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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Autoren: Jess Haines
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demonstrativ. Dann löste ich die Kette, zog die Tür auf, trat einen Schritt zur Seite und verschränkte die Arme.
    Er glitt an mir vorbei. Seine schwarzen Augen musterten die kleine Küche, die billige Esszimmergarnitur und die zusammengewürfelte Einrichtung im Wohnzimmer. Er wirkte in seinem teuren Anzug, der wahrscheinlich mehr kostete als all meine Möbel zusammen, höchst deplatziert, aber ich würde mich nicht für meine Lebensumstände entschuldigen. Ich schloss die Tür hinter ihm und wanderte in die Küche, wobei ich sorgfältig darauf achtete, ihn nicht anzusehen.
    »Ist wahrscheinlich eine dumme Frage, aber kann ich Ihnen etwas anbieten?«

    »Wasser wäre schön«, sagte er betont höflich. Ich fragte mich, ob er es mir zuliebe tat oder für sich selbst.
    Ich gab ihm ein Glas Wasser, nahm mir eine Limo und ließ mich dann vorsichtig auf das Sofa sinken. Er wartete, bis ich saß, bevor er sich selbst einen Platz suchte — einen plüschigen Fernsehsessel, der nach vorne kippte, als er sich setzte. Ich fühlte mich in meinem T-Sirt mit der Aufschrift: ICH HABE JEDE MENGE TALENT UND VORSTELLUNGSKRAFT, ABER DAS IST MIR EGAL und meinen Jeans ziemlich schäbig, würde mich aber bestimmt nicht für ihn umziehen.
    »Also, was wollen Sie?« Meine Stimme war matt und humorlos. Ich zog meine in Socken steckenden Füße unter mich und lehnte mich gegen die Armlehne. Ich war müde, schlechtgelaunt und absolut nicht in der Stimmung, mich mit Vampiren herumzuschlagen. Aber wahrscheinlich ist man das nie.
    Er bemühte sich erfolglos, das Schmunzeln hinter seinem Wasserglas zu verstecken. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, stellte er das Glas ab und hielt mir das Bündel aus schwarzem Stoff hin, das er dabei hatte. Ich zögerte wieder, nur für einen Moment, bevor ich meine Skepsis verdrängte und es entgegennahm. Als ich den Stoff zur Seite schlug, sah ich meine Pistolen. Sie waren nicht bei dem Zeug gewesen, das ich vom Krankenhaus mit nach Hause genommen hatte, also war ich davon ausgegangen, dass die Polizei sie gefunden und konfisziert hatte.

    Ich war mir nicht sicher, was ich mit den Waffen anfangen sollte, aber zumindest musste ich eine Reaktion zeigen. »Danke«, sagte ich, schlug sie sorgfältig wieder in den Stoff ein und legte das Bündel zur Seite.
    »Ich wollte mich für mein Benehmen entschuldigen«, sagte Royce mit etwas wie Bedauern in der Stimme. Seine Augen glitzerten immer noch vor unterdrückter Heiterkeit, aber ich würde ihn nicht auf den Widerspruch aufmerksam machen. Ein Mann wie Royce entschuldigte sich für sein Benehmen. Das stelle man sich mal vor.
    »Ich werde Sie nicht anlügen. David hat die Wahrheit gesagt. Ich habe darüber nachgedacht, Sie zu verwandeln oder Sie zumindest an mich zu binden. Dann hätten Sie Ihren Willen behalten, aber trotzdem in meinem Sinne gehandelt und den beiden vielleicht sogar den Fokus abgenommen. Dass er zerstört wurde, ist wahrscheinlich am besten.«
    »Na großartig«, sagte ich und rutschte unbehaglich auf dem Sofa herum. Ich schaute ihn nicht an. Das war kein Thema, über das ich sprechen wollte. Besonders nicht, wenn ich allein mit einem Vampir war und immer noch Schmerzen von den Prügeln meines Lebens hatte. »Sie sind also extra hergekommen, um mir das zu erzählen?«
    Er seufzte und rieb sich mit den Fingerspitzen über die Stirn, als wollte er aufkommende Kopfschmerzen wegmassieren. Eine menschliche Geste von einer unmenschlichen Kreatur. Egal, wie gut er aussah, egal, wie warm und ehrlich sein Lächeln wirkte, ich konnte
den Gedanken nicht verdrängen, dass mir ein lebender, oder eigentlich unlebender, Toter gegenübersaß. Als er mich ansah, verblasste seine Amüsiertheit und stattdessen runzelte er die Stirn.
    »Sie machen die Dinge kompliziert. Ich versuche, mich zu entschuldigen. Sie können sich denken, dass ich das nicht gerade oft tue.«
    Ein Ansatz von Verlegenheit schlich in meine Stimme, aber ich verdrängte das Gefühl so gut wie möglich. Ich spürte jedoch, dass meine Wangen glühten. »Ich bin froh, dass Sie Ihre sanfte Seite entdecken. Allerdings möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie mehr als einmal kurz davor waren, mir die Kehle rauszureißen. Deswegen hege ich nicht gerade herzliche Gefühle für Sie, egal, wie leid es Ihnen tut.«
    Er wirkte verblüfft, als wisse er nicht, ob er beleidigt oder amüsiert sein sollte. Schließlich sagte er nur: »Wie Sie meinen.«
    Ich erwärmte mich für das Thema und nahm die Limoflasche
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