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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme
Autoren: Jana Paradigi
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er sie mit seinem Körper an die Wand seiner Kabine und strich ihr mit den Fingerspitzen zärtlich über die Wangen. Seine Augen funkelten sie an, so tiefgründig und berauschend schön. Sie spürte seinen wild pochenden Herzschlag an ihrer Brust, fühlte, wie die Hitze in ihrem Körper sie auflodern ließ und sie bis in die Haarspitzen elektrisierte. »Küss mich, mein Piratenprinz.«
    Anstatt ihrem Flehen nachzukommen, packte er sie an der Hüfte, hob sie hoch und trug sie zum Bett. Sein Körper über dem ihren. Seine Hände, die über raschelnden Stoff glitten.
    »Küss mich«, flüsterte sie erneut, umschlang seinen Hals, wollte ihn zu sich herabziehen.
    Mit zitternder Hand strich er ihr das kurze Haar aus dem Gesicht. Sanft und doch bestimmt ergriff er sie im Nacken und beugte sich vor. Sein Gesicht so nah über dem ihren. Sie konnte seinen Atem spüren, die Süße der Lust darin förmlich schmecken. Alles in ihrem Körper schrie nach ihm, wollte sich ganz und gar mit ihm vereinen. In Erwartung seiner Lippen schloss Rian die Augen, öffnete leicht ihren Mund. Aber wieder hielt er sie hin und liebkoste stattdessen ihre Stirn, ihre Nase, ihre Lider. Er tastete tiefer, öffnete ihr Mieder.
    »Küss mich!«, drängte sie. »Küss mich, oder ich vergehe vor Verlangen!«
    Und er tat es.
    Voller Hingabe klammerte sich die Prinzessin an ihn. Rian taumelte vor Glückseligkeit und keuchte überrascht auf, als Arun sie plötzlich von sich schob, sich abrupt aufrichtete, rückwärts aus dem Bett stolperte und sie dabei ungläubig anstarrte.
    »Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragte sie überrascht und verunsichert. »Habe ich dir wehgetan?«
    »Das kann nicht sein«, murmelte der Piratenkapitän. Er tastete über seine Lippen, ließ Rian aber nicht aus den Augen.
    »Was? Was ist?«, fragte sie erneut.
    »Vielleicht, weil sie eine Jungfrau ist? Nein, nein, dann wäre es schon früher passiert.« Arun reagierte gar nicht. »Warum geschieht es nicht …«
    In Panik sprang die Prinzessin aus dem Bett und lief zu ihm. Sie wollte sich an ihn kuscheln, wiedergutmachen, was sie offenbar verbrochen hatte. Doch Arun hielt sie zurück. Mit ausgestreckten Armen hielt er sie von sich fern, und sein forschender, kritischer Blick bohrte sich immer tiefer in ihre Augen.
    »Bitte«, hauchte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.«
    »Warum? Weil ich eine Jungfrau bin? Ist es das? Ach, ich bin verflucht, schlimmer als ein Tabu!«
    Enttäuscht und wütend machte sie sich von ihm los. Dann riss sie die Tür auf, lief hinaus auf den Gang und prallte im nächsten Moment gegen die Wand, als ein Donnerschlag erschallte und sich das Schiff in einem harten Steuerbordmanöver auf die Seite legte.

13 Kampf der Titanen
    Das ist Suradet mit seinen Leuten!«, schrie einer der Piraten, als Rian hinaus aufs Deck trat.
    Einen Sekundenbruchteil später folgte Arun, sah sich um und kletterte kurzerhand in die Wanten. Offensichtlich versuchte er, sich von dort aus einen besseren Überblick zu verschaffen.
    Die
Jolly Joker
hatte immer noch Schieflage, während sich der muskelbepackte Steuermann mit ganzem Körpereinsatz gegen die Sprossen des Steuerrads stemmte.
    Rian trat an die Backbordseite. Dort, vom fahlen Licht des aufgehenden Mondes angestrahlt, stieß Suradets gewaltiges Schiff durch die Wellenkämme und geradewegs auf die
Jolly Joker
zu.
    »Bringt die Kanonen in Stellung!«, schrie Arun durch die Ladeluke nach unten. »Ich will alle Geschütze feuerbereit wissen!«
    »Käpt’n, wir sind in Rückzugsposition. Wenn wir einen Gegenangriff starten wollen, müssen wir das Schiff wenden, damit der Winkel zur
Schönen Molly
einen Treffer möglich macht.«
    »Tut, was nötig ist«, erwiderte Arun. »Diesmal werde ich nicht weglaufen. Diesmal bekommt der verfluchte Bastard seinen Kampf!«
    Kurz trafen sich ihre Blicke. Bevor Rian reagieren konnte, sprang Arun jedoch zurück aufs Deck und lief mit großen Schritten die Treppe hinauf zum Steuermann.
    Ein weiterer Donnerschlag ließ die Luft vibrieren. Wasser spritzte die Bordwand herauf und prasselte auf die Planken, als die Kanonenkugel nur wenige Meter entfernt ins Meer schlug. Rian zuckte erschrocken zurück.
    »Mehr Steuerbord!«, schrie Arun, das Ruder fest umklammernd. „Das muss schneller gehen, ihr verdammte Piratenbande! Oder wollt ihr alle draufgehen?«
    »Aye, Käpt’n!« Noch hastiger zurrten die Seeräuber die Taue fest, brassten die Segel und rollten die Fässer mit Schießpulver an
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