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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Autoren: Julia Karr
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gekommen.«
    Panik machte sich in mir breit, als seine Stimme lauter wurde.
    »Komm schon, Nina, willst du denn gar nicht wissen, was mit deiner Freundin passiert ist? Ich könnte dir sämtliche Details erzählen. Sie hat die Sex-Teen-Masche echt perfekt draufgehabt, aber sie war tatsächlich Jungfrau, musst du wissen. Das war ein netter kleiner Bonus für mich.«
    Ich presste die Lippen aufeinander, um nicht laut loszuschreien.
    Er redete weiter, so als würden wir beide ein ganz normales Gespräch führen. »Bist du auch Jungfrau? Oder ist dir dein mickriger kleiner Freund schon an die Wäsche gegangen. Ist mir auch gleich. Es wird mir so und so ein Vergnügen sein.«
    Übelkeit ergriff von mir Besitz. Ich schluckte ein wenig Erbrochenes hinunter.
    »Aber weißt du, Nina, bevor wir Spaß miteinander haben, sollten wir uns noch um das Geschäftliche kümmern.« Er leuchtete mal hierhin und mal dorthin, dann hörte ich, wie er über einen Haufen Schutt stolperte. »Diese gottverdammte LED !« Im schwachen Lichtschein der Lampe wirbelte der Staub nach oben wie eine Windhose. »Hier drinnen gibt es nicht allzu viele Verstecke, Nina. Ich werde dich finden.«
    Eine der Schranktüren quietschte, als er sie öffnete. »Bist du da drin? Er schlug sie wieder zu. Eine Sekunde später fiel sie krachend zu Boden.
    Jeder einzelne Muskel in meinem Körper schmerzte. Die Furcht schlug ihre Klauen in meine Eingeweide und versuchte, sich einen Weg nach draußen zu bahnen. Was, wenn Wei wieder zu Bewusstsein kam und hier hereinspazierte? Ich verdrängte all diese verrückten Gedanken aus meinem Gehirn.
    »Ginnie hat dich gebeten, Alan ein Buch zu übergeben. Die Idee, dich dieses Kinderlied singen zu lassen, war ziemlich schlau, aber nicht schlau genug. Die Krankenschwester hat immer noch genug von Ginnies Worten mitgekriegt. Ich weiß, dass dein Vater noch lebt. Was steht in diesem Buch? Ich würde vorschlagen, du gibst es mir einfach, sonst hol ich mir deine Schwester und du siehst sie nie mehr wieder.«
    Ich konnte nicht zulassen, dass er mir Dee wegnahm – denn nur ein einziger DNA -Scan wäre nötig, und er wüsste, dass sie nicht seine Tochter war. Mein Blick folgte dem schwachen Leuchten seiner LED . Staub drang mir in die Nase, und ich betete inständig, dass ich nicht niesen musste.
    »Nina … gib mir einfach dieses Buch, Nina. Hörst du mir zu?« Seine Stimme klang nun schneidend. »Du weißt, dass dein Vater schuld daran ist, dass ich nur ein kleiner Auswähler bin. Ich war einer von den ganz Großen beim B.O.S.S. Ich hatte eine ganze Reihe von Leuten unter mir, die für mich gearbeitet haben. Ich hab denen ja gesagt, dass er nicht ertrunken ist, aber die haben mich für verrückt erklärt. Ich habe ganze zehn verfluchte Jahre darauf verschwendet, die Wahrheit aus deiner Mutter rauszukriegen. Wenn ich dem Regierungsrat aber erst einmal die Beweise geliefert habe, werden sie mich wieder auf meinen alten Posten setzen müssen.«
    Nun senkte er die Stimme. »Ich habe sie wirklich geliebt.« Fast lag da so etwas wie Zärtlichkeit in seinen Worten. »Doch sie hat mich verachtet«, fuhr er fort. »Denkst du, das habe ich nicht gewusst? Selbst nachdem sie ein Kind von mir bekommen hatte, liebte sie immer noch deinen Vater. Witzig, nicht wahr? Jetzt ist er am Leben und sie ist tot. Wie schade für sie.« Seine Stimme war nunmehr nichts weiter als ein bedrohliches Knurren. »Selbst als ich ihr das Messer an den Bauch hielt, wollte sie ihn nicht aufgeben. Und fast hätte ich es nicht über mich gebracht«, sagte er. »Diese Frau hat mich echt fast den Verstand gekostet – was für eine Schande.«
    Dann herrschte Stille, schreckliche Stille. Ich konnte meinen eigenen Herzschlag hören. Der Geschmack von Galle füllte meinen Mund. Also hatte Ed meine Mutter getötet. Ich schätze, ich hatte die ganze Zeit gewusst, dass er sie umgebracht hatte. Mir schnürte es die Kehle zu, meine Wut wuchs.
    »Ich hab jetzt langsam keine Lust mehr. Weißt du was, Nina? Ich denke, ich brauche dich gar nicht, um dieses Buch zu finden. Dee weiß bestimmt auch, wo es ist, und du weißt ja, wie sehr sie ihren Dad liebt. Damit bist du … obwohl, ich kann dich ja schlecht einfach so laufen lassen, wie? Nicht bei allem, was du inzwischen weißt. Das geht einfach nicht.« Er stieß mit dem Fuß gegen irgendwelchen Müll und kickte ihn durch die Gegend. »Aber was mach ich jetzt bloß mit dir … Es gibt da ein altes Sprichwort: ›Wie die Mutter, so die
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