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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Autoren: Julia Karr
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in der Zwischenzeit angerufen hatte. Doch das hatte sie nicht.
    »Könnte Ed irgendwie anders nach draußen gelangt sein?«, erkundigte sich Sal.
    »Vielleicht sollten wir einfach nachsehen?«, schlug Mike vor.
    »Wenn man nahe genug rangeht, kann man durch die Fenster im Erdgeschoss sehen.« Meine Stimme zitterte fast so sehr wie meine Eingeweide.
    »Ihr bleibt hier.« Sal ging entschlossen über die Straße auf das Robins Roost zu. Dann nahm er etwas aus seiner Tasche und ließ es fallen. Er kniete sich hin und tat so, als würde er danach suchen, doch ich sah einen Lichtstrahl – vermutlich eine LED –, weshalb ich davon ausging, dass er nach drinnen guckte und nach Ed Ausschau hielt. Schließlich stand er wieder auf und ging weiter auf die Ecke zu. Dort angekommen, warf er einen prüfenden Blick in beide Richtungen, dann sah er auf seine Chronos. Er kam zurückgeschlendert und setzte sich neben Mike. Alles ganz normal – ein Typ, der an einem Samstagabend auf jemanden wartete.
    »Er liegt auf dem Boden und rührt sich nicht.«
    »Du glaubst doch nicht … Er kann doch nicht … So heftig hab ich ihn doch gar nicht getroffen.«
    »Vielleicht doch«, meinte Wei. »Wir sollten meine Eltern anrufen.«
    »Nein«, protestierte Sal. »Wenn der Regierungsrat deinen Dad in Grönland hat befragen lassen, dann bedeutet das, dass sie wegen Ninas Besuch bei euch längst misstrauisch geworden sind. Ich kontaktiere Tante Rita. Lass mich noch einen letzten Blick da reinwerfen.«
    »Das Hotel ist eine tote Zone.« Meine Stimme bebte und mein Magen flatterte wie ein Karpfenteich zur Fütterungszeit.
    Sal streckte seinen Arm hinter den Busch und ergriff meine Hand. »Ich komm schon klar, Nina.« Dann überquerte er die Straße und verschwand in der Seitengasse.
    Zwei Sekunden später musste ich mich übergeben. Wei hielt mir das Haar zurück, während Mike höflich in die andere Richtung blickte. Ich fühlte mich, als würde sich mein Inneres nach außen kehren.
    Bis Sal endlich wieder zurück war, war es draußen bereits stockdunkel geworden. »Kommt, wir müssen langsam los. Derek wundert sich bestimmt schon, wo wir bleiben. Und Sandy auch. Schon komisch, dass sie dich noch nicht angerufen hat.«
    »Sal … ist Ed wirklich …?« Ich wollte es nicht wissen, aber es ging nicht anders.
    »Ja.« Sal stützte mich. »Ich hab nachgesehen.«
    Ich sprang wieder hinters Gebüsch und das wenige, was noch in mir war, drängte nach draußen und ergoss sich über den Boden. Dann war nichts mehr übrig, doch noch immer würgte ich. Wei nahm mich am Arm und drückte ganz fest mit dem Daumen gegen mein Handgelenk. Binnen weniger Sekunden ging die Übelkeit zurück.
    Verstört sah ich sie an.
    »Akupressur. Manchmal passe ich doch auf, was meine Mom so tut.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich.
    »Wir gehen ins Soma und sehen nach, ob Sandy schon da ist«, schlug Sal vor.
    Ich beugte mich zu ihm und flüsterte: »Ed meinte, er habe sie …« Ich konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. »Sandy …«
    »Wir suchen nach ihr. Kommt«, sagte Sal entschlossen.
    Wei und ich müssen ausgesehen haben wie verwundete Soldaten in alten Kriegsvideos. Mike stützte sie und ich klammerte mich an Sals Arm – meine Beine waren ungefähr so stabil wie fließendes Wasser.
    Als wir im Soma eintrafen, war Sandy nicht da.
    »Wir müssen gleich weiter«, flüsterte ich Sal zu. »Wir müssen sie finden.«
    »Erzähl Derek alles, aber in einer toten Zone«, trug er Mike auf. »Ich begleite Nina nach Hause.«
    »Okay. Ich bring Sandy dann nach der Show zu euch.«
    Ich nickte; Tränen stiegen in mir hoch. Dann stolperte ich nach draußen, Sal direkt hinter mir.
    ***
    Schließlich saßen wir auf unserem Stückchen Grün am Fluss. Unterbrochen von Schluchzern, gelang es mir, ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Alles, was Ed gesagt hatte, über meine Mutter, über Sandy.
    Sal wiegte mich sanft in den Armen, bis keine Träne mehr übrig war, die ich hätte vergießen können.
    »Was hab ich getan?« Im Halbdunkel schritt ich nervös auf und ab. »Ich kann doch niemanden töten – nicht mal Ed.«
    »Nina, das war reine Selbstverteidigung. Er hat deine Mutter umgebracht. Wir wissen nicht, was er Sandy angetan hat. Er hat dir gedroht, sich Dee zu holen, und er hat gesagt, dass er dich vergewaltigen und dann umbringen würde.«
    »Aber die Gerichte glauben einer Sechzehnjährigen doch niemals«, entgegnete ich. »Was werden die mit mir machen?«
    »Nichts.«
    Ich
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