts
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hatte sie den Kindern etwas zu essen zubereitet. Jetzt kam sie auf Brogan zu und stemmte die Hände in die Hüften. »Natürlich, was soll ich denn sonst tun?«
    Brogan legte einen Arm um sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange, woraufhin sie errötete. »Das freut mich sehr.«
    Während noch angeregt über die neue Schule geredet wurde, hielt Zauberer Tomis plötzlich inne. »Sehe ich richtig?«
    Aufgeregt deutete er auf eine Gruppe pelziger Wesen, die lange Baumstämme durch die Gegend schleppten.
    »Ja, die Finstergnome haben auch mit uns gekämpft«, bestätigte Brogan.
    »Ich muss auf der Stelle zu ihnen!« Auf seinen kurzen krummen Beinen eilte Zauberer Tomis davon, sodass alle über ihn schmunzeln mussten. Finstergnome waren von jeher seine Leidenschaft gewesen.
     
    Alle arbeiteten unter Hochdruck an den Flößen, denn sie wollten die Insel bald verlassen. Nur einige Elfen wollten bleiben und das Schloss wieder bewohnbar machen. Fortan würde für alle Menschen und Zwerge die Elfeninsel und auch das Land der tausend Flüsse offen sein. Die Völker sollten sich gegenseitig besuchen und voneinander lernen.
    Bocan und die anderen Zwerge beschlossen, im Donnergebirge zu leben, und versprachen, den Menschen Waffen und Gegenstände aus Eisen zu liefern.
    »Ich hoffe, wir werden nicht so bald neue Waffen brauchen«, stöhnte Nelja.
    »Das hoffe ich ebenfalls«, stimmte Brogan zu, »aber es wird wohl eines Tages wieder Menschen geben, die sich bekriegen.«
    »Menschen«, seufzte Bali’an kopfschüttelnd und erntete einen Seitenhieb von Elli’vin.
    Doch Brogan lachte nur. »Bali’an, du bist herzlich eingeladen, etwas über uns merkwürdige Menschen zu lernen.« Dann
wurde er ein wenig nachdenklich. »Thalien hatte Recht. Du solltest ein Mittler zwischen den Völkern werden.«
    Der junge Elf strahlte, nur sein Vater schien damit nicht ganz einverstanden zu sein. Nach langem Nachdenken stimmte Dolevan jedoch zu. Schließlich war es Thaliens Wille gewesen.
     
    Abendnebel legte sich über die Elfeninsel Tirman’oc, als sich die meisten Überlebenden an den Feuern versammelten.
    Noch immer war nicht ganz klar, wie viele die Schlacht überlebt hatten. Selbst jetzt noch, viele Tage nach der Schlacht, sah man Baumgeister umherschweben, die diejenigen betrauerten, denen selbst die Elfenmagie nicht mehr hatte helfen können. Die ganze Insel war von kleinen Lagern übersät, doch man wusste, dass viele Elfen, Menschen, Finstergnome und Zwerge gefallen waren, darunter auch leider Breor, wie die Sieben mit großer Bestürzung von Bocan erfuhren.
     
    Saliah hatte Rudrinn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
    Auch Rijana wusste nicht, wo er war. »Vor einiger Zeit ist er zum Ufer gelaufen.« Sie verzog das Gesicht. »Ich kann noch immer nicht glauben, dass ganz Balmacann jetzt ein Meer ist.«
    »Ich auch nicht«, seufzte Saliah. Sie machte sich auf den Weg durch die Bäume und fand Rudrinn tatsächlich, wie er über das Wasser blickte.
    Leise setzte sie sich neben ihn und nahm seine Hand. Er sah traurig aus.
    »Du denkst an deine Leute, oder?«
    Rudrinn nickte und biss sich auf die Lippe. »Meinst du, sie haben überlebt?«
    »Ich weiß es nicht«, gab sie zu und legte ihre Arme um ihn. »Aber ich denke, dein Vater ist ein erfahrener Seemann, und er
wird sicher nach Silversgaard gesegelt sein.« Dann schlug sie einen lustigen Tonfall an. »Er und dieser kleine, stinkende Pirat werden sicher auf der Insel sitzen und sind nur zu betrunken, um hierherzukommen.«
    Das zauberte ein Lächeln auf Rudrinns Gesicht. »Danke, Saliah, danke, dass du hier bist.«
    Sie lachte leise und gab ihm einen Kuss.
     
    Nach weiteren drei Tagen waren die Flöße fertig. Nicht alle Männer konnten gleichzeitig die Insel verlassen. So einigten sie sich darauf, dass die Zwerge, die immer unleidlicher wurden, Broderick, der unbedingt zu Kalina wollte, und auch Rudgarr die Ersten sein sollten, die die Insel verließen.
    »Ich werde eure Mutter, eure Schwester und euren Bruder grüßen«, versprach Rudgarr und umarmte Leá und Ariac. »Kommt bald nach, dann können wir in die Steppe zurückkehren.« Da zögerte er und blickte Ariac und Rijana an. »Oder wollt ihr das nicht?«
    »Doch, natürlich wollen wir das«, versicherte Rijana und meinte es auch so.
    Tovion und Nelja einigten sich schnell darauf, nach Gronsdale zu gehen. Die beiden wollten als Lehrer an Brogans neuer Schule arbeiten. Broderick hatte beschlossen, mit Finn und Kalina ein neues
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