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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
Autoren: Violet Mascarpone
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ich mich freuen, wenn ich über ein, zwei Punkte noch einmal näher mit dir sprechen könnte.“
    „ Und über welche?“ In einem paranoiden Anfall drückte Quentin die Spülung, um seine Stimme zu übertönen.
    „ Sitzt du auf dem Klo?“ Biscuit war irritiert.
    „ Ja. Äh. Nein. Ich bin im Bad, aber nicht auf Toilette … unwichtig. Was willst du klären?“
    „ Ich habe dein Sexleben nachhaltig ruiniert und ich kann nicht zulassen, dass du dein Leben leidenschaftslos lebst.“
    Quentin schnappte nach Luft. „Wie kommst du denn darauf? Ich habe ein super Sexleben. Viel ...“, er suchte nach dem richtigen Wort und erinnerte sich an die oft gehörte Therapievokabel, „ achtsamer und bedeutungsvoller, als du es dir vorstellen kannst.“
    Biscuit verdrehte die Augen. „Ja, genau deshalb rufe ich dich ja an. Ich kenne dich jedenfalls in dieser Hinsicht besser als du dich selbst. Wie schlimm steht es um dich?“
    „Duftkerzen und klassische Musik, dafür aber selten“, gestand Quentin gequält.
    „ Dann geh zu deinem Mann und sag ihm, was du brauchst!“
    Quentin schwieg.
    „Huhu? Noch da?“
    „ Nein … das ist unmöglich“, erwiderte Quentin erstickt.
    Biscuit hörte die schwache Stimme und fragte besorgt. „Weinst du etwa?“
    Erneutes Schweigen, bis er sehr deutlich vernahm: „Ruf mich nicht mehr an und fahr zur Hölle!“
    Quentin legte auf. Als Biscuit es erneut versuchte, war der Empfänger zur Zeit leider nicht erreichbar.
     
    Scheiße. Scheiße . Dieses Hirngespinst aus der SM-Hölle würde seine Beziehung zerstören! Die leise Stimme in seinem Inneren, die sich nach Biscuit und befriedigenden Orgasmen sehnte, wurde lauter und daran war nur seine hirnverbrannte Idee schuld, nach fünf Jahren mit seiner Ex-Beziehung und vor allem seiner Ex-Leidenschaft für harte Nummern abschließen. Sein Plan hatte sich ins Gegenteil verkehrt. Scheiße! Er schlug mit der Faust gegen die Wand und hörte kurz darauf Gors beunruhigte Stimme: „Alles in Ordnung da drinnen?“
    Quentin nickte, bis ihm einfiel, dass Gor ihn nicht sah. „Ja, alles gut.“
    Er wusch sich sein Gesicht und setzte sich danach wieder zu Gor aufs Sofa. „Wie läuft das Rennen?“
    „ Uhm. Langweilig. Prittin ist raus, Team Rocket auf zwei und sieben und Petschik führt.“
    Quentin nickte interessiert, obwohl ihm im Kreis fahrende Männer ziemlich gleichgültig waren. „Bist du eigentlich immer glücklich?“
    „Nö natürlich nicht. Wer ist das schon?“
    „ Ich meine mit mir und im Bett?“
    Gor sah ihn erstaunt an: „Na klar.“
    „Hast du keine geheimen Wünsche oder würdest gerne mal etwas Neues ausprobieren?“
    „ So was wie Sex im Freien?“
    „ Zum Beispiel“, sagte Quentin, erleichtert, überhaupt etwas Innovatives aus Gors Mund zu hören.
    „ Nein. Eigentlich nicht. Wieso, wird dir langweilig mit mir?“
    „ Ein bisschen schon“, gab Quentin kläglich zu. Er sah Gors gekränkten Blick und hielt ihm stand.
    „ Sag bloß, du willst wieder die Hardcore Nummer haben?“ Gor verzog das Gesicht.
    Was sollte er auf diesen abgestoßen formulierten Vorwurf erwidern? „Speed Metal als Hintergrundmusik wäre ein Anfang.“
    „Das ist keine Musik, zu der man sich liebt“, lehnte Gor kategorisch ab.
    „ Dann eben gar keine Musik!“
    Beleidigt saßen sie nebeneinander, bis Gor sich aufraffte zu sagen: „Wenn es dich glücklich macht könnten wir uns Körperschokolade kaufen.“
    Quentin versuchte seine Abscheu nicht zu offensichtlich zum Ausdruck zu bringen. Von allen möglichen Vorschlägen, war dies mit Abstand der Schlimmste.
    „ Oder es doch einfach mal von hinten machen?“, schlug Quentin zum wiederholten Male zögernd vor.
    „ Ich weiß nicht, wieso dir das so wichtig ist, beim Sex auf die Matratze zu starren, anstatt mich anzusehen!“ Gor war verletzt und Quentin erwiderte spitz: „Dann muss ich wenigstens kein freundliches Gesicht machen.“
    „ Was hast du nur, Quentin? Gehst du noch zu deinem Therapeuten?“
    Um ein Haar hätte er die geschmackvolle kleine Kristallvase, ein Geschenk Medeas gegen Gors Schädel gehauen. Wenn immer sie Meinungsverschiedenheiten austrugen, zog Gor zunächst in Betracht, ihre Missstimmung rühre daher, dass Quentin psychisch nicht auf der Höhe sei.
    „Wieso brauche ich psychologische Hilfe, wenn ich eine vollkommen normale und gesellschaftlich hinlänglich akzeptierte Fickstellung einnehmen möchte? Frag dich besser, was mit dir nicht stimmt, dass du unschuldige
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