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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Autoren: Jess Haines
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den Schultern auflösen. Es kostete mich meine ganze Kraft, nicht noch einmal aufzuschreien.
    Royce hielt Anastasia an der Kehle gepackt, wie ein Kind einen Luftballon hochhält, und das, obwohl sie ihre Fingernägel in seinen Arm grub und ihm das Hemd zerriss. Sie schnappte mit ihren Reißzähnen in seine Richtung und wand sich so geschmeidig wie eine Schlange. Royce hielt sie scheinbar mühelos in der Luft. Ihre Füße schwebten gute dreißig Zentimeter über dem Boden und seine Finger gruben sich tief in ihren Hals.
    David wankte hüpfend einen Schritt auf mich zu, einen Arm in meine Richtung gestreckt, während er den anderen zum Ausbalancieren brauchte. »Gib ihn mir, jetzt, oder wir sind alle tot. Sie werden auch
dich umbringen, wenn man sie nicht kontrolliert!«, quietschte er ängstlich und schien jegliche Überheblichkeit verloren zu haben.
    Royce lachte amüsiert, obwohl er gerade die Luftröhre einer Frau zerquetschte. Anastasia öffnete den Mund, als versuchte sie zu schreien. Aber kein Laut drang daraus hervor. »Nein, mein Freund. Sie ist keine deiner Marionetten.«
    Ein tiefes Knurren erhob sich um uns. Nicht von Royce, sondern von den Werwölfen im Raum. Ich konnte fühlen , wie sie ihre Aufmerksamkeit auf David richteten, ihn als den Auslöser ihrer Qual erkannten und seine Angst in der Luft witterten wie einen guten Wein. Er roch nach Fressen, und in diesem Moment wusste ich plötzlich, wie sein Fleisch schmeckte. Ich konnte die salzige Süße seines Blutes auf meiner Zunge erahnen. Ich hoffte bei Gott, dass der Werwolf, von dem ich diesen Gedanken aufgefangen hatte, sofort wieder aus meinem Bewusstsein verschwand. Ich wollte nicht wissen, wie er hieß oder was er von Beruf war. Und schon gar nicht, wen er alles umgebracht hatte.
    »Wir werden dich töten, aber sie wird überleben.«
    »Nein!«, brüllte David, und ich zuckte zusammen, als sich um seine Fingerspitzen wieder dieses grüne Licht bildete.
    Royce warf Anastasia weg wie eine Stoffpuppe, und ich verzog mitfühlend das Gesicht, als ich bei ihrem Aufprall das unverwechselbare Geräusch von brechenden Knochen hörte. Hilflos sah ich mit an, wie die
zwei Liebenden durch den Raum flohen, auf dem Blut ausrutschten und mitten in die Ansammlung von Wölfen schlidderten. Sofort begannen die Bestien, sie zu umkreisen, näher und näher. Als ich die markerschütternden Schreie der Vampirin und des Zauberers hörte, schloss ich die Augen. Ich erhaschte einen letzten Blick auf ihre verängstigten Gesichter, während sich die beiden umklammerten. Dann sprangen die Werwölfe gleichzeitig vor und begruben die zwei unter einem lebenden Teppich aus Fell, Zähnen und Krallen.
    Die Schreie verstummten. Aber das folgende Schmatzen und Reißen, als würde feuchte Kleidung zerfetzt, würde mich in meinen Alpträumen verfolgen. Falls ich heute Nacht hier lebend rauskam.
    Ich wandte mich ab, weil ich nicht sehen wollte, wie sich die pelzigen Körper auf das stürzten, was von Anastasia und David übrig war. Mir wurde übel bei dem Knacken von Knochen und den Kaugeräuschen. Glücklicherweise hatte ich seit Stunden nichts gegessen. Aber das trockene Würgen sorgte dafür, dass sich in meiner Brust etwas knirschend verschob, und ich musste gegen die drohende Ohnmacht ankämpfen.
    Royce kam auf mich zu. Ich bemerkte im Augenwinkel auch Chaz, der zwar blutete, aber am Leben war und sich mir ebenfalls näherte. Und siehe da, in der Tür stand Arnold, entsetzt und unfähig, sich einen Weg durch die Masse der rasenden, fressenden Werwölfe zwischen ihm und uns zu bahnen.
    Sara trat zwischen uns und hob die Pistole. Sie stellte sich so hin, dass sie gleichzeitig den Vampir
und den Werwolf im Blick halten konnte. Beide erstarrten. »Bist du okay, Shia?«
    Ich versuchte zu antworten. Aber der Versuch zu atmen war eine ganz schlechte Idee. Nach einem kurzen, unglaublich schmerzhaften Hustenanfall presste ich mühsam eine Antwort hervor. »Mir ging’s schon besser.«
    Sie lachte schwach und verlagerte ihr Gewicht, als Royce einen Schritt näher trat. »Hast du irgendeine kluge Idee, wie wir hier rauskommen?«
    O super. Sara fragte mich um Rat. Royce sagte mit derselben melodischen Stimme, mit der er David erklärt hatte, dass er Hundefutter war: »Ich kann Sie rausführen. Geben Sie mir den Fokus und ich werde die Werwölfe hier rausschaffen.«
    Chaz reagierte mit einem aufgebrachten Knurren. Sein Fell sträubte sich, und er schnappte mit blutbefleckten Zähnen nach dem
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