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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Autoren: Aaron E. Lony
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gäbe, Henriece zu finden. Ich würde sehr viel dafür geben.“ Sanft strich Chrissie ihrem Hals entlang und ließ die Anhänger, das Rad, das Dreieck und das Kreuz, durch ihre Finger gleiten.
    Das Knurren Chacos wurde aggressiver. Frank Garden hatte sich die Mütze tief ins Gesicht und den Schal bis zur Nase hoch gezogen. Er kam nun auf ihrer Seite direkt auf sie zugeschritten. Chrissie sah die nervösen Blicke, die hin und her schweiften. Unmittelbar vor ihnen blieb er dann stehen. Chaco stellte sich ihm zähnefletschend entgegen.
    „Entschuldigen Sie“, sprach er sie an, ohne von Chaco Notiz zu nehmen. „Ich suche die Ashleys in dieser Straße. Können Sie mir da behilflich sein?“
    „Ashley?“, wiederholte Helen und versuchte das Gesicht des Fremden zu erkennen. „Ich kenne keine Ashleys in dieser Straße. Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?“ Helen trat etwas dichter an Garden heran. „Kennen wir uns nicht?“
    „Nicht dass ich wüsste.“ Garden machte einen Schritt zurück. „Ich wollte nur nach Ashley fragen. Da Sie mir nicht helfen können – ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.“ Ehe Helen sich versah, hatte Garden sich umgedreht und verschwand mit eiligen Schritten. Chaco wollte hinterher, die Leine hinderte ihn allerdings daran.
    „Der kommt mir sehr bekannt vor“, murmelte Helen. Chrissie hatte Garden erkannt. Sie wollte Helen aber nicht noch mehr beunruhigen und sagte nichts.
    *
    In dieser Nacht änderte sich die Perspektive ihres Traumes. Sie ist nun das Mädchen, das mit dem Kind aus der Dorfgemeinschaft flieht, um es vor der Ermordung zu retten...
    Viele Tage waren vergangen, in denen sie ohne Rast durch die Wälder und über die Steppen gerannt war, in der sicheren Annahme, von Tinius und den anderen verfolgt zu werden. Am Abend des vierten Tages gelangt sie in eine Schlucht und vor ihr ragt ein steiles mächtiges Felsmassiv empor, das ihr den Weg versperrt und ein Weiterkommen unmöglich macht.
    Erschöpft und am Ende ihrer Kräfte sammelt sie Holz und macht ein kleines Feuer, indem sie einen Holzstab zwischen den Handflächen schnell hin und her reibt. Angst beherrscht ihr Inneres, die sie zu unterdrücken versucht, indem sie ihre Aufmerksamkeit dem Baby zuwendet. Sie hat ihm den Namen Thalida gegeben. Ein Name, den es zu dieser Zeit nicht gibt, ein Name der unbekannt ist; das war Medis Beweggrund, das Baby, das von einem Unbekannten gezeugt wurde, so zu benennen.
    Aber nicht nur mit der Zuwendung zu Thalida versucht Medi ihre Angst zu unterdrücken. Innerlich betet sie an den Gott der Sonne, der für ihr Dorf Leben bedeutet und sie betet an den Gott der Bären, dem Höhlenbären, der für ihr Dorf Sicherheit, Stärke und Überlegenheit symbolisiert. Medi glaubt an diese Götter. Sie ist mit ihnen aufgewachsen und sie vertraut auf ihre Gebete, die sie bisher immer beschützt haben.
    Zwischenzeitlich ist es dunkel geworden und verschiedene Geräusche schrecken sie immer wieder auf. Sanft streicht sie über das Haar des Jungen, den sie abgöttisch liebt. Für ihn ist sie bereit, ihr Leben zu opfern.
    „Wir werden es schaffen“, flüstert sie zuversichtlich. „Ich weiß es, wir werden es schaffen.“
    Die tiefbraunen Augen Thalidas blinzeln sie an, ein Lächeln verzieht seine Mundwinkel. Medi spürt, dass sie ein ganz besonderes Kind in den Armen hält und für Augenblicke vergisst sie die unwegsame Situation. Erschöpft schläft sie ein, das Kind fest an sich gedrückt.
    Bei Morgendämmerung erwacht Medi durch Thalidas Schreie. Aber nicht nur Thalida meldet sich, sondern all die Waldtiere geben ein wahres Konzert und stimmen den neuen Tag an. Ihr Magen schmerzt vor Hunger, ihre Brust gibt nur noch wenig Milch, doch es reicht, um das Baby zu stillen. Mit dem letzten Stück Fleisch, das Medi zu sich nimmt, ist ihr Proviantvorrat erschöpft. Nachdem sie die Feuerstelle sorgsam beseitigt hat, um verdächtige Spuren zu verbergen, wendet sie sich dem Felsmassiv zu. Von ihrem Standpunkt aus scheint er unerklimmbar zu sein. Der Weg zurück wird sie unweigerlich in die Arme Tinius treiben und das Leben Thalidas aufs Höchste gefährden.
    „Wir werden es schaffen“, spricht sie sich Mut zu und beginnt, sich durch das Unterholz einen Weg zu bahnen.
    Plötzlich vernimmt sie hinter sich ein donnerndes Geräusch und die Erde erzittert unter ihren Füßen. Behände schlüpft sie hinter ein nahe gelegenes Gebüsch. Ihr Herz pocht, sie traut sich kaum zu atmen. Minuten des Verharrens
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