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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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ins Kutscherhaus geschickt, aber sie hatte abgelehnt. Den ganzen Abend über hatte ich am Fenster gesessen und zu dem Haus hinübergesehen, ohne ein Flackern von Kerzenlicht zu entdecken. Hätte ich nicht gewusst, dass sie und Emily eingezogen waren, hätte ich angenommen, das Haus sei nach wie vor unbewohnt. Und die ganze Zeit hatte ich mich gefragt, was Katherine wohl gerade tat und ob sie Trost brauchte, bis ich schließlich eingeschlafen war.
    Ich riss den Blick von den geschlossenen Fensterläden im oberen Stockwerk los und trottete die von Engelsstatuen gesäumte Auffahrt entlang. Der festgefahrene Weg unter meinen Füßen war hart und rissig; die Natur verlangte nach einem ordentlichen Regen. Es ging keine Brise und die Luft fühlte sich fast tot an. Soweit mein Auge reichte, sah ich keine Menschenseele. Und doch richteten sich plötzlich, während ich weiterging, die Haare in meinem Nacken auf, und mich überkam das beklemmende Gefühl, nicht allein zu sein. Unfreiwillig kamen mir Roberts Warnungen in den Sinn, nicht allein umherzuspazieren.
    » Hallo?«, rief ich, während ich mich umdrehte.
    Ich zuckte zusammen. Nur wenige Schritte hinter mir stand Katherine, an eine der Engelsstatuen gelehnt. Sie trug ein weißes, mit winzigen Rosenknospen gesprenkeltes Kleid und zum Schutz ihrer elfenbeinfarbenen Haut einen Sonnenschirm in der Hand und ein weißes Sonnenhäubchen auf den dunklen Locken. Trotz der Hitze wirkte ihre helle Haut so kühl wie ein Teich an einem Dezembermorgen.
    Sie lächelte mich an und entblößte dabei vollkommene, gerade weiße Zähne. » Ich hatte auf eine Führung über das Gut gehofft, aber wie es scheint, sind Sie anderweitig beschäftigt.«
    Bei dem Gedanken an meinen bevorstehenden Besuch bei den Cartwrights hämmerte mein Herz und die Schachtel mit dem Ring in meiner Gesäßtasche fühlte sich so schwer an wie ein Brandeisen. » Ich bin nicht … Nein, meine ich«, stammelte ich, » ich könnte bleiben.«
    » Unsinn.« Katherine schüttelte den Kopf. » Sie und Ihr Vater gewähren mir bereits Obdach. Ich werde nicht auch noch Ihre Zeit beanspruchen.« Sie zog eine ihrer dunklen Augenbrauen hoch und sah mich an.
    Noch nie hatte ich mit einem Mädchen gesprochen, das so entspannt und selbstsicher war. Ich verspürte den plötzlichen, überwältigenden Drang, den Ring aus meiner Tasche zu reißen und ihn Katherine auf den Knien darzubieten. Aber dann dachte ich an Vater und zwang meine Hand, zu bleiben, wo sie war.
    » Aber vielleicht dürfte ich zumindest ein Weilchen mit Ihnen spazieren gehen?«, fragte Katherine und drehte dabei verspielt ihren Sonnenschirm hin und her.
    In einvernehmlichem Schweigen gingen wir die Straße hinunter. Ich schaute immer wieder nach links und rechts und fragte mich, warum es sie nicht nervös zu machen schien, völlig unbegleitet mit einem Mann unterwegs zu sein. Vielleicht lag es daran, dass sie eine Waise war und absolut allein auf der Welt. Was auch immer der Grund dafür sein mochte: Ich war dankbar.
    Eine leichte Brise umwehte uns jetzt. Ich atmete ihren Limonen-Ingwerduft ein und fühlte mich, als könne ich vor Glück sterben, gleich hier neben Katherine. Allein ihre Nähe machte deutlich, wie viel Schönheit und Liebe es auf der Welt gab, selbst wenn ich nichts davon haben konnte.
    » Ich denke, ich werde Sie den Stillen Stefan nennen«, sagte Katherine, während wir durch die Gruppe von Eichen gingen, die die Grenze zwischen der Stadt Mystic Falls und den umliegenden Plantagen und Farmen markierte.
    » Es tut mir leid…«, begann ich und fürchtete, für sie genauso langweilig zu sein wie Rosalyn für mich. » Es ist nur einfach so, dass nicht sehr oft Fremde hierherkommen. Ich finde es schwierig, mich mit jemandem zu unterhalten, der meine ganze Geschichte nicht kennt. Ich will Sie nicht langweilen. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie Mystic Falls nach Atlanta ein wenig zu ruhig finden werden.« Der Satz hatte meine Lippen noch nicht ganz verlassen, da war er mir schon furchtbar peinlich. Ihre Eltern waren in Atlanta gestorben, und ich stand hier und redete, als habe sie ein aufregendes Leben hinter sich gelassen, um hier zu wohnen. Ich räusperte mich. » Ich meine… nicht, dass Sie Atlanta aufregend gefunden hätten oder dass es Ihnen nicht gefallen würde, von allem fortzukommen.«
    Katherine lächelte. » Danke, Stefan. Das ist lieb.« Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie nicht weiter auf das Thema eingehen wollte.
    Wir setzten unseren
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