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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Autoren: Jess Haines
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in die andere Hand, damit ich anklagend mit dem Finger auf ihn zeigen konnte. »Es ist wahrscheinlich schon lange her, dass Sie menschlich waren, aber ich weiß, dass Sie eine sehr menschliche Angst vor mir hatten, nicht nur, als ich den Fokus in den Händen hatte, sondern auch in Ihrem Büro. Sie wollen jeden und alles um sich herum kontrollieren, damit Sie sich nicht dem Gedanken an Ihre potenzielle Sterblichkeit stellen müssen — deswegen wollten Sie den Fokus für sich selbst haben.«
    Er zuckte zusammen, als hätte ich ihn ins Gesicht
geschlagen. In gewisser Weise hatte ich das auch. Ich konnte das alles nicht wissen, ohne den Fokus eingesetzt zu haben, um seine Gedanken zu lesen. Vielleicht war es grausam von mir, das gewonnene Wissen so zu missbrauchen, aber ich musste ihm das sagen.
    »Sie fürchten, dass ich an einem netten, sonnigen Tag Ihr Tagesversteck finde und Sie vernichte. Sie wissen, dass ich keine Angst mehr vor Ihnen habe.« Das stimmte sogar, wie ich beinahe belustigt feststellte. Ich hatte keine Angst mehr vor ihm gehabt, keine richtige Angst, seit ich verstanden hatte, dass er mich mehr fürchtete als ich ihn. »Deswegen sind Sie jetzt hier. Sie wollen mich für sich gewinnen, damit ich Sie nicht in der Sonne trockne. Liege ich falsch?«
    Er sah mich an und sein Körper war in diese seltsame Starre verfallen. Nur an dem Flackern in seinen Augen erkannte ich, dass er überlegte. Schließlich senkte er den Blick und wandte den Kopf ab. Seine Stimme, normalerweise selbstbewusst, war nur noch ein Flüstern. »Nein. Sie liegen nicht falsch.«
    »Toll«, sagte ich, auch wenn es ein schaler Sieg war.
    Er sammelte jeden Rest Höflichkeit, den er noch besaß, richtete sich auf und schaute mir in die Augen. Entweder versuchte er mich zu verzaubern oder er war ehrlich. Auf jeden Fall war es ein intensiver Blick, und es war schwer, seinem … ähm … Zauber zu widerstehen.
    »Ich verwandle normalerweise niemanden ohne seine Zustimmung. Glauben Sie, was Sie wollen, aber hätte ich eine Wahl gehabt, wäre ich die Dinge anders
angegangen. Wie bei jedem anderen Wesen ist das Überleben meine oberste Priorität. Und — das meine ich ernst — es tut mir leid, dass ich Sie auf diese Weise manipuliert habe.«
    Ich holte tief Luft, um mich zu fangen, und ignorierte den dumpfen Schmerz, den das in meinen Rippen erzeugte. So großmütig wie möglich sagte ich: »Ich akzeptiere Ihre Entschuldigung.«
    Er schien erleichtert. Das stelle man sich mal vor. »Gut. Aber ich bin heute Nacht noch wegen etwas anderem hier«, sagte er, und in seinen dunklen Augen glitzerte etwas, das ich nicht deuten konnte. Was auch immer es war, es gefiel mir nicht.
    »Was?«, hakte ich schließlich nach, als er länger schwieg, als nötig zu sein schien.
    Plötzlich war er da, direkt vor mir, presste seine Lippen auf meine und hielt mit den Fingerspitzen sanft meinem Hinterkopf, sodass ich mich nicht entziehen konnte. Ich war zu erschrocken, um zu denken, mich zu bewegen oder zu atmen, während er mich küsste. Ich hatte noch nie gesehen, dass jemand sich so schnell bewegte. Das Einzige, was mein Hirn neben der kühlen, samtigen Weichheit seiner Lippen erfassen konnte, war, dass ich nicht mal den leisesten Hauch von Reißzahn spürte. Das, und dieses Verlangen, das mich durchfuhr und mich fast genauso schockierte wie seine Berührung.
    Bevor ich auch nur daran dachte, mich ihm zu widersetzen, zog er sich zurück. Die Finger seiner Hand glitten über mein Kinn, bevor er aufstand. Ich wusste
nicht, ob ich wütend, geschmeichelt oder verängstigt sein sollte. Also starrte ich ihn einfach an, während auf seinen Lippen ein Ansatz dieses verruchten Lächelns erschien, das so sexy wie die Hölle war und mit dem er mich schon im Underground eingewickelt hatte.
    »Gute Nacht, Shiarra. Ich bin sicher, dass wir uns bald wiedersehen.«
    Und damit drehte er sich um, rückte im Gehen sein Jackett zurecht, öffnete die Wohnungstür und verschwand. Ich starrte immer noch wortlos auf die Stelle, nachdem die Tür hinter ihm längst ins Schloss gefallen war.

KAPITEL 49
    S o wurde ich also zu einer Vampirjägerin und begann, Others als eine andere — wenn auch ziemlich beängstigende — Art von Erdbewohnern zu sehen. Seit Anastasia habe ich keine Vampire mehr gejagt, aber ich finde regelmäßig kleine weiße Cowboyhut-Anstecker in meiner Wohnung, meinem Büro, einmal sogar auf dem Beifahrersitz meines Wagens. Ich bin mir nicht sicher, wie lange Jack
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