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The Old Republic - Vernichtung

The Old Republic - Vernichtung

Titel: The Old Republic - Vernichtung
Autoren: Drew Karpyshyn
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tadellosen Rufes hatte ihm niemand weitere Fragen gestellt.
    Jetzt war die Mission jedoch beendet. Die Zeit für ihre Rückkehr war gekommen – die Republik hatte zu lange ohne ihre Vorstreiterin gekämpft. Der erbarmungslose Vormarsch des Sith-Imperiums ging zu weit. Sie konnte die Nöte der Republik nicht länger ignorieren.
    „Bist du dir dabei sicher, Satele? Möchtest du es dir nicht noch einmal überlegen?“
    Satele schaute hinunter auf das Kind, das friedlich in ihren Armen lag und ihr wurde klar, dass sie diesen Augenblick für den Rest des Lebens in Erinnerung behalten würde. Wann immer sie Angst haben, allein sein oder vom Kummer übermannt werden würde, könnte sie sich durch die Erinnerung stärken, ihren Sohn das erste Mal in ihren Armen gehalten zu haben. In den ersten Phasen der Schwangerschaft hatte sie sich gegen ihre Muttergefühle gewehrt, während sie spürte, wie das Leben in ihr wuchs. Sie hatte versucht, ihren Beschützerinstinkt rational zu begründen, lediglich als biologischen Imperativ – ein evolutionärer Schutzmechanismus, um die Fortpflanzung der Spezies zu gewährleisten. Doch als die Wochen und Monate verstrichen, erkannte sie, dass hinter der Liebe zu ihrem ungeborenen Kind mehr als nur Biologie und Hormone steckten. Die emotionale Bindung war real, und ihr Bedürfnis, alles zu tun – jedes Risiko auf sich zu nehmen oder jede Tat zu begehen –, um ihren Sohn zu beschützen, erschien beinahe übermächtig. Sie würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihn zu beschützen – auch schreckliche, brutale Dinge. Sie würde seine Bedürfnisse über alle anderen stellen, und wenn ein ganzer Planet leiden musste, nur um ihm Schmerzen zu ersparen. In Anbetracht ihrer Stellung und Macht war so etwas untragbar. „Ihr habt versprochen, Ihr würdet ihn mit Euch nehmen“, sagte Satele sanft und blickte dabei in die großen, staunenden Augen des Kindes.
    „Das werde ich“, versicherte ihr Ngani. „Wenn das immer noch dein Wunsch ist.“
    „Was ich wünsche, hat nichts damit zu tun“, raunte sie, während sie den Jungen widerwillig wieder ihrem Meister reichte. „Um der Galaxis willen muss es so sein.“
    Er nahm ihr das Kind ab und damit endete der Augenblick der größten Freude, die sie jemals verspüren würde. Das Kind fing an zu wimmern, also stand Ngani auf und ging rasch auf dem unebenen Boden der Höhle auf und ab.
    Zu Sateles Erleichterung schien die Bewegung den Jungen zu beruhigen.
    „Bist du sicher, dass du es nicht dem Vater sagen möchtest?“, fragte Ngani im Gehen.
    „Nein. Er ist ein guter Mann, aber es steckt Dunkelheit in ihm.“ Ngani akzeptierte diese Entscheidung und nickte. „Wie heißt er?“, fragte er.
    Satele stutzte einen Moment. Ngani hatte bisher nie nach dem Namen des Vaters gefragt, und sie war auch nie darauf zu sprechen gekommen.
    Dann begriff sie, dass er den Jungen meinte.
    „Ihr werdet ihn aufziehen“, sagte sie kopfschüttelnd. „Also solltet Ihr seinen Namen aussuchen.“
    Der Jedi-Meister blieb stehen und sah sie mit einem Blick an, den sie noch aus ihren Tagen als Padawan kannte. „Du bist seine Mutter. Er sollte seinen Namen von dir erhalten.“
    Satele wandte den Kopf zur Seite und schloss von Erschöpfung übermannt die Augen. „Theron“, murmelte sie. „Er heißt Theron.“
     
     

KAPITEL 1

 
    THERON SHAN GING raschen Schrittes die Straßen von Nar Shaddaas Promenade entlang. Dank seines unauffälligen Aussehens – blasse Haut, braunes Haar, braune Augen, durchschnittliche Statur – gelang es ihm mühelos, eins mit der Masse zu werden. Seine hervorstechendsten Merkmale waren die kybernetischen Implantate um das linke Auge und das rechte Ohr, aber er war nicht der Einzige auf Nar Shaddaa, der welche trug, und für gewöhnlich zogen sie keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich.
    Der von den Hutts kontrollierte Mond bot eine Landschaft wild ausufernder Stadtgebiete, geprägt von hoch aufragenden, dicht beieinanderstehenden Wolkenkratzern und grellbunt leuchtenden Reklametafeln, die den Horizont, so weit das Auge reichte, in allen Himmelsrichtungen bestimmten. Obwohl er manchmal auch Klein-Coruscant genannt wurde, fiel es schwer, Nar Shaddaa als ein Echo der republikanischen Hauptwelt zu sehen. In Therons Augen glich er vielmehr einer grotesken Parodie.
    Coruscant war mit Blick auf Ästhetik errichtet worden: Es lag ein angenehmer Fluss in der Stadtlandschaft und ein konsequenter, sich ergänzender Stil beherrschte die
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