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The Penthouse (Fundament) (German Edition)

The Penthouse (Fundament) (German Edition)

Titel: The Penthouse (Fundament) (German Edition)
Autoren: Fabian Sinner
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den kriminellen Ebenen. Wer Geld verdienen wollte, kam hierher, denn der Traum vom Tellerwäscher zum Millionär war immer noch allgegenwärtig, auch wenn die Situation gleichwohl nicht mehr dieselbe war, wie noch vor zwei oder drei Jahrzehnten. Tausende interessierter Menschen strömten in die Stadt, um sich ihren eigenen „American Dream“ zu verwirklichen. Dass dabei die Hälfte aller Träumer die Stadt nie wieder verließen, vergaßen die Meisten aber. Wer den Moloch in einem Sarg hinter sich lassen konnte, war ein Glückspilz. Die Kriminalität breitete sich im Geheimen aus wie eine perverse Seuche, die langsam einen lebenden Wirt befällt und ihn nach und nach zu Grunde richtet, nur dass es sich hierbei nicht um eine Spezies, sondern um den Staatsapparat handelte. Die Polizei kam mit ihrer Arbeit nicht hinterher, wenn man denn überhaupt wusste, wer von der Mafia geschmiert war und wer nicht; das organisierte Verbrechen streckte ihre Finger überall hin aus, skrupelloser und brutaler als je zuvor. Eine Uniform hatte heutzutage längst nichts mehr zu sagen. Korruption - schon immer ein nicht zu unterschätzender Teil der menschlichen Geschichte – war heute nicht mehr verpönt oder selten, sondern gehörte unter der Hand schon zum guten Ton. Noble Gegenden wurden von den Ghosts bewacht, stämmige Söldner die einer privaten Sicherheitsfirma namens Black Crow angehörten. Ebenso wie die Hoffnungslosigkeit und die Kriminalität waren die Ghosts in großen Städten überall an der Tagesordnung. Sie bewachten jeden, der sie sich leisten konnte. Überall in den großen Städten - vorausgesetzt es existierte dort eine reiche Bevölkerungsschicht - sah man die schwarzen Kapuzengestaltengestalten mit ihren grün leuchtenden Masken patroullieren. In der Dunkelheit erinnerten die Gestalten mit ihren neon-grün leuchtenden Masken eher an Geister als an Menschen in speziellen Uniformen. Diese Paramilitärs bildeten die letzte Verteidigungslinie zwischen den gefährlichen Straßenschluchten der Normalsterblichen und der Welt der Superreichen, die trotz anhaltender Wirtschaftskrise noch immer in ihrem luxuriösen Leben verweilen konnten. Die Regierung hielt sich mit dem Einsatz der Nationalgarde zurück, um das Fass nicht zum Überkochen zu bringen. Nur vor dem Weißen Haus und dem Senat bezogen vereinzelte Soldatengruppierungen Stellung, um die Sicherheit der politischen Elite zu gewährleisten. Auch wenn tagsüber das Leben in Washington D.C. halbwegs normal weiterging und den Eindruck des Alltags vermittelten, passierten nachts in der Hauptstadt allerlei Dinge, die an der Funktionstüchtigkeit des Landes erhebliche Zweifel aufkommen ließen. Schüsse halten durch die Straßenschluchten, Autos wurden des Öfteren auf offener Straße angezündet und die allgemeine Kriminalitätsrate war aufgrund der Arbeitslosigkeit in exorbitante Höhen gestiegen. Es gab Abende, an dem verkam die Stadt zu einem Tollhaus. Sirenen schallten im Minutentakt durch die Straßen, Polizisten mussten Überstunden abliefern, um den meist extremen Situationen Herr zu werden und Tag ein Tag aus versuchte die Regierung ein probates Mittel zu finden, dem sozialen Grauen ein Ende zu setzen. Die einzigen ruhigen Flecken in den Städten waren die Gebiete, die von der Black Crow mit aller Härte verteidigt wurden, damit sich die reichen Leute in ihren selbst geschaffenen Luftblasen auch weiterhin sicher fühlen konnten und sich nicht mehr mit dem Straßenmob abgeben mussten. Stark befestigte Straßenkontrollen bildeten den Eingang in den „Prollzirkus“, wie ihn die Mittelschichten weniger liebevoll bezeichneten.
Waren die Streifenpolizisten zwar korrupt und ließen sich bezahlen, um bei dem ein oder anderen „Geschäft“ ein Auge zuzudrücken, so waren die Mannen des privaten Sicherheitsunternehmens unbestechlich und reagierten mit brutaler Gewalt auf die, die in der Vergangenheit auf dumme Gedanken gekommen waren. Manch einer meinte, dies wären keine Menschen, sondern speziell gezüchtete Kreaturen, die nur zu einem Zweck auf diesem Planeten existieren durften - um zu dienen. Nicht wenige sahen in den Ghosts eine Bedrohung, da sie aufgrund der katastrophalen Lage im gesamten Land immer mehr an Macht übernahmen, da Präsident Pierce die Nationalgarde zurückhielt. Sollte sich die nationale Lage nicht entspannen, hatte Präsident Pierce letztlich eine schwierige Entscheidung zu treffen, ob er über das Land das Kriegsrecht verhängen sollte, um
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