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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Autoren: Julia Karr
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zur Beerdigungsrakete irgendeine Gefühlsregung zeigte. Er sah der Rakete hinterher, als sie sich auf den Weg machte, um noch weitere Kapseln einzusammeln, ehe sie sich auf ihre letzte Reise ins Weltall machte. Lange nachdem sich alle anderen in das Haus von Sandys Eltern begeben hatten, um den Leichenschmaus zu begehen, stand Mike noch da und starrte die Straße hinunter.
    Sal, Derek und ich konnten ihn schließlich dazu bewegen, in den Miet-Trannie zu steigen, woraufhin wir schweigend zurück in die Stadt fuhren.
    ***
    Zu Hause öffnete ich noch einmal das Päckchen und las den Rest der Nachricht von Ginnie an meinen Vater. Darin stand alles, was auch Wei mir schon über We LS erzählt hatte. Vieles hatte mit dem Aufstieg dieser Organisation zu tun, doch überwiegend ging es darum, dass man Sechzehnjährige als Sexsklaven für Regierungsfunktionäre und die Arbeiter in den Ocribundan-Minen missbrauchte. Die Chips enthielten Dokumente, Fotos, Namen und ausreichend Beweise, dass man darüber nicht mehr hinwegsehen können würde, sofern sie in die richtigen Hände gelangten. Mein Vater wird ganz genau wissen, was er mit ihnen zu tun hat. Und ich werde sie ihm gemeinsam mit Dees Babyalbum persönlich überreichen.
    Denn was Ginnie in die Hände bekommen hatte, würde am Ende Tausenden von Mädchen helfen. Allerdings fragte ich mich, was aus mir werden sollte. Mein We LS -Vertrag war verschwunden. Wenigstens konnte Ed keinen Auswähler mehr dazu drängen, mich auszusuchen. Falls ich erwählt wurde, dann konnte niemand sagen, ob sie mich zum Training für das Sexsklavinnen-Dasein oder zum normalen Training schicken würden. Langsam schien es mir die vernünftigste Lösung, einfach davonzulaufen. Nur dass das bedeutete, dass ich Dee und Grandma und Grandpa zurücklassen müsste. Und meine Freunde. Und Sal. Doch durfte ich jetzt noch nicht an Flucht denken. Erst musste ich diese Informationen zu meinem Vater bringen.
    ***
    Es waren immer noch fast drei Wochen bis zu den Großen-Feiertags-Ferien. Es war ein selten sonniger Nachmittag im winterlichen Chicago, weshalb Dee und ich auf dem Weg von der Schule nach Hause durch den Park gingen. Es war schön, nicht mehr ständig nervös über die Schulter blicken zu müssen. An der Pferdekoppel hielten wir an und sahen den Tieren dabei zu, wie sie an den Heuhaufen zerrten. In der Ferne entdeckte ich auch die Kuhherde, die hier lebte. Fast glaubte ich, Sandy zu sehen, wie sie sich über den Zaun beugte und muhte. Ich musste den Blick abwenden.
    »Grandma meint, dass es nur einen Weg gibt, um zu den glücklichen Erinnerungen durchzudringen. Man muss die traurigen rausweinen«, meinte Dee. »Das mit Sandy tut mir echt leid, Nina.«
    »Klar, mir auch.« Ich wischte eine Träne weg. So vieles war geschehen in den vergangenen Monaten. Es würde noch eine Weile dauern, bis ich über den Verlust von Sandy hinweg war. Und über den Tod meiner Mom.
    Dee raste am Weidezaun entlang und streichelte jedes Pferd, das sich ihr näherte. Sie war vor Ed sicher. Ich hatte ihr noch nicht erzählt, dass Alan in Wirklichkeit ihr Vater war. Das würde ein Geheimnis bleiben, zumindest so lange, bis ich ihn gefunden hatte.
    ***
    »Wir sind zu Hause.« Ich warf meine Handschuhe ins oberste Fach des Wandschranks.
    Grandpa kam ins Zimmer gestapft. »Die Kontrollfuzzis waren heute da.«
    Ich erstarrte mitten in der Bewegung, als ich gerade den Mantel ablegen wollte. »Was wollten die denn?«
    »Es ging um dieses … äh … Dee, Liebes, geh und sieh nach, was deine Grandma will. Sie hat dich gerufen.«
    Mir zitterten die Knie, als ich meinen Mantel aufhängte, dann nahm ich Grandpa gegenüber Platz. »Ed?«
    »Jep. Scheint so, als wäre er verschwunden. Man konnte das letzte Signal seines PAV in die Gegend um die Lincoln und Wells zurückverfolgen.«
    »Und weshalb waren sie bei uns?«
    Ich schaffte es gerade so, meine Stimme normal klingen zu lassen – und den Schrei, der nach draußen drängte, zurückzuhalten.
    »Sie dachten, er hätte vielleicht Dee besucht.« Grandpa ließ sich in seinen Sessel zurücksinken. »Ich hab denen gesagt, dass es diesem Versager bisher gleichgültig war, wieso sollte er also plötzlich hier auftauchen? Sie bedeutet ihm nichts, nur dass sie seine DNA teilt.«
    Ich hatte auch Grandma und Grandpa bisher nicht erzählt, wer Dees richtiger Vater war. Es war besser für sie, wenn sie es nicht wussten.
    »Haben die von der Polizei noch was anderes gesagt?«
    »Nö, nur dass wir sie
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