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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Autoren: Julia Karr
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Regierung. Weil die GI s nämlich mit allem, was sie benötigten, von der Regierung ausgerüstet wurden. Von ihnen hat Grandpa nach dem Unfall auch das Bein gekriegt, von der Regierung. Er behauptet, dass das der Grund ist, weshalb es so schlecht funktioniert. Es war halt billig. Als hätte man es bei Megaworld oder im Sale-o-Rama gekauft.«
    »Hey, mach mal halblang. Diese Jeans hier hab ich auch bei Sale gekauft.«
    »Ich meinte doch nur, dass, wenn reiche Leute neue Körperteile bekommen, sie viel bessere Qualität kriegen, nämlich aus bionischem Material, und das ist fast so gut wie ein echtes Körperteil.« Wir kauften beide bei den Discountketten ein, so wie alle Menschen der niedrigeren Ränge. »Und außerdem«, fügte ich noch hinzu, »find ich die Jeans toll.«
    Sandy lächelte und ließ neckisch ihre Hände über ihre Hüften gleiten. »Dankeschön«, sagte sie. »Die steht mir gut, nicht wahr?«
    Ihre Klamotten standen ihr immer tausendmal besser als mir meine. Wie Grandma immer so schön sagte: »Sie ist so kurvig gebaut wie eine Mondkapsel.« Und ich war mir sicher, dass ihr Stiefvater sie aus genau dem Grund dauernd so anstarrte.
    Die Männer, die ich kannte, waren entweder verrückt, so wie Grandpa; oder sie waren irgendwie gruselig und seltsam, wie Sandys Stiefvater; oder aber sie waren miese Betrüger, so wie Ed. Das ist Ginnies verheirateter Freund und zufällig auch der Dad von meiner kleinen Schwester Dee. Ich hatte keinen Schimmer, wie es war, einen Vater zu haben, ob echt oder nicht, da meiner am Tag meiner Geburt gestorben war. Alles, was mir von ihm geblieben ist, ist ein altes elektronisches Foto und die Geschichten, die Grandma mir früher immer von ihm erzählt hat. Sandy zog einen Spiegel aus ihrer Tasche und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, wobei sie ihrem Spiegelbild einen Schmollmund zeigte.
    »Brauch ich noch mehr Lippenstift? Oder Mascara?«
    »Jetzt hör aber auf, Sandy, wir treffen doch bloß Mike und Derek – nur unsere Freunde.« So waren Jungs mir persönlich am liebsten, als Freunde. Alles andere bereitete mir echt eine Gänsehaut. Ich hab mich sogar schon des Öfteren gefragt, ob ich vielleicht nicht ganz normal bin. So gut wie jedes Mädchen in meinem Alter konnte es kaum erwarten, endlich sechzehn und damit zum Sex-Teen zu werden. Ich hatte so meine Gründe, weshalb ich nie im Leben Sex haben wollte. Allerdings hatte ich niemanden, mit dem ich darüber hätte reden können. Ganz bestimmt nicht mit Sandy oder Ginnie.
    Sandy seufzte und ließ den Spiegel wieder in der Tasche verschwinden. »Man weiß nie, wer einen so zu sehen kriegt.« Dabei warf sie einen sehnsüchtigen Blick auf die andere Seite des Gangs.
    Der Typ, dem sie zuvor schon aufgefallen war, blickte nun mich an und musterte auf die Schnelle die wichtigsten Details an mir. Er zog eine Braue hoch und fuhr mit der Zunge über seine Lippen. Ich hielt den Atem an, weil ich befürchtete, er könnte mich ansprechen, doch die Jungs aus seiner Clique lenkten seine Aufmerksamkeit von mir ab. Erleichtert stieß ich die Luft aus. Immerhin würde ich noch ein paar Monate lang fünfzehn sein – und damit in Sicherheit.

II
    Es war gegen Ende September, blauer Himmel, kalte, klare Luft – ein ganz und gar untypisches Wetter für das herbstliche Chicago. Ich fragte mich, ob es sich so wohl auf dem Land anfühlte – sauber und frisch. Doch wenn man im Expresszug von Cementville stadteinwärts saß, bekam man das leider nicht mit. Ich warf Sandy einen kurzen Blick zu und fragte mich, ob sie wohl jemals einen Gedanken an das Wetter verschwendete, wenn nicht gerade der Wind ihr das Haar zerzauste oder sie einen Mantel tragen musste über einem ihrer brandneuen Outfits.
    »Lass uns gehen.« Ich machte mich auf den Weg die Straße hinunter, Sandy an meiner Seite.
    Auf der State Street wurden wir aus allen Läden mit Werbespots bombardiert, unaufhörlich wurde man damit belästigt, wirklich nervtötend. »Gönnen Sie sich den neusten Personal-Audio/Video-Chip. Er schmiegt sich nahezu unsichtbar in Ihr Ohr und ist mit jedem Allround- PAV -Receiver kombinierbar. Jetzt für nur neunundzwanzig Dollar fünfundneunzig … Besuchen Sie die Dunkle Seite – mit dem Mondshuttle-Sondertarif – kaufen Sie eine Fahrkarte, und Ihr Begleiter reist umsonst mit, von Sonntag bis Donnerstag … Mars Burger, einfach überirdisch gut …«
    Sandy und ich unterhielten uns über unsere PAV s, damit wir unsere eigenen Worte bei dem ganzen
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