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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Autoren: Julia Karr
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hatte sie sogar recht, doch Sandy gegenüber würde ich das nie laut äußern. Außerdem ist Ginnie auch nur Kassiererin in der Cafeteria bei Cor-Cem Works, woher sollte sie also etwas über NonKons wissen, was dem Rest der Welt bisher verborgen geblieben war?

III
    Kaum hatte ich den Summer gedrückt, als die Tür zum Apartment auch schon aufflog und Grandpa dort auf eine Krücke gestützt stand – das GI -Bein hielt er in seiner Hand. »Dieses verdammte Ding taugt echt zu gar nichts!« Er fuchtelte uns damit vor der Nase rum, woraufhin Sandy verschreckt in den Hausflur zurückwich.
    »Grandpa.« Ich drückte seinen Arm runter und flüsterte: »Bitte nicht, du jagst Sandy Angst ein.«
    »Häh?« Er hörte auf, das Bein zu schwenken, und starrte mich verwirrt an. Ich lächelte ihm ins Gesicht und wartete darauf, dass das, was er sah, endlich in seinem Gehirn ankam. Das dauerte ein, zwei Sekunden. »Meine Kleine!« Er umarmte mich, so gut er den Umständen entsprechend dazu imstande war.
    Ich nahm ihm die Prothese ab und hielt sie ihm nun meinerseits grinsend vors Gesicht. »Deine Kleine ist ein kleines bisschen schlauer als du.« Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Sandy wirklich überall hinschaute, nur nicht zu uns. Ich ließ das Bein sinken und bugsierte Grandpa nach drinnen. »Komm, ich helf dir, das hier wieder anzuschnallen.« Während ich ihn zu seinem Lieblingssessel führte, fragte ich: »Was wolltest du denn eigentlich an der Tür?«
    »Ein Einsatz. Wir haben Cops im gesamten Gebäude. Ich dachte, das wären schon wieder sie.« Er ließ sich langsam in die Polster sinken. »Hatte keine Zeit mehr, das Bein anzulegen.« Er zeigte auf das obere Ende und meinte: »Irgendwas quält mich an dem Ding.«
    Da war ständig etwas, das ihn nervte. Das Bein trug sich alles andere als angenehm, behauptete zumindest Grandma. Ich kniete mich neben ihm nieder und wischte irgendwelche nicht vorhandene Staubkörnchen weg, die er womöglich zu spüren glaubte – dann sah ich mir seinen Stumpf an. »Alles in Ordnung, Grandpa.« Ich gab ihm die Prothese zurück. »Es gab vorhin eine Werbeunterbrechung in der Stadt und der Widerstand hat eine Durchsage gemacht. Daher wahrscheinlich der Polizeieinsatz.«
    »Ja, wahrscheinlich.« Er schnaubte verächtlich. »Die denken, hier in diesem Gebäude hält sich ein NonKon versteckt.« Er befestigte die Schnallen der Prothese an seinem Bein. »Ich will ja nicht leugnen, dass ich nicht auch gern einer wär, und wenn ich noch alle Gliedmaßen hätte, könnte mich nichts aufhalten. Irgendjemand muss ja den Regierungsrat in seine Schranken verweisen. Die Welt ist echt den Bach runtergegangen, seit …«
    »Grandpa, hör auf.« Wenn in diesem Augenblick die Wohnung abgehört wurde, dann wären die Polizisten im Nullkommanichts zurück. Außerdem wollte ich nicht, dass Sandy mitkriegte, wie er davon sprach, dass er gern ein NonKon wäre. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart auch so schon unwohl genug.
    Zum Glück bemerkte er selbst, dass sie immer noch draußen auf dem Flur stand. »Tut mir leid, kleine Miss, ich wollte dich nicht verängstigen.«
    »Schon gut, Mr Oberon.« Sie betrat die Wohnung, ließ die Tür aber offen.
    Sie hatte ihr ergebenstes Gesicht aufgesetzt – ohne Ausdruck und mit großen Augen. Genau das gleiche Gesicht mache ich immer, wenn ich mir wieder mal mit anhören muss, wie ihre Mutter sich endlos über ihr Gewicht und über die neuste Diät, die sie versucht, aufregt. Aber so sind beste Freunde nun mal – sie ignorieren geflissentlich die Verrücktheiten in der Familie des anderen.
    »Wo ist Grandma?«, erkundigte ich mich.
    »Sie kommt gleich wieder. Harriet hat sie angerufen, nachdem diese Kontrollfuzzis gegangen waren.«
    Ach, Grandpa! Warum nur musste er vor Sandy ständig schlecht über die Cops reden? Er wusste doch über ihren Dad Bescheid. Ich wagte einen Blick auf sie; offensichtlich hatte sie das nicht mitgekriegt.
    »Habt ihr denn heute keine Schule, meine Kleine?«
    »Heute ist doch Gedenktag zum Ende aller Kriege. Wir hatten die Wahl, ob wir heute oder am Jahrestag der Mondbesiedelung freihaben wollten. Die Klasse hat sich einhellig für den heutigen Tag entschieden, weil alles offen ist und man so viel unternehmen kann.«
    »Außerdem« – und damit schloss Sandy nun endlich die Tür hinter sich – »gibt es am Jahrestag der Mondbesiedelung sowieso eine riesige Party in der Schule, bei der unsere AV s mit unserer Partnerschule auf der Dunklen
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