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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Autoren: Aaron E. Lony
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allem, was er sagte, Recht hat.“
    Mit dieser Offenbarung hatte Chrissie nicht gerechnet. Bisher war sie der Annahme, dass Helen die Ansichten Bills voll und ganz teilte.
    Ein Irrer hatte Harbourn beherrscht und ein Irrer ist für diese Untaten verantwortlich. Das waren Bills abschließende Worte gewesen. Ein Geist, ein unsichtbares Wesen, das sich reinkarnieren möchte – davon wollte und will Bill Tanner nichts wissen.
    „Sein Eigen hat er ans Kreuz geschlagen“, sprach Helen weiter. „Ich habe Henrieces Worte nicht vergessen. Jede Nacht denke ich an ihn und frage mich, wie es ihm gerade geht.“ Ein forderndes Bellen von Chaco veranlasste Helen, den Spaziergang fortzusetzen. „Ich glaube an das, was Henriece sagte und ich bin überzeugt davon, dass wir immer wieder von neuem geboren werden.“
    Wahnsinn , dachte sich Chrissie. „Bill wird das Kind niemals lieben können, wenn du ihm das sagst“, sagte sie dann nach einer Weile. „Was wirst du tun?“
    „Auch das macht mir Angst“, erwiderte Helen. „Wir haben zwar beschlossen, nicht mehr über Harbourn zu reden, aber – es geht nicht.“ Ein tiefer Schluchzer entfuhr ihr. „Ich muss reden, Chrissie. Ich muss dies alles noch verarbeiten und ich bewundere dich! Du hast deinen Vater auf grausame Weise verloren. Die Erlebnisse in Harbourn, diese schrecklichen Morde, die Vergewaltigung, wie verarbeitest du das?“ Helen blieb erneut stehen und sah sie mit tränenden Augen an. „Ich bewundere dich und weiß mir nicht mehr zu helfen.“
    „Ich habe es akzeptiert“, erwiderte Chrissie nach einer Weile. „Ich habe es einfach akzeptiert.“
    „Ich kann es nicht akzeptieren“, kam es leise zurück. „Bill freut sich auf sein Kind. Er freut sich darauf so sehr, dass er anderes gar nicht zulässt. Aber ich fühle, dass es nicht sein Kind ist und das macht mir Angst. Ich habe Angst vor dem Wesen, das ich zur Welt bringen werde und ich weiß nicht, ob ich es jemals lieben kann. Verstehst du? Liebe Chrissie. Ich kann es nicht lieben...“
    „Liebe“, flüsterte Chrissie. Ihre Gedanken waren bei ihrem Kind und seltsamerweise verspürte sie eine tiefe Zuneigung zu dem Wesen; trotz der furchtbaren Erlebnisse und der Vergewaltigung. „Versuche es zu lieben“, sagte Chrissie ernst. „Versuche es, Helen. Das Kind hat Liebe verdient. Es kann nichts dafür.“
    Helen sah sie mit großen Augen an. „In mir ist Hass“, gestand sie. „Tiefgründiger Hass. Dieses Ungewisse, dieses Unheimliche – ich habe nur noch Gedanken des Hasses. Ich wünschte mir, ich könnte es so annehmen wie du – bei Gott, ich wünsche es mir so sehr.“
    „Träumst du in der Nacht?“ fragte Chrissie und nahm dabei vorsichtig ihre Hand.
    „In mir ist Leere. Wenn ich schlafe, weiß ich nichts. Am Morgen fühle ich mich ausgelaugt und schlapp. Wie gemartert.“
    „Hast du mit Dr. Nelly schon darüber gesprochen?“
    „Nein, mit noch niemanden. Bill würde alles erfahren – ich weiß es. Dafür ist er ein zu guter Polizist.“
    „Und deine Freundin? Annemarie heißt sie doch.“
    „Annie ist verreist. Und Bill mag sie nicht.“
    „Hast du dir Gedanken über – Theodor gemacht?“
    „Ja“, kam es spontan zurück. „Ich denke sehr viel über Theodor nach und muss dabei an Henriece und an dich denken.“ Helen sah ihr direkt in die Augen. „Wir waren eine Familie, Chrissie“, sagte sie in einer Bestimmung, als sei dies in ihrer Erinnerung real gewesen. „Theodor, Henriece, du und ich, wir waren eine Familie...“
    Chrissie sog den Atem mehrmals tief in sich ein. Sie wollte etwas erwidern, das Knurren Chacos hielt sie davon ab. Sein Blick war auf die gegenüberliegende Straßenseite gerichtet. Frank Garden schlenderte gerade an ihnen vorüber, dabei heimlich zu ihnen schielend. Helen war so sehr in sich versunken, dass sie die Reaktion des Dalmatiners nicht wahrnahm; Chrissie entging der Spaziergänger nicht. Für einen kurzen Moment war ihr, ihn sogar zu kennen.
    „Das Kind Theodor ist in dir“, sagte Helen bestimmend. „Henriece hat Recht und das macht mir Angst.“
    Chrissie schwieg. Was Helen ihr offenbarte, vermutete sie schon längst. Eine Lösung für Helen wusste sie jedoch nicht.
    „Henriece wird kommen, sobald es da ist“, setzte Helen noch hinzu. „Auch davor habe ich Angst.“
    „Henriece“, flüsterte Chrissie. „So gerne würde ich mit ihm reden. Wir sind verbunden miteinander so wie wir beide miteinander verbunden sind. Wenn es nur eine Möglichkeit
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